Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Moelk, Felix Anton
Band: 18 (1868), ab Seite: 418. (Quelle)
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Moering, Karl (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Wien 19. Mai 1810). Entstammt einer alten weitverzweigten Bürgerfamilie, über welche auf S. 424 in den Quellen nähere Aufschlüsse folgen. Der Vater Ludwig Georg Karl war im Jahre 1805 aus der preußischen Altmark, wo dieser Zweig der Familie Moering ansässig war, nach Wien übersiedelt, wo er sich schon im folgenden Jahre mit Therese gebornen Ulrich vermälte, die ihm den Erstling Karl gebar. Der Vater, der schon in Magdeburg die Banderzeugung erlernt, übte dieselbe auch in Wien aus, und brachte sich und dieselbe durch Fleiß und Geschicklichkeit bald vorwärts. Sein Sohn Karl wurde, wie alle übrigen Kinder, obgleich der Vater Protestant und nur die Mutter Katholikin war, katholisch erzogen und erhielt die erste Erziehung im Elternhause. Im Jahre 1818, als er acht Jahre alt war, kam Karl in das kurz zuvor in Wien neugegründete [419] Institut des Schweizers Joseph Blöchlinger, der selbst ein ausgezeichneter Humanist und vortrefflicher Lehrer war. Unter den Zöglingen dieses Institutes befand sich zu jener Zeit ein Neffe Beethoven’s und Joseph Hübner, kurz vor Ausbruch des italienisch-französischen Krieges im Jahre 1859 der Gesandte Oesterreichs in Paris und später in Rom [s. d. Bd. IX, S. 391]. In diesem Institute erhielt Karl M. eine gründliche grammatikalische Bildung in der deutschen, französischen und italienischen Sprache, im freien Handzeichnen und in den übrigen, dem jugendlichen Alter angepaßten Gegenständen. Von einem Freunde des Vaters Moering, einem Hauptmann Glesel, damals Inspections-Officier in der k. k. Ingenieur-Akademie, ging der Gedanke aus, den Sohn für die soldatische Laufbahn ausbilden zu lassen, und so kam er denn im Jahre 1822, im beginnenden 13. Jahre, in die Ingenieur-Akademie, deren Director zu jener Zeit General Herzogenberg [s. d. Bd. VIII, S. 413] war, und welche sich eben unter dieser Leitung, namentlich in den mathematischen Studien, eines ausgezeichneten Rufes erfreute. Bis zum Jahre 1829 verblieb M. in der Akademie, in diesem Jahre trat er als Lieutenant in das Geniecorps, zu dessen tüchtigsten Officieren er in kurzer Zeit gerechnet wurde. Als solcher machte er im J. 1841 auf der „Medea“ die Expedition nach Syrien mit, welche 1840 von Seite der Großmächte beschlossen worden war, um die Pforte gegen die Uebergriffe Mehemed Ali’s zu schützen. Von diesem Ausfluge zur See im Juni 1841 zurückgekehrt, trat M. zu seiner wissenschaftlichen Ausbildung auf eigene Kosten eine Reise nach England und Nordamerika an. Bei dieser Gelegenheit erhielt er von Erzherzog Johann den Auftrag, das nordamerikanische Eisenbahn-System zu studiren und zu beschreiben. Erst im Jahre 1843 kehrte M. nach Europa zurück. Im Jahre 1844, bereits Hauptmann im Geniecorps, erhielt er den ehrenvollen Ruf als Lehrer der Mathematik und Militärwissenschaften zu den vier Söhnen des Vicekönigs der Lombardei, Erzherzog Rainer. Zwei Jahre verblieb M. in dieser Stellung, während welcher er abwechselnd in Mailand und Venedig lebte. Hierauf kam derselbe in die Garnison nach Wien. Seine schriftstellerische Thätigkeit, die unter den damaligen Verhältnissen eine geheime war (weiter unten folgt mehr darüber), hatte nichtsdestoweniger die Aufmerksamkeit der gebildeten Kreise auf den jungen geistvollen Officier gerichtet, und im Jahre 1848 fiel auch die Maske der Anonymität, was aber der kaiserliche Officier schwer büßen mußte, denn – wie glaubenswürdige Berichte melden – gerieth sein Avancement in’s Stocken. Diesem Mißtrauen in gewissen, für die nächste Zukunft M.’s