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Artikel „Salomo III., Bischof von Constanz“ von Paul Ladewig in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 277–281, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Salomo_III.&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 22:44 Uhr UTC)
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Salomo III., Bischof von Constanz, 890–919, Abt von St. Gallen. Sohn einer Cousine Salomo II., Enkel einer Schwester oder eines jüngeren Bruders Salomo I., und mit dem alten Herzogshause der Alaholfinger verwandt, wurde er mit seinem mehrere Jahre älteren Bruder Waldo, später Bischof von Freising jeder Bildung, welche die Zeit geben konnte, durch die Hülfe des Bischofs S. II. theilhaftig, denn das eigene Vermögen der jüngeren Brüder in der Familie scheint gering gewesen zu sein. Sie besuchten die Klosterschule St. Gallen, wo Notker Balbulus beide Knaben, besonders aber den schönen, durch Verstand ausgezeichneten S., der ihn lebhaft an seinen Großoheim gleichen Namens erinnerte, mit schwärmerischer Liebe empfing. Etwa 877 sah er mit tiefem Schmerze die Brüder aus dem Kloster scheiden, die er vergeblich zum Eintritt in den Mönchsorden zu bestimmen gesucht hatte; sie sollten die Ausbildung für eine staatsmännische Laufbahn im weiteren erhalten, und so ging der eine – Waldo? – zunächst zu Erzbischof Liutbert von Mainz, um bald in die Kanzlei Karl III. einzutreten (880), S. zu seinem Oheim nach Constanz. In diese Zeit ist wol das in dem vorhergehenden Artikel erwähnte Entschuldigungsschreiben an den Bischof anzusetzen, welches uns einigen Einblick in Salomo’s III. Familienverhältnisse gewährt. Ebenso sein flüchtiges Verhältniß zu der Stieftochter Uta eines Gastfreundes, dessen Folge die Geburt einer Tochter war, die später Gattin eines Notker wurde, während ihre Mutter zur Aebtissin in Zürich emporstieg. Näheres über die Vollendung seiner Bildung wissen wir nicht, außer daß den Brüdern auch in Italien sich zu diesem Zwecke aufzuhalten durch ihren Oheim Gelegenheit geboten wurde.

Im Jahre 885 erhielt S. die Weihe zum Diaconus, und tritt bereits als Notar in Karl III. Kanzlei auf, noch im gleichen Jahre als Kanzler. Bald darauf erfüllte er seines Lehrers Notker alten Wunsch und trat c. 887 als Mönch in das Kloster St. Gallen ein. Nach Karl III. Tode ging er in die Capelle Arnulf’s über, während dessen Regierung er als Caplan bei Intervenienzen und sonst vorkommt. Er muß sehr jung, etwa 30jährig gewesen sein, als ihm dann, nach dem Tode seines Oheims, das Bisthum Constanz zufiel, ohne Zweifel außer seiner hervorragenden Eigenschaften auch seiner Verwandtschaft mit seinen gleichnamigen Vorgängern wegen.

