Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Clerfayt, Karl Graf
Band: 2 (1857), ab Seite: 384. (Quelle)
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Clement, Franz (Violinvirtuose, geb. in Wien 17. November 1780, gest. um das Jahr 1840). Schüler seines Vaters Joseph C., wirkte er schon im 8. Jahre in den beiden k. k. Hoftheatern in Concerten mit; reiste in Begleitung seines Vaters durch ganz Deutschland, wo er sich in den bedeutendsten Städten in Concerten producirte. Er war zwei Jahre in London, wo er bei der Feierlichkeit, als Joseph Haydn die Würde als Doctor der Tonkunst erhielt, ein Concert spielte. Von da ging er nach Holland, wo er bei Hofe Concerte gab; auch spielte er ein Concert bei der Krönung des Kaisers Franz als König von Böhmen in Prag, und kehrte dann nach Wien zurück, wo er am k. k. Hofburgtheater als Solo-Spieler engagirt wurde. 1810 machte er eine Reise nach Polen, und von da nach Rußland, wo er in St. Petersburg irriger Weise als Spion betrachtet, einen Monat im Gefängnisse zubringen mußte. Aus Rußland kam er nach Prag, und war im ständischen Theater 4 Jahre als Musikdirector angestellt. 1821 reiste er mit Angelica Catalani nach Baiern und Würtemberg. Bei seiner Zurückkunft nach Wien wurde er als erster Musikdirector im k. k. priv. Theater an der Wien angestellt. C. hat viel componirt, u. z. die Operette „Der betrogene Betrüger“; – das Melodram „Die beiden Säbelhiebe“, – dann eine bedeutende Anzahl Concerte, 12 Etüden, 5 Ouverturen, 1 Messe, 1 Piano-Concert, viele Violin-Solo’s u. dergl. m. Als Violinspieler war er durch die Kühnheit seiner Bogenführung und seinen phantasiereichen Vortrag ausgezeichnet und einer der vorzüglichsten Improvisatoren auf seinem Instrumente. In den letzten Lebensjahren ergab er sich sehr dem Trunke, wodurch er in seinen Verhältnissen sehr herabkam.

Pietznigg (Fr.), Mittheilungen aus Wien Jahrg. 1855, I. Bd. S. 191. – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 59 [nach diesem ist er im Jahre 1784 geboren]. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 557.[BN 1][BN 2]

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Clement, Franz [Bd. II, S. 384], geb. zu Wien 17. November 1784.
    Neues Univ.-Lexikon der Tonkunst von Bernsdorff-Schladebach, Bd. I, S. 576. [Band 24, S. 381]
  2. E Clement, Franz [Bd. II, S. 384].
    Biographische Notizen in Handschrift im Archiv u. s. w., wie bei Campi. [Band 26, S. 371]