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Artikel „Wegelin, Adolf“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 422–423, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wegelin,_Adolf&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:24 Uhr UTC)
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Wegelin: Adolf W., Architekturmaler, geboren 1810 zu Cleve, machte seit 1828 in Düsseldorf unter J. W. Schirmer’s Leitung landschaftliche Studien, wendete aber alsbald auch sein Augenmerk auf die mittelalterlichen Bauwerke der Rheinlande und entschied sich schließlich für die Architekturmalerei, womit er schon 1831 und 1832 mit sehr erfreulichen Leistungen auf den Ausstellungen zu Düsseldorf und Berlin hervortrat. Im J. 1835 ging W. nach Nürnberg und München, wo Fr. Hoffstadt, der gründlichste Kenner des Spitzbogenstils mächtig auf ihn wirkte, ebenso die damals florirende „Gesellschaft zu den drei Schilden“. Nachdem W. seine Kunstansichten noch tiefer begründet und mit seinen Schöpfungen – darunter auch die Zeichnungen zu höchst originellen Grabdenkmalen, deren mehrere auf dem südlichen Friedhofe zur Ausführung kamen – vielen Beifall errungen hatte, übersiedelte er 1837 nach Köln, wo er unter freudiger Aufnahme eine große Anzahl von Oel- und Aquarellbildern nach verschiedenen Stadttheilen und Kirchen theilweise auch nach eigener Composition zur Ausführung brachte. Eine besondere Wendung in Wegelin’s Schaffen trat mit der Grundsteinlegung zum Fortbau des Domes ein 1842, bei welcher Gelegenheit König Friedrich Wilhelm IV. solche Aquarelle sah und weitere mit Ansichten der älteren Bauwerke Kölns und der Kirche zu Altenberg bestellte. So fertigte W. eine ganze Serie von Aufnahmen mit der S. Gereonskirche, dem Löwenzwinger, Gürzenich und der Jesuitenkirche, ferner mit anderen Bauwerken aus der Rheinprovinz, Holland und Belgien, welche in Albumform von dem König und der Königin von Preußen gesammelt wurden. Eine ähnliche Collection mit Erinnerungen aus Schloß Brühl erhielt 1846 die Königin von England. W. arbeitete mit streng archäologisch-wissenschaftlicher Kenntniß, mit fein künstlerischer Technik und Farbenwirkung. Insbesondere nahm er auch aus dem Kölner Dome seine Prospecte und Motive und malte für König Friedrich Wilhelm eine Reihe von Blättern, darunter auch eine Innenansicht von dessen Vollendung nach Zwirner’s [423] Entwürfen. Hochbetagt und geehrt und mit dem Titel eines kgl. Hofmalers ausgezeichnet starb W. am 18. Januar 1881 zu Köln.

Vgl. Raczynski II, 433. – Nagler 1851. XXI, 209. – Seubert 1879. III, 561 u. Merlo, Kölner Künstler 1850, S. 499.