Der Aufstand, zu welchem sich 889 Karl III. unehelicher Sohn Bernhard mit dem Grafen Udalrich vom Linzgau und Abt Bernhard von St. Gallen verband, kostete den ersteren die Heimath, den zweiten für immer die Grafschaft, als deren Inhaber schon im Februar 890 Walaho auftritt (St. Gall. Mitt. 22, 114, N. 2); Abt Bernhard wurde einfach abgesetzt, und – ein politisch wohlerwogener Schritt – der von Jugend an dort gekannte und beliebte S. III. als Abt intrudirt. Wie zu erwarten war, nahmen ihn die Mönche willig an, und die erste Maßnahme Salomo’s III., der dem Kloster, bis andere Verhältnisse dies änderten, das weitgehendste Wohlwollen bewahrte, war die nachträgliche Wahl zum Abt, und die bei Arnulf erwirkte Immunität des Klosters mit freier Abtwahl; auch Arnulf gegenüber gerirt S. sich bei der Bitte um Bestätigung verschiedener Privilegien des Klosters als „Abt durch Wahl der Brüder“, auf welche Formulirung des königlichen Diploms er ohne Zweifel nicht ohne Einfluß geblieben sein wird. In einer Unzahl von Urkunden sehen wir S. fortdauernd in St. Gallischem Interesse handelnd, oder – in dieser Ausdehnung ein Zeichen für seine weitgehende Popularität – erwähnt bei Besitzveränderung oder -erweiterung des Klosters; auf das energischeste vertheidigt er gleich im [278] Anfang seiner Regierung seine Rechte gegen einen Grafen Arnulf’s, und stellt des Klosters Rechte im Rheingau, die Grenze des Rhein- und Thurgaues auf einer großen Versammlung aller Principes der betheiligten Gebiete gegenüber dem königlichen Fiscus fest *), so sehr er sonst ein loyales Glied des Reiches war. –

Mit den deutschen Bischöfen, welche am 29. Januar 893 zu Rheims der Erhebung Karl’s auf den westfränkischen Thron beiwohnten, war aller Wahrscheinlichkeit nach S. anwesend, indem wir ihn am 10. Januar bei Arnulf in Frankfurt antreffen. Nach dessen Rückkehr aus Italien, 894, treffen wir ihn häufig bei Hofe auf dem Reichstag zu Worms und später in Regensburg. Er fehlt nicht auf dem großen Concil und Reichstag zu Tribur im Mai 895, auf welchem unter der Betheiligung einer Anzahl in der That bedeutender Menschen – auch Salomo’s Bruder Waldo war zugegen – der deutsche Clerus mit Hülfe des ihm geneigten Arnulf allen weltlichen und staatlichen Autoritäten gegenüber eine starken Vorstoß ausführte und eine Reihe wichtiger Privilegien errang. So S. für St. Gallen den Besitz der kleinen Abtei Faurndau, welcher er bald neue kleine Colonisationen hinzufügte, zu Jonsweil, sowie bei der von ihm erbauten St. Magnuskirche am Schwarzwasser. Reichlich dotirte er letztere aus eigenem und Klostergut und erwirkte ihr 898 eine königliche Bestätigung, die letzte, welche Arnulf seinem Günstling ertheilte.

Daß unter Ludwig dem Kind, bei dessen Thronbesteigung zu Forchheim er nicht fehlte, S. noch mehr hervortritt, ist erklärlich. In vielen Diplomen erscheint er hier als Intervenient und Fürbitter, wesentlich für St. Gallen, aber auch für andere (am 9. Juli 903 Theres für den Bischof von Würzburg – Nachtrag zu den Constanzer Bischofsregesten). War er ja doch mit dem Regenten Hatto von Mainz herzlich befreundet, der ihn etwa 905 auf einer Reise nach Rom – ein Jahr, nachdem er selbst von dort die Reliquien des hl. Pelagius nach Constanz gebracht – besuchte, in gleicher Weise aber auch mit dem eigentlichen Erzieher des jungen Königs, Bischof Adalbero von Augsburg. In Verbindung mit diesem hatte er die St. Mangkirche begründet; zweimal der Tradition nach, sicherlich 908 Oct. 15–18, in Begleitung Bischof Meginbert’s von Seben hielt sich jener bei dem Freunde in St. Gallen auf, der mit beiden eine Verbrüderung einging. Aber wenn auch S. bei der allgemeinen Hast, mit welcher geistliche und weltliche Machthaber und die es zu werden strebten, aus den Verhältnissen Capital schlugen, seine Interessen nicht vergaß, und bald die Regelung zwischen seinem Kloster und seinem Bisthum streitiger Zinse durch Königsurkunde erwirkte, bald Bestätigungen für frühere Privilegien, bald eine so große Schenkung für seine Verdienste erhielt, wie die Abtei Pfävers mit Zustimmung des bisherigen Lehninhabers Markgraf Burchard von Kärnthen auf Fürbitte Adalbero’s von Augsburg und seines Bruders Waldo – so war er dennoch nicht blind für die Schäden dieser kraftlosen Regierung. Mit Anschaulichkeit schildert er sie mit allem daraus erwachsenden Unheil in einem an seinen Freund Bischof Dado von Verdun gesendeten Gedichte: die mangelnde Zucht, wo jeder regiere, die Fehden, welche das Reich verwüsten und zwischen Verwandten blutigen Mord im Gefolge haben; er erzählt von der Ungarnnoth, der in diesen Tagen das mährische Reich zum Opfer fiel, da die Streitkräfte des Markgrafen Widerstand nicht zu leisten vermochten. Hatte er doch alles mit [279] eigenen Augen gesehen, der den Zügen des jungen Königs folgte, bald in den bairischen Marken, wo nach 900 schon die Ungarn sich bemerklich machten, bald auf Reichstagen, welche vergeblich versuchten, eine Ordnung herzustellen, wie der zu Forchheim im Jahre 903 gelegentlich der Babenberger Fehde. „Wehe dem Lande, dessen König ein Kind ist“. Zu diesen Klagen an den Freund schreibt er ihm in einem weiteren Gedichte derselben Zeit in herzlichen Worten den Tod seines geliebten Bruders, Waldo von Freising.