maßgebenden Kreisen hielt aber das Vertrauen der Menge und der achtunggebietende Ausdruck der öffentlichen Meinung vollständig das Gegengewicht. Dieser letztere gab sich in seiner Wahl zum Mitgliede in das deutsche, zu Frankfurt am Main tagende Reichsparlament kund. Seine Wahl fand in Wien Statt. In der Paulskirche saß er im linken Centrum; er gehörte nicht zu den glänzenden Rednern, wohl aber zu den weit- und scharfsehenden Denkern der Versammlung, die ihn zu ihrem Secretär wählte [vergleiche die S. 423 mitgetheilten Worte, die er in das Parlamentsalbum geschrieben], jedoch entfaltete er in militärischen und Marine-Gegenständen große und tüchtige Sachkenntniß, und sprach [420] auch darüber mit Klarheit und eingehender Gründlichkeit; als Reichscommissär erwarb er sich bei Schaffung der deutschen Flotte vielfaches Verdienst und machte aus diesem Anlasse auch mehrere, Reisen. In diese Zeit fällt sein Project, Kiel mit Brunnsbüttel mittelst eines Durchstiches zu verbinden und die große deutsche Seeposition Cuxhafen-Brunnsbüttel-Kiel zu schaffen. Als endlich die Dinge im Parlamente jene Wendung nahmen, welcher die Auflösung desselben folgen mußte, trat auch M. aus der Versammlung und kehrte nach Wien zurück. Von da ging er zur Belagerung Malghera’s, Venedigs und Brondolo’s, welch letztere er als Chef du Génie leitete und sich als praktischer Ingenieur, so wie als muthvoller Soldat einen wohlverdienten Namen erwarb. Vor dem Einzuge unserer Truppen in Venedig hatte er selbes einen Tag vorher von der See aus besetzt. Im Jahre 1849 wurde er zum Major im Geniecorps befördert, erhielt die Geniedirection in Triest, trat auf Verlangen des Feldzeugmeisters Grafen Wimpffen zur Marine über, wirkte in ausgezeichneter technischer und organisatorischer Weise in deren Admiralitätsrathe, namentlich durch Organisirung der bisher bloß auf Contract engagirten Maschinisten auf den Kriegsdampfern, und durch den 1802[BN 1] begonnenen Arsenalsbau von Pola, der jedoch 1854 abandonnirt wurde. Er avancirte 1853 zum Fregatten-Capitän, verließ aber die Marine zu Ende des Jahres 1854, worauf er als Director der Befestigungsbauten nach Piacenza kam. Von dort wurde er im Jahre 1856 zum Geniecomité versetzt, wo er eine weitverzweigte schriftstellerische Thätigkeit entwickelte, und am 19. November 1856 zum Oberst im Geniestabe ernannt wurde, in welcher Eigenschaft er im Jahre 1859 von Sr. Majestät dem Kaiser die ehrenvolle Mission erhielt, die Küsten der Monarchie vom Po bis Cattaro in Vertheidigungsstand zu setzen, und diese Aufgabe in rascher und höchst befriedigender Weise löste. Zu Ende des J. 1862 wurde er auf eigene Bitte zur Infanterie übersetzt, worauf er Brigadierdienste bei der Armee in Italien verrichtete. Am 14. Juni 1863 wurde er zum General-Major ernannt, bei welcher Gelegenheit er als Brigadier nach Padua, im Jahre 1865 nach Verona kam. Als Brigadier bei der italienischen Armee machte er den Feldzug 1866 und die Schlacht von Custozza mit. Welch entscheidenden Antheil M. an der Erstürmung Custozza’s genommen, indem er auf die Rückzugslinie des Feindes mit sechs Bataillonen operirte und bloß mit dreien sich gegen Custozza in der Flanke, an der Spitze des Regiments Nr. 53, wandte, hierüber geben die italienischen Geschichtswerke das ruhmvollste Zeugniß. (Siehe: „La guerra in Italia nel 1866, studio militare“; ferner: „Delle vicende del primo Corpo d’armata durante il primo periodo della Campagna del 1866“.) Rühmlich wie seine kriegerische, ist auch seine diplomatische Thätigkeit bekannt; am 12. August 1866 schloß er den für Oesterreich so vortheilhaften Waffenstillstand von Cormons, und intervenirte als kaiserlicher Commissär bei dem so schwierigen Geschäfte der Uebergabe Venetiens mit seinen Festungen