BLKÖ:Moering, Ludwig Georg Karl
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Moering, Andreas | ||
Band: 18 (1868), ab Seite: 424. (Quelle) | |||
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Berger’sche Bandfabrik in Penzing in ein großartiges Wohngebäude und die dahinter gelegenen terrassirten wüsten Gründe in einen angenehmen Garten umzuwandeln, wofür der sechzehnjährige Ingenieur-Akademie-Eleve Karl M., dessen Lebensskizze S. 418 mitgetheilt worden, den Plan entwarf. Aus seiner Ehe mit Theresia Ulrich hatte Ludwig Georg Karl eine zahlreiche Nachkommenschaft, und zwar den vorgenannten Karl, dann Andreas (geb. zu Wien 11. September 1811), Theresia (geb. 1816), vermälte Lee, und zur Zeit Besitzerin des oberwähnten Hauses, das Vater Moering in Penzing umgestaltet; Alexander (geb. zu Wien 8. Februar 1818), Ludwig (geb. zu Wien 13. October 1819), k. k. Oberstlieutenant in Pension, und noch mehrere Kinder, die bereits gestorben.
Ein Friedrich Heinrich Moering (geb. zu Burgstall in der preußischen Altmark im J. 1742) hatte unter anderen Kindern den Sohn Ludwig Georg Karl (geb. zu Dolle 6. Februar 1774, gest. zu Wien 4. September 1832), der zu Magdeburg die Bandfabrication erlernt hatte und im Jahre 1805 aus der preußischen Altmark bleibend nach Wien übersiedelte Daselbst fand er schon im folgenden Jahre in Theresia Ulrich seine Lebensgefährtin, mit der er sich am 13. October 1806 vermälte. Er betrieb auch in Wien die Bandfabrication und übte sie schon im Jahre 1807 selbstständig aus. Bis zu jener Zeit wurden in Oesterreich die Seidenbänder in Wien und Umgebung nur in glatter und ordinärer Waare erzeugt. Moering verlegte sich auf die feineren Genre- und Modebänder, welche dazumalen nur auf Handstühlen, wo jedes Stück einen Arbeiter in Anspruch nahm, erzeugt wurden. Er verbesserte die Mühlstühle, führte auf selben die Jacquard-Carton-Maschine ein und erzeugte auf diesen die feineren façonnirten brochirten Modebänder. Es war dieses ein wichtiger Fortschritt, die Hebung in der Bandfabrication, da mit Ersparniß an Zeit, Kraft und Kosten auf einem Mühlstuhle 12 bis 36 Stück, je nach der Breite des Bandes, von einem Muster, aber in verschiedenen Farben, je nach Kette und Einschlag, von einem Manne gearbeitet werden können. Von dieser Epoche an datirt die Entwickelung der Bandfabrication in Oesterreich für façonnirte Waare, wodurch Moering, der in dieser Richtung fast ohne Concurrenten stand, alsbald in den Stand gesetzt wurde, der ihm eigenthümlichen Bau- und Gestaltungslust zu genügen, und bereits im Jahre 1826 die ehemalige