Nachdem S. längere Zeit nur persönlichen Antheil an den Reichsgeschäften genommen, trat er unter Erzbischof Piligrim von Salzburg wiederum als Kanzler in den Hofdienst ein, als welcher er nach Ludwig’s Tode von Konrad I. übernommen wurde. Die gleiche Gunst, welche S. schon drei Herrscher zugewandt – dazu erscheint S. auch bei Zwentibold einmal als Intervenient – wandte ihm auch Konrad zu. Sein erstes Weihnachtsfest als König feierte er bei S., mit dem er mehrere Tage St. Gallen besuchte, ein Vorgang, der in zeitgenössischen Quellen vielfach bemerkt wurde, und in Ekkehart IV. liebenswürdiger Art mit einer Menge von traditionellen Anecdoten ausgeschmückt, auf uns gekommen ist. In richtiger Schätzung der Verhältnisse hatte sich der Bischof alsbald nach erfolgter Königswahl dem Erwählten zugewandt, von dem er für das Reich nach langer haltloser Regierung eine Wendung zum Besseren erhoffen durfte; so erklärt sich die Schärfe, mit der er gegen den Hunfridinger Sprossen Adalbert vorgeht, dessen ganze Familie wegen hochverrätherischen Bestrebens nach dem Herzogthum in Alamannien geächtet worden war; freilich stand hier nicht allein die Königsmacht hinter ihm, sondern auch das vitale Interesse der alteingebornen Adelsfamilien, der Alaholfinger und Udalrichinger, gegenüber dem erst seit Karl des Großen Zeiten eingewanderten Geschlechte, welche ersteren eine sie selbst überflügelnde Macht kaum unterstützen mochten. Im kritischen Augenblicke aber bewährt es sich, daß S., über Parteiinteressen erhaben, dem Könige, der ihn mit Wohlthaten und Privilegien überhäuft, treu zur Seite steht, und gegen das verwandte Alaholfingerhaus ebenso rücksichtslos vorgeht, wie der Tradition zufolge gegen die Hunfridinger.

