BLKÖ:Coronini-Cronberg, Johann Baptist Alexander Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Cornova, Ignaz
Band: 3 (1858), ab Seite: 10. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Johann Baptist Coronini-Cronberg in der Wikipedia
Johann Baptist Coronini-Cronberg in Wikidata
GND-Eintrag: 116681004, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Coronini-Cronberg, Johann Baptist Alexander Graf|3|10|}}

Coronini-Cronberg, Johann Baptist Alexander Graf (Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Görz 16. Nov. 1794). Entstammt einem alten seit 1687 gräfl. Geschlechte. Der Graf trat am 14. April 1813 als Cadet in’s Pionniercorps. Die kriegerischen Verhältnisse bewirkten seine schon im Sept. desselben Jahres erfolgte Beförderung zum Unterlieutenant und am 1. Jänner 1814 zum Oberlieutenant im italienischen Freicorps, welches unter dem Commando des Obersten Karl Baron Schneider stand. Nach Auflösung dieses Corps kam der Graf am 16. Dec. 1814 in gleicher Eigenschaft zum Inf.-Reg. Erzh. Karl Nr. 3. Am 30. Nov. 1824 verließ C. mit Beibehalt des Charakters die kaiserlichen und trat in herzoglich modenesische Dienste, wo er 7 Jahre blieb. Die im J. 1830 ausgebrochenen Unruhen veranlaßten ihn im Mai 1831 neuerdings in die k. k. Armee einzutreten; er kam als Hauptmann in’s Inf.-Reg. Hohenlohe Nr. 17 und blieb mehrere Jahre theils im Römischen, theils im österreichischen Italien stationirt. Im J. 1836 wurde er als Dienstkämmerer zu Seiner k. k. Hoheit dem Erzh. Franz Karl beordert und ihm die Erziehung Hochdessen ältesten Sohnes, seiner Majestät des regierenden Kaisers Franz Joseph, anvertraut. Diesem hohen und wichtigen Berufe stand der Graf bis zum April 1848 vor. Während dieser Anstellung rückte er am 1. April 1837 zum Major bei Vacquant, am 20. April 1840 zum Oberstlieutenant bei Prohaska Infanterie und am 12. Mai 1843 zum Obersten vor. Im Juni 1848 erfolgte C.’s Beförderung zum Generalmajor mit der Eintheilung als Brigadier in Südtyrol, wo er in der schwierigen [11] Epoche Umsicht und Entschlossenheit an den Tag legte. Im Juli 1849 zum Feldmarschall-Lieutenant befördert, wurde er Stellvertreter des Commandirenden in Kroatien und Slavonien; im folgenden Jahre Inhaber des Inf.-Reg. Nr. 6, und erhielt die Civil- und Militärverwaltung der Woiwodschaft Serbien und des Banates, wo er das Observationscorps von 50,000 Mann commandirte, welches auf den Gränzen von Serbien zusammen gezogen war. Im J. 1854 hielt er in Semlin mehrere Conferenzen mit dem Hospodar Alexander und mit Izzed Pascha, dem Gouverneur der Citadelle von Belgrad. Später zum General en Chef der Occupationstruppen in den Fürstenthümern ernannt, zog er am 6. Sept. an der Spitze der östr. Brigade Schwartzl in Bukarest ein. Omer Pascha, die Mitglieder des provis. Divans, die städtischen Behörden, die Geistlichkeit, die türkische und wallachische Garnison empfingen ihn mit den größten Ehrenbezeigungen. Der Monarch hatte bereits im J. 1848 die Verdienste des Grafen mit dem Commandeurkreuze des Leopoldordens ausgezeichnet, am 24. Juli 1852 belohnte er ihn neuerdings mit der I. Classe des Ordens der eisernen Krone. Gegenwärtig ist der Graf Militär- und Civilgouverneur im Banate und in der serbischen Woiwodschaft, Commandant des serbisch banatischen Armeecorps und Inhaber des Inf.-Reg. Nr. 6.

Oestr. illustrirte Zeitung (Wien 1851, 4°.) IV. Jahrg. VII. Bd. Nr. 211 [mit Porträt im Holzschnitt]. – Leipziger illustrirte Zeitung 1855, S. 171 [mit dem Porträt im Holzschn.].- Illustrirter Kalender f. 1856 (Prag, Bellmann, 4°.) I. Jahrg. S. 61. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgegeben von Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien 1851) I. Bd. S. 772. – Gallerie der hervorragendsten Persönlichkeiten auf dem Kriegsschauplatze I. Abth. (Wien 1855, Sommer, 8°.) S. 22 [mit Porträt]. – Ergänzungs-Conversations-Lexikon von Dr. Fr. Steger (Leipzig und Meißen 1853, Lex. 8°.) X. Bd. S. 459. – Porträt. Lith. von Kriehuber (Wien 1850, Neumann, in 4°. und Fol.). – Ueber die Familie der Coronini vergleiche: – [Kneschke, Ernst Heinr. Prof.] Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1852, Weigel, 8°.). – Die Genealogie des Hauses siehe: [De Luca] Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen, 8°.) I. Bds. 1. St. [zu Ende desselben befindet sich auf einem großen Blatte: „Posteritas Joannis Cypriani Coronini de Cronberg, qui primus e Cronbergica gente Goritiae Domicillum fixit ineunte Saeculo XVI“]. – Die Familie C. blüht noch in drei Linien. Der Chef der Hauptlinie von Cronberg in Krain ist Graf Michael (geb. 1793), Obersterblandmundschenk in Krain und in der windischen Mark. Sein Sohn Ernst ist geb. 1815; – der Linie zu Tolmein: Graf Anton (geb. 1806) ohne Söhne; – der Linie zu St. Peter ist Graf Johann Baptist Alexander (s. d. Obigen). Sein Sohn Franz[WS 1] ist geb. 1833. – Wappen: Quadrirter Schild mit Mittelschild. Im rothen Mittelschild eine über einem dreifachen grünen Hügel schwebende geschlossene goldene Königskrone 1. und 4. Feld in Silber ein gegen die rechte Seite aufspringender doppeltgeschwänzter rother Löwe, welcher in den Vorderpranken eine brennende Fackel hält. 2. und 3. in Gold der kaiserliche schwarze Doppeladler. Den Schild decken zwei gekrönte Helme. Unter dem Schilde findet sich dann die Devise: Regia serta notant solidos virtutis honores, und das ganze Wappen ist von einem Hermelinmantel umflattert und mit einer königlichen Krone, oder einem Fürstenhute bedeckt.

Anmerkungen (Wikisource)