Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 258. (Quelle)
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Fitzinger, Franz (Schriftsteller, geb. zu Wien 16. Jänner 1800). Sein Vater war Inspector der niederösterr. ständischen Gebäude. Der Sohn besuchte das Gymnasium in Wien und fand im Alter von 16 Jahren eine Anstellung bei den niederösterr. Ständen, wo er 1832 zum ständ. Agenten u. 1855 zum Expedits-Vorstande ernannt wurde. Die Muße, die ihm sein Amt übrig ließ, benützte er, um seiner Neigung für schriftstellerische, meist poetische Arbeiten zu leben. Gedichte theils ernsten, theils heitern Inhalts, Balladen, Erzählungen und Novellen erschienen in Journalen des In- und Auslandes und in Almanachen. Seine poetischen Arbeiten gesammelt gab er heraus unter dem Titel: „Gedichte“ (Leipzig 1834, Hartmann); – und später als „Sommerblumen. Lieder und Balladen, vermischte Gedichte und Epigramme“ (Wien 1844, Kaulfuß Witwe, 8°.). F. zählt unter den Poeten Oesterreichs zu den begabtesten, welche die Töne Seidls und J. N. Vogls anschlugen, als Epigrammatist am Glücklichsten, entwickelte er in früherer Zeit große Fruchtbarkeit.

Seidlitz (Julius Dr.), Die Poesie und die Poeten in Oesterreich im J. 1836 (Grimma 1837, Gebhardt, 8°.) I. Bd. S. 66 [charakterisirt ihn: „Als Lyriker mehr Sänger des Gefühlten als des Gefühls ... scheint von den Elementen Vogel’scher und Seidl’scher Poesie zu besitzen. ... Seine Prosa entbehrt der Kraft; er ist einer der wenigen Oesterreicher, welche unter ihrem wahren Namen in ausländische Journale Beiträge liefern“]. – Lorm (Hieron.), Wiens poetische Schwingen und Federn (Leipzig 1847, Grunow) S. 235 [nennt seine Epigramme (deren F. wohl über Tausend verfaßt) nicht ohne Werth u. Witz]. – Oestr. Parnaß, bestiegen von einem heruntergekommenen Antiquar (Frey-sing, bei Athanasius & Comp. (Hoffmann u. Campe in Hamburg) S. 16 [nennt ihn einen bescheidenen Poeten, nicht ohne Beruf, etwas zerfallen]. – Oestr. Nat.-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 151. – Bowitsch (L.) u. 'Gigl (Alex.), Oestr. Balladenbuch I. Bd. S. 338 u. II. Bd. S. 718. – Mosenthal S. 326. – Truska (Heliodor), Oestr. Frühlingsalbum (Wien 1854, 4°.) S. 325.