BLKÖ:Csengery, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 3 (1858), ab Seite: 53. (Quelle) | |||
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[54] in 2 Bänden erschienen sind. Es sind dies rein politische Charakterskizzen, welche aber häufig in das Gebiet der Biographien hinüber streifen; es sind Porträte, bei welchen die Zeichnungen eines großen historischen Bildes den Hintergrund bilden. Es fehlt darin nicht an zahlreichen Rückblicken auf die politische Geschichte Ungarns seit Anfang des neunzehnten Jahrhunderts und obgleich manche hervorragende Persönlichkeit darin gar nicht erscheint, so ist doch jede Richtung durch einen der wichtigsten Repräsentanten vertreten. Die zwei Bände enthalten die Charakterskizzen folgender Ungarn: Paul Nagy, von St. Bezerédj; – die beiden Wesselényi (Vater u. Sohn), von Sigmund Kemény; – Aurel Dessewffy, von A. Csengery; – Franz Deák, von L. Tóth; – Eugen Beöthi, von A. Csengery; – Moriz Szentkirályi, von Ebend.; – Die beiden Dyon. Pázmándy[WS 1], von L. Tóth; – Stephan Széchenyi, von Sigmund Kemény; – Joseph Eötvös, von A. Csengery – u. Ladislaus Szalay, von Ebend. – In letzterer Zeit wurde er zum corresp. Mitgliede der ungarischen Akademie ernannt, und eine angreifende Kritik über Ipolyi’s ungarische Mythologie bildete seine Antrittsrede, die jedoch gründlich widerlegt worden ist. Gegenwärtig redigirt er mit Baron Kemény die Zeitschrift: „A magyar nép könyve“, d. i. Das Buch des ungarischen Volkes, eine der gehaltvollsten periodischen Schriften Ungarns. Auch hat er mehrere Uebersetzungen bedeutender Werke geliefert, darunter die „Geschichte Englands“ von Macaulay.
Csengery, Anton (Publicist, geb. zu Großwardein 1822). Ist der Sohn eines ausgezeichneten Rechtsgelehrten. Nach vollendeten Studien widmete sich C. der Literatur, studirte die in- und ausländischen Schriftsteller mit großem Eifer, bildete sich zum Publicisten aus und gelangte als solcher bald zu einem Namen. Zuerst trat er als Praktikant bei der Comitatsbehörde ein, später ward er Landtagssecretär an der Seite des Biharer Obergespanns. In dieser Stellung erwarb er sich praktische Kenntnisse, insbesondere im Gebiete der Politik und der Gemeindeverwaltung. Schon hatte er sich durch mehrere wissenschaftliche Abhandlungen bekannt gemacht; ein seltenes Geschick aber und eine treffliche Taktik entwickelte er als Redacteur des 1845 übernommenen „Pesti Hirlap“, d. i. Pesther Zeitung, welches Blatt er bis 1849 derart führte, daß sich mit demselben kein anderes messen konnte. Im Blatte sind seine Leitartikel die vorzüglichsten. Als er 1849 die Redaction des „Pesti Hirlap“ niederlegte, erschien am 17. Juni dess. J. die erste Nummer eines von ihm neu gegründeten Journals, betitelt: „Respublica“. Bald darauf wurde er Rath im ungar. Ministerium des Innern. Auch seine literarischen Arbeiten setzte Csengery fort, und er gab im Vereine mit mehreren seiner Freunde die Charakterschilderungen der ungarischen Redner und Staatsmänner heraus, welche auch in deutscher Sprache unter dem Titel: „Ungarns Redner und Staatsmänner“ (Leipzig und Wien 1852, Fr. Manz, 8°.)- Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungar. Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreib. Von Jakob Ferenczy und Jos. Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich) S. 82. – Levitschnigg (Heinrich Ritter von), Kossuth und seine Bannerschaft (Pesth 1860, Heckenast, 2 Bde.) II. Bd. S. 296. – Ujabb kori ismeretek tára, d. i. Ungar. Conversations-Lexikon der neueren Zeit (Pesth 1850, Heckenast) II. Bd. S. 252.[BN 1]
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ E Csengery, Anton [Bd. III, S. 53].
- Pester Lloyd 1861, Nr. 128, seine Rede nach dem ungarischen Ausgleiche; C. spricht als Gegner des „Beschlusses“ für Erlassung einer „Adresse“. – Az ország tükre, d. i. Der Reichsspiegel (Pesth, gr. 4°.) 1864, Nr. 33. „Csengery Antal“, mit Porträt. – Neue freie Presse 1865, Nr. 410. – „Csengery’s Wahlprogramm“. [Band 23, S. 379]