ADB:Schmersahl, Elias Friedrich

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Artikel „Schmersahl, Elias Friedrich“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 639–640, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmersahl,_Elias_Friedrich&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:58 Uhr UTC)
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Schmersahl: Elias Friedrich S., lutherischer Theolog und Litterarhistoriker des 18. Jahrhunderts, geboren am 2. April 1719 zu Dannenberg in Hannover, † am 16. April 1775 als Garnisonsprediger in Celle. – Er war der Sohn des Cantors und Organisten A. J. Schmersahlen und der Maria Christine geb. Stockmann, Tochter des Bürgermeisters zu Dannenberg. Nachdem er beide Eltern frühe verloren (der Vater starb 1723, die Mutter 1725), besuchte er die Schule zu Dannenberg und Lüneburg, studirte 1737 ff. in Jena Philosophie und Theologie (als Schüler von J. G. Walch) und wurde hier 1739 Magister durch Vertheidigung einer Dissertation über die apostolischen Grußformeln (praes. Walch). Dann setzte er seit 1740 seine Studien in Göttingen fort und erhielt hier die Rechte eines magister legens, ging aber noch in demselben Jahre nach Hannover, wo er seine theologische Prüfung bestand und 1741 unter die Candidaten des Predigtamts aufgenommen wurde. Nachdem er hierauf an mehreren Orten Hauslehrer gewesen, wurde er 1744 bei den damals an den Rhein marschirenden hannoverschen Truppen als Feldprediger angestellt, 1746 aber zum Pastor zu Stemmen in Hannover, zuletzt 1755 zum Garnisonsprediger in Celle ernannt. Als Mann von vielseitiger Begabung, Gelehrsamkeit und Belesenheit benutzte er die Muße seines Pfarramts zu allerlei litterarischen Arbeiten. Nachdem er schon zu Jena und Göttingen einige kleine philosophische Abhandlungen (traité de l’avenir, de virtute, de opinione, de fundamento religionis in atheo, auch miscellanea stili poetici) herausgegeben, schrieb er eine „Historie der Weltweisheit“ (Celle 1744), dann Theologisches, z. B. eine natürliche Erklärung der Geschichte Saul’s (Hannover 1751), eine theologia definitiva (Göttingen 1751, Hannover 1766), gab Predigten heraus u. d. T. „Homiletische Vorrathskammer“ (1752–53), lieferte Beiträge zu Zeitschriften, z. B. zum Hessischen Hebopfer, zur Bremisch-Verdischen Bibliothek, zu den Acta hist. eccl., dem Hamburger Magazin, auch genealogische Beiträge [640] zur Geschichte der Herren von Reden, von der Decken, von Alten. Besonders bekannt aber machte er sich durch einige litterargeschichtliche Sammelwerke, nämlich: 1) „Zuverlässige Nachrichten von jüngst verstorbenen Gelehrten“, Bd. I, 1.–4. Stück. Celle 1748–50. 8° und Bd. II, 1.–4. Stück. Celle 1751–53; Neue Nachrichten, Leipzig 1753/4, 2 Bände; Vermischte Beiträge, Celle 1756; und 2) „Geschichte jetzt lebender Gottesgelehrter“. 8 Stücke in 1 Bd. Langensalza 1751 (mit Lebensbeschreibungen von Zinzendorf, Mosheim, Heumann, Fresenius, Carpzov, Bahrdt, Jerusalem und andern Theologen des achtzehnten Jahrhunderts).

Eine Autobiographie von ihm erschien u. d. T. Lebensgeschichte des Herrn E. F. Schmersahl, von ihm selbst aufgesetzt, zum Druck befördert durch Joh. Christof Ludwig, Pastor ad B. M. V. zu Nordhausen. Langensalza 1759. 8°. Neue Auflage 1765. 8°. Außerdem vgl. Trinius, Geschichte berühmter Gottesgelehrter II, 29–52. – Meusel, Gel. Teutschland VII, 187 ff. – Ders., Lexikon XII, 232 ff. – Historisch-statistische Beschreibung der Stadt Celle. 1826. S. 130.