BLKÖ:Blaas, Karl
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 1 (1856), ab Seite: 419. (Quelle) | |||
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von Eschenburg, bewirkte, daß der junge Künstler, von ihm unterstützt, in die Akademie zu Venedig treten konnte. Er zog dort durch seine raschen und glänzenden Fortschritte bald die allgemeine Aufmerksamkeit und Bewunderung auf sich. Er wendete sich nun dem Studium der classischen Muster in Rom zu (1840–1841), und wurde dann Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Diese Stelle vertauschte er seiner Gattin zu Liebe, der, einer Römerin, das rauhere Clima Wiens nicht zusagte, mit einer gleichen am Institut zu Venedig.[BN 1] Von seinen Bildern sind im Lande bisher nur sehr wenige bekannt geworden. Im J. 1854 war im österr. Kunstverein das Porträt Sr. Eminenz des Cardinals und Primas von Ungarn ausgestellt. In der zu Ehren der 32. Versammlung der Naturforscher in Wien (1856) bewerkstelligten Ausstellung waren von ihm zu sehen: „Messe in der Campagna von Rom“ (Eigenth. Sr. Exc. des Grafen von Beroldingen) und ein Frauen-Porträt; – in der k. k. Gemälde-Gallerie des Belvedere befindet sich sein Bild: „Die Heimkehr des Jacob von Laban mit seiner Familie und seinen Herden“, bezeichnet Karl Blaas, Rom 1841 (22 kleine Figuren, Lwd., 3′ 1″ h., 4′ 8″ br.).[BN 2]
Blaas, Karl (Maler, geb. zu Nauders in Tyrol 28. April 1815). Von armen Eltern geboren, erhielt er zu Meran nur nothdürftigen Unterricht im Zeichnen. Doch verrieth sich früh sein besonderes Malertalent, und sein Oheim, der damalige Präsident der obersten Justizstelle in Verona, Freiherr- Staffler (J. J.), Tirol und Vorarlberg, statistisch und topograph. etc. (Innsbruck 1841, J. Rauch) 2. Thl. I. Bd. S. 189.[BN 3][BN 4]
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ E Blaas, Karl [Bd. I, S. 419; Bd. XI, S. 370]. Seit 24. April 1866 Professor der allgemeinen Malerschule an der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien. Die unten angegebenen Quellen geben Nachricht über seine Arbeiten nach 1861.
- Inn-Zeitung (Innsbruck) 1865, Nr. 282, im Feuilleton: „Karl Blaas. Historienmaler“. – Neue freie Presse 1867, Nr. 945, 967. – Fremden-Blatt. Von Gustav Heine (Wien, 4°.) 1864, Nr. 144; 1866, Nr. 285; 1867, Nr. 5; 1868, Nr. 283 [unter den Tages- und den Kunst-Notizen]. – Presse 1870, Nr. 35: „Im Atelier des Prof. K. Blaas“. – Tiroler-Stimmen (Innsbruck, 4°.) 1863, Nr. 180: „Correspondenz aus Obermais“. – Wanderer 1867, Nr. 4: „Aus der Kunstwelt“. – Wiener Abendpost 1864, Nr. 118, und Wiener Zeitung 1865, October, S. 147: Vom Arsenalmuseum. – Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber) 1867, Nr. 1251: „Die malerische Ausschmückung des Museums im Arsenale von Wien von Prof. K. Blaas“. [Band 22, S. 484]
- ↑ E Blaas, Karl, Maler [s. d. Bd. I, S. 419]. Im Jahre 1858 erhielt der Künstler den Auftrag einen Cyklus von Frescobildern im k. k. Arsenale vor der Belvederelinie auszuführen; später, im Jahre 1861, gesellte sich zu obigem Auftrage der noch ehrenvollere, über die Anordnung und Ausführung aller im Arsenale herzustellenden Fresken selbstständig und ohne Einwirkung eines Comité’s zu entscheiden. Dabei hat sich der Künstler durch Vertrag verbindlich gemacht, die Ausschmückung des Waffenmuseums durch Schlachtengemälde und allegorische Bilder innerhalb zehn Jahren zu vollenden. Auch wurde er noch mit der Ausführung der Cartons zu den Mosaiken in der St. Marcuskirche in Venedig betraut, eine Ehre, welche B. mit Künstlern wie Tizian, Pordenone, Tintoretto theilt. Von den von B. im Arsenale auszuführenden Fresken sind bereits vollendet: „Die Schlacht von Nördlingen“; – „Der Sieg des Prinzen Eugen über die Türken bei Zenta“; – auch war im Jahre 1859 sein Carton für die große Halle im Arsenale: „Gründung der Ostmark durch Leopold den Erlauchten mit dem Siege auf der [371] Eisenburg bei Mölk im Jahre 984“ ausgestellt. Die Cartons für die Mosaiken in der Marcuskirche in Venedig stellen dar: „Den thronenden Gott, umgeben mit den Zeichen der vier Evangelisten“; – „Die Krönung Christi mit Maria und Johannes“; – „Die sieben apokalyptischen Lampen als Repräsentanten der sieben dienenden Geister Gottes“ – und „Die Schaar der Seeligen“.
- Volks- und Schützen-Zeitung (Innsbruck, 4°.) 1858, Nr. 66. – Fremden-Blatt 1861, Nr. 275. – Presse (Wiener polit. Blatt) 1861, Nr. 275. Abendblatt. – Militär-Zeitung, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien, gr. 4°.) 1862, S. 570. – Wiener Zeitung 1861, Nr. 286, S. 4528. – „Die Cartons für die Mosaiken der Marcuskirche in Venedig“ [daselbst heißt es, daß Blaas am 28. April 1825 geboren sei, das ist falsch. B. ist im Jahre 1815 geboren]; – dieselbe 1859, Nr. 122, S. 2386. [Band 11, S. 370 f.]
- ↑ E Blaas, Karl [Bd. I, S. 419; Bd. XI, S. 370].
- Neue freie Presse 1871, Nr. 2589 vom 8. Nov., im Abendblatt: „Karl Blaas’ Fresken im Arsenale“. [Band 24, S. 378]
- ↑ E Blaas, Karl [Bd. I, S. 419; Bd. XI, S. 370; Bd. XXII, S. 484; Bd. XXIV, S. 378].
- Ueber Land und Meer (Stuttgart, Hallberger, kl. Fol.) XV. Bd. (1865), Nr. 10, S. 147. – Porträt ebenda S. 145. [Band 26, S. 370]