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Artikel „Werbenwâc, Huc v.“ von Richard Moritz Meyer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 743–744, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Werbenw%C3%A2c,_Huc_von&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 01:49 Uhr UTC)
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Band 41 (1896), S. 743–744 (Quelle).
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Werbenwâc: Huc v. W., Minnesinger. Der schwäbische Ritter, aus einem Ministerialgeschlechte der Grafen von Hohenberg-Haigerloch, welche selbst dem Minnesang huldigten, ist 1258–79 zu belegen und bezieht sich in einem Gedicht auf Heinrich Raspe (1246); er scheint nach einem Zeugniß von 1292 als Mönch geendet zu haben. Als Dichter gehört er mit Altsteten und Hornberg zusammen, denen ihn schon der Sammler der Heidelberger Handschrift gesellt: diese Alemannen bilden mit dem Oesterreicher Scharfenberg eine schwäbisch-österreichische Dichterschule, die die Manier des um Prinz Heinrich vereinigten Kreises (Neifen, Wintersteten, Hohenvels) mit der des einflußreichen Modedichters Ulrich v. Lichtenstein verschmilzt. Die Heiterkeit, die seine an hübschen Stellen nicht armen Lieder beseelt, ist beiden Gruppen gemein; die Reimkünste, die Wortspielerei, die spielmannsmäßigen Farbenhäufungen sind in der Art Neifen’s und Winterstetens, [744] deren Stammsitze (wie auch die von Hausen und dem Schenken von Limburg) seiner Burg an der Donau im Amt Möskirch benachbart sind: realistische Züge, das ausgeführte Bild des minniglichen Zweikampfes, directe Anklänge führen zu Lichtenstein. Er ist ein Zeuge jener Zeit, wo dem schwäbischen Adel der kunstvollste Minnesang noch so leicht und anspruchslos vom Munde ging wie heute den alemannischen Bauern ihre kunstlosen Improvisationen.

Text: v. d. Hagen. Minnesinger 2, 67; ein Lied bei Bartsch, deutsche Liederdichter, S. 200. – Biographisches: v. d. Hagen 4, 409; Bartsch a. a. O. S. LVI.