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Artikel „Siberti, Jakob“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 135–136, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Siberti,_Jakob&oldid=- (Version vom 20. Dezember 2024, 12:08 Uhr UTC)
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Siberti: Jakob S., Benedictiner, im Anfange des 16. Jahrhunderts. Er war gebürtig aus Münstereifel, machte seine humanistischen Studien an dem Gymnasium zu Emmerich, dessen Vorsteher damals Arnold v. Hildesheim († 1500) war, und wurde dann unter dessen Nachfolger Lambert v. Benrad Lehrer an derselben Anstalt. 1500 lernte ihn Johannes Butzbach (s. A. D. B. III, 663) kennen, als er auf einer Reise nach Emmerich kam. Er suchte ihn für sein Kloster Laach zu gewinnen. S. trat 1503 dort als Novize ein. Bald überließ ihm Butzbach den Unterricht der Novizen. Er wird von Butzbach und Trithemius als ein gelehrter, auch des Griechischen kundiger Mann gerühmt und verfaßte viele lateinische Schriften in Prosa und in Versen. Er half Butzbach bei der Abfassung des Auctarium zu dem Buche des Trithemius De scriptoribus ecclesiasticis, welches im wesentlichen 1508 vollendet wurde, zu welchem aber bis [136] 1513 Nachträge beigefügt wurden. Das S. betreffende Capitel des Auctarium, welches auch ein Verzeichniß von 25 Schriften desselben enthält, ist abgedruckt in dem Supplement zu der Ausgabe der Werke Hutten’s von E. Böcking, II, 468 und in dem Aufsatze von Krafft und Crecelius (s. u.). Böcking verzeichnet auch die Schriften von S., die sich handschriftlich auf der Bonner Universitätsbibliothek befinden. Eine derselben, De calamitatibus hujus temporis liber unus, hat Gieseler in dem Kirchenhistorischen Archiv von Stäudlin. u. a. 1826, H. 2, drucken lassen.

C. Krafft und W. Crecelius, Beiträge zur Geschichte des Humanismus, 1. Heft, 1870 (Separatabdruck aus der Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins VII, 213–286). S. 38. – D. J. Becker, Chronica eines fahrenden Schülers oder Wanderbüchlein des Johannes Butzbach, 1869, S. 169. 230. 277.