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Artikel „Seubert, Adolf“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 50–51, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Seubert,_Adolf&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 07:06 Uhr UTC)
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Seubert: Adolf Friedrich S., württembergischer Oberst, am 9. Juni 1819 zu Stuttgart geboren, trat 1835 in die Militärschule zu Ludwigsburg und verließ 1873 den activen Dienst. Er hatte 1848 an Kämpfen gegen die Aufständischen in Baden Theil genommen, war 1864–67 Adjutant des Kriegsministers, sowie Referent im Kriegsministerium und während des Feldzuges vom Jahre 1866 Chef des inneren Dienstes der Felddivision gewesen. Bei Beginn des Krieges gegen Frankreich hatte er den Auftrag, Württemberg durch Besetzung der Uebergänge über den Schwarzwald gegen feindliche Einfälle, an welche letztere jenseits des Rheins übrigens Niemand dachte, zu decken; von den Maßregeln, welche er zu diesem Ende ergriff, hat er unter der Ueberschrift „Die Württemberger im Schwarzwalde im August 1870“ im Militärwochenblatte vom Jahre 1879 (Nr. 64–67) berichtet; im weiteren Verlaufe des Krieges ward er bei der Deckung der rückwärtigen Verbindungen des Belagerungsheeres vor Paris verwendet. Oberst S. war auf verschiedenen Gebieten schriftstellerischen Wirkens sehr thätig. Er verfaßte Reisebeschreibungen und taktische Werke, war Dichter, Uebersetzer, Herausgeber und Mitarbeiter an militärischen und schönwissenschaftlichen Unternehmungen. Seine Reisen gingen nach der pyrenäischen Halbinsel, nach Algier, Belgien, den Niederlanden und nach Skandinavien; aus dem Bereiche der Taktik veröffentlichte er „Die Taktik in Beispielen“ (Stuttgart 1857); „Elementartaktik der Infanterie“ (Stuttgart 1860), derjenigen Waffe, welcher er selbst angehörte; „Die Kriegführung der Dänen in Jütland, dargestellt an General Rye’s Rückzug im Jahre 1849“ (Darmstadt 1864); „Die Taktik der Gegenwart in Beispielen“ (Berlin 1875). Als Dichter versuchte er sich in Dramen (Liechtenstein, Ein deutscher Prinz), einem Trauerspiele (Der Sohn des Kammerdieners), einer Burleske (Der Maitrank), in Sonetten („Die Heroen Schwabens“, Stuttgart 1856, ohne Nennung seines Namens); dichterische [51] Uebersetzungen aus fremden Sprachen lieferte er für Reclam’s Universalbibliothek. Seine letzte Arbeit war eine Neuausgabe von Müller’s Künstlerlexikon (Stuttg. 1878–79, 3 Bde). Er starb am 4. Februar 1890[1] zu Canstatt.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 51. Z. 3 v. o. l.: 1880 (statt 1890). [Bd. 55, S. 893]