an den französischen Commissär General Leboeuf, wobei er 15 Millionen Francs für das transportable, der italienischen Regierung überlassene Material zu erlangen wußte; an, 1500 Bronze- und gezogene Geschütze nebst Vorräthen, die 1800 Waggons belasteten, in die österreichischen Provinzen sandte. Zum Lohne für diese Dienste geruhten [421] Se. Majestät ihn im Februar 1867 zum Feldmarschall-Lieutenant außer der Tour, jedoch mit Vorbehalt des Ranges für seine Hinterleute, zu ernennen. In der Folge wurde er im September 1867 als Commandant der 11. Truppendivision nach Lemberg versetzt, von wo er aber in den ersten Tagen des Februar 1868 nach Wien berufen wurde, um den Berathungen über die neue Organisation der Armee und andere das Heerwesen im Kaiserstaate betreffenden Reformen im Kriegsministerium beizuwohnen. Für sein ausgezeichnetes Verhalten vor dem Feinde wurde M. mit dem Orden der eisernen Krone zweiter Classe (1866) und mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens (1859), beide mit der Kriegsdecoration, ausgezeichnet. Außerdem besitzt M. das Großofficierskreuz der französischen Ehrenlegion und des italienischen Mauritius-Ordens, das Großkreuz des russischen Annen- und das Commandeurkreuz des preußischen Verdienst-Ordens. Im Vorstehenden wurde im kurzen Umriß ein Bild der militärischen Laufbahn M.’s gegeben. Ungleich wichtiger für dieses Werk erscheint aber sein Auftreten und Wirken als Publicist, welches in die letzten Jahre vor 1848 fällt. M. schrieb damals Correspondenzen für die „Grenzboten“, über deren Bedeutung und Wichtigkeit für Oesterreich zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Biographie von Ignaz Kuranda [Bd. XIII, S. 407] hingewiesen wird. Außerdem gab er – alles anonym – eine Anzahl von Flugschriften über Oesterreich heraus, welche später gesammelt unter dem Titel: „Politische Miszellen“ (Wien 1848, bei Tendler u. Comp.) erschienen sind. Diese Gesammtausgabe ist bereits eine bibliographische Seltenheit, da die meisten vorhandenen Exemplare in der bald nach 1848 gefolgten Drang- und Zwangperiode vernichtet wurden. Sein Hauptwerk aber, welches, als es heimlich den Weg nach Oesterreich fand, in ungemein vielen Exemplaren trotz aller polizeilichen Wachsamkeit verbreitet wurde, sind die kurz vor Ausbruch der 1848ger Erhebung erschienenen „Sibyllinischen Bücher aus Oesterreich“, 2 Bde. (Hamburg 1847, Hoffmann u. Campe, 8°.). Das Manuscript dieses Werkes wurde ohne Angabe des Autors durch Vermittelung des Freiherrn von Dobblhof im November 1847 nach Hamburg gesendet und durch Franz Schuselka die Drucklegung desselben vermittelt. Das Werk machte ungemein großes Aufsehen ebenso durch die Kühnheit seines Inhalts, wie aber auch durch dessen schwer wiegende Wahrheit. Es sind darin die Existenzbedingungen Oesterreichs mit einer Klarheit und Bestimmtheit dargelegt, wie dieß vor ihm in keiner der zahllosen, in Deutschland über Oesterreich erschienenen und in Oesterreich verbotenen Schriften geschehen ist. In aphoristischen Sätzen ist eine ununterbrochene Folge von Wahrheiten gegeben, die leider erst dann gewürdigt worden sein mögen, nachdem das eingetroffen, was die Sibyllinischen Bücher verkündeten. So heißt es – um nur ein paar Beispiele zu geben – betreffs Italiens und der Slaven darin: „Wie für Deutschland das südliche Italien, bildet jetzt das nördliche die unnatürlichste Angliederung der österreichischen Staaten.“ – „Noch muß Rußland den Kampf um die mit Deutschland und Oesterreich verbundenen slavischen Nationalitäten mit diesen beiden Staaten auskämpfen, und schmachvoll wird Oesterreichs Schicksal sein, läßt es sich überraschen.“ – „Statt alle Völker Oesterreichs [422] das österreichische Element hochschätzen und deßhalb lieben zu lehren, indem die Regierung selbst die Leuchte der Aufklärung und des Fortschritts ergriff und sie vorantrug, was that und thut sie da? Die engherzige zagende Cabinetspolitik Oesterreichs ist es, welche bereits die Böhmen zu Čechen, die Ungarn zu Magyaren machte, sie wird die Italiener zu Römern machen.“ – „Die Regierung Oesterreichs hat für den Panslavismus und ein freies Italien mehr gethan, als ihre Feinde hoffen durften.“ – „Der Kaiserstaat zählt wohl achtunddreißig Millionen Unterthanen, aber nicht einen politischen Bürger, nicht einen Menschen, der aus moralischen und historischen Gründen als Oesterreicher stolz sein könnte.“ In solcher Weise folgen sich Wahrheiten um Wahrheiten, in denen sich eine Voraussicht kund gibt, welche leider durch die folgenden Ereignisse bestätigt worden ist. In ebenso geistvoller und richtiger Weise beurtheilt M. in den sibyllinischen Büchern die Armee, auf deren Vergeistigung er leider vergebens dringt, und als wenn er die vernichtenden Wirkungen des Zündnadelgewehrs vor 48 gesehen, schreibt er: „Bei gleicher Manövrirfähigkeit der großen europäischen Heere wird jenes den Sieg erringen, das – abgesehen von der Kraft seines moralischen Muthes – durch die größtmögliche Vervollkommnung der Feuerwaffen sich in den Besitz von Zerstörungsmitteln gesetzt hat, die ausgiebiger sind und weiter tragen, als jene des Feindes“. Die Wirkung, welche dieses Werk hervorbrachte, läßt sich nicht beschreiben. Vergeblich forschte man nach dem Verfasser, erst nach den Märztagen stellte es sich heraus, daß es der Genie-Hauptmann Karl Moering, der Sohn eines Wiener Bandfabrikanten, sei. Als nach der Märzbewegung, nachdem sie von fremden Eindringlingen zum Nachtheile Oesterreichs ausgebeutet worden, das Interesse für die heiligen Güter des Staates abgeschwächt worden, trat doch die Frage, was zu thun, immer wieder heran. Wir glauben, M. hat sie am richtigsten beantwortet, nachdem er schon im August 1847 eine Flugschrift als offenes Sendschreiben an den Erzherzog Ludwig, als damalige höchste entscheidende Instanz in der Monarchie, gerichtet hatte, in welchem M. den kaiserlichen Prinzen beschwor, den Staat durch einen Systemwechsel vor dem Untergange zu retten. Da die „politischen Miszellen“, in welchen Moering’s Flugschriften und publicistische Aufsätze gesammelt erschienen sind, und die auch dieses offene Schreiben, betitelt: „Nur Eine Bitte! An Seine kaiserliche Hoheit den durchlauchtigsten Erzherzog Ludwig von Oesterreich“, enthalten, aus oberwähnter Ursache sehr selten geworden, so hat Reschauer in seiner „Geschichte der Wiener Revolution“, S. 82 u. f., einen Wiederabdruck dieses interessanten Aktenstückes der Zeit veranstaltet. Noch ist hier einer kleinen Flugschrift Moering’s: „Des Oesterreichers richtiger Standpunct“, erschienen im Februar 1848, zu gedenken, weil darin M. mit positiven Vorschlägen, wie Oesterreich neu aufgebaut werden sollte, hervortritt. Auch dieses Schriftchen, voll praktischer politischer Wahrheiten, deren Verwirklichung eine Lebensbedingung Oesterreichs bildete, ist unbeachtet geblieben; heute, nach zwei Decennien, stellt es sich heraus, daß, was damals der Verfasser gewollt, und was von der die Initiative ergreifenden Staatsgewalt den Völkern Oesterreichs hätte verliehen werden sollen, sich diese selbst in herrischer unwirscher [423] Weise abgetrotzt haben. M.’s politische Anschauungen seit 1846 lassen sich kurz, wie folgt, fassen: Als er sah, daß die Freiheit sich anschickte, die Festung des Absolutismus in den Laufgräben der Nationalität zu belagern, suchte sein Geist nach einem Bindemittel für den heterogenen Staat, auf welchen von Außen die Attraction der Massen der drei Hauptracen Europa’s, nach Innen der gewaltige Drang nach Freiheit, gepaart mit dem Fluche des alten „Divide et Impera“, einwirkten. Jenes Bindemittel in der Entwickelung der Freiheit von Oben und in dem Totalanschlusse an Deutschland wegen des alten geschichtlichen und culturhistorischen Momentes findend – wie dieß alle seine Schriften, namentlich die „Politischen Miscellen“ und sein aus Frankfurt am 8. September 1848 an das Wiener Ministerium gerichteter „Offener Brief“ beweisen – brachte er schon am 23. Mai 1848 in der Paulskirche den Antrag auf Anschluß von ganz Oesterreich an Deutschland, und am 7. Juni jenen auf die durch eine Trias zu bildende Reichsverweserschaft ein. Die Parteileidenschaft aller Orts, begünstigt durch die Schwäche der Regierung, verkannte die Tendenzen seiner Politik, die jedoch in dem September-Programm der k. k. Regierung vom Jahre 1863 zu Ehren kam. 1861 war M. für eine Erklärung der k. k. Officiere zu Gunsten der Einheit der Monarchie bemüht. Im Februar 1868, wo wir diese Zeilen schreiben, ist dieser nur noch die Einheit der Armee geblieben, in welcher M. ihr Palladium erblickt, immer aber auf Deutschland, als das Ziel der Vereinigung, hinweisend. Ebenso wie seine politische ist seine militärische publicistische Thätigkeit von Bedeutung, wie dieß sein Werk: „Der Dienst des Geniestabes im Felde“, ferner seine zahlreichen Aufsätze in Streffleur’s Militär-Zeitschrift bezeugen. M. ist correspondirendes Mitglied des Franklin-Institutes für Beförderung der mechanischen Künste und Wissenschaften, ferner der historischen Gesellschaft zu Philadelphia, des National-Institutes der Wissenschaften zu Washington und Ehrenbürger der Stadt Pola.

Das Jahr 1848. Geschichte der Wiener Revolution, von Heinrich Reschauer (Wien 1867, Verlag von R. v. Waldheim, schm. 4°.) S. 78–81, Abschnitt 20 u. 21. –Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) IV. Suppl. Bd. S. 704. – Gallerie denkwürdiger Persönlichkeiten der Gegenwart. Nach Originalzeichnungen, Gemälden, Statuen und Medaillen (Leipzig, J. J. Weber, kl. Fol.) Bd. I, Sp. 132. – Moering’s Gedenkblatt im Parlaments-Album. Es wurde ein Album angelegt, in das jedes Parlaments-Mitglied sich einschrieb. Moering schrieb das Folgende: „Frankfurt, am 12. April 1849. Wie ein Banquier vor dem Bankerott seines Hauses durch „kühne Griffe“ in das Glücksrad, d. h. durch tollkühne Unternehmungen, durch übermäßigen Prunk und eine gewisse Insolenz des Betragens seine Insolvenz zu verbergen strebt; so auch jetzt die Nationalversammlung. Professoren und königlich-kaiserliche Assessoren von der Spree geben sich Miene, Convent zu machen. Risum teneatis amici! Der Kierulff’sche Antrag ist das letzte Compelle, das dem Könige gesetzt werden soll, und zugleich eine eclatante Art, von dem Volke zu scheiden, dessen Souveränität Gagern proclamirte, wenn der König doch wieder nicht annähme. Deutscher Michel, geh’ schlafen, denn auch Barbarossa schläft noch! Statt mit der Krone auf dem Haupte, wird er unter der phrygischen Mütze erwachen. Preußen hat sich von jeher auf Kosten des Reiches und Oesterreichs vergrößert. Auch dießmal wird es ihm gelingen, ganz allein durch Oesterreichs Schuld. Das Haus Hohenzollern und das Haus Rothschild haben eine schlagende Aehnlichkeit. Beider Speculationen in „Papieren“ und den „öffentlichen Fonds“ [424] fallen immer gut aus. Der engere Bund von 28 Millionen wird bald ein „fait accompli“, Preußen wird die erste deutsche und damit Oesterreich die zweite slavische Großmacht sein. Eines kann uns noch helfen: ein süddeutsches volksthümliches Parlament. Carl Moering. Abgeordneter für Wien.“

Berichtigungen und Nachträge

  1. Seite 420, 1. Spalte, Zeile 12 von unten, lies: 1852 statt 1802[WS 1]. [Band 18, S. 469]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1805