Schon 913 begannen die Zwistigkeiten Konrad’s mit dem Pfalzgrafen Erchanger und dessen Bruder Berchtold, welche auf reichem ererbten Besitz zu Marchthal (und auf dem Bussen) eine stolze Macht besaßen. Es ist wahrscheinlich, daß sie sich von Umtrieben, welche sie als Herzoge an die Spitze des schwäbischen Stammes bringen wollten, nicht ganz freihielten. Mindestens mußte aber in dem Vorgehen gegen die Hunfridinger auch für die anderen Häuser eine Gefahr erscheinen, welche sie gegen den König und seinen getreuen Bischof verstimmte und aufmerksam machte. Als nächsten Grund, welcher S. in jene Zwistigkeiten verwickelte, scheint ein Mißbrauch der Amtsgewalt seitens des Pfalzgrafen anzusehen, der sich auf St. Gallischen Besitz zu Stammheim bezog. Wie dem sei, der Pfalzgraf griff zu und setzte den Bischof auf der Diepoldsburg bei der Teck gefangen, wo seine Gattin Bertha vergeblich ihn vor den Folgen des raschen Schrittes warnte, der denn auch einen sofortigen Bruch des unlängst nach Erchanger’s Sieg über die Ungarn 913 mit dem Könige hergestellten und durch die Vermählung mit Erchanger’s Schwester, der Mutter des Baiernherzogs anscheinend befestigten freundschaftlichen Verhältnisses herbeiführte. Nach wenigen Tagen schon wurde der Bischof befreit, nachdem durch den König und einen Verwandten des Bischofs Erchanger bei Oferdingen am Neckar unterhalb Tübingens überwältigt und gefangen worden war; wol nur die nahe Verwandtschaft mit dem König erklärt die milde Strafe der Verbannung, welche ihn traf. Als Entscheidungstag ist der 28. August 913 mit Wahrscheinlichkeit anzusehen, der Tag des hl. Pelagius, den einst der Bischof nach Constanz brachte, und es ist [280] mit Rücksicht darauf wol glaublich, wenn die Tradition S. die Gründung des Stiftes zu Bischofzell zuschreibt, welches dem hl. Pelagius gewidmet, einen Dank für die Rettung aus der Gefangenschaft bezeichnen mag.

Die zerfahrenen Verhältnisse des Reiches, die Ungarnnoth und der Aufstand Heinrich’s von Sachsen, welchem letzteren der König seine ganze Kraft zuwandte, gab dem Hunfridinger Burchard dem Jüngeren und Erchanger Gelegenheit zur Rückkehr aus der Verbannung; die alten Feinde verbanden sich miteinander und Erchanger’s Bruder Berchtold, und ersterer wurde, nachdem sie vereint geringe königliche Truppen bei Wahlwies geschlagen hatten, zum Herzog von Schwaben ausgerufen; so brachte das gemeinsame Interesse die Anerkennung des Vorranges der Alaholfinger den Hunfridingern gegenüber, und eine empfindliche Schlappe des Königthums, zumal sich auch der Stiefsohn des Königs, Herzog Arnulf von Baiern mit einem Neffen Erchanger’s der feindseligen Bewegung anschloß.

Auf einer Synode zu Hohenaltheim, September 916, auf welcher Konrad, von dem königstreuen Episcopat unterstützt, unter Vorsitz des päpstlichen Legaten Bischof Petrus von Orta durch die Machtmittel der Kirche der verwirrten Reichsverhältnisse Herr zu werden suchte, stellten sich zum Urtheil, wie es scheint, Erchanger und Berchtold. Es ist bezeichnend, daß von ihrem gegen das Reich und den König gerichteten Hochverrat nicht direct die Rede ist. Wegen ihrer gegen den Bischof S. III. gerichteten Angriffe werden sie zum Eintritt ins Kloster verurtheilt; vielleicht gehen aber noch andere Mittel der Synode auf sie beide, wie etwa einer über den Bruch des dem Könige geschworenen Eides. Für die ausgebliebenen Aufständischen wurde ein Gerichtstag auf den 7. October in Regensburg angesetzt.

Wenn wir nun nach diesen Maßnahmen dennoch am 21. Januar 917 wiederum unter Mitwirkung Salomo’s die Enthauptung der beiden Alaholfinger und ihres Schwestersohnes Liutfried zu Adinga (im Neckargau) – hinterlistiger Weise, wie die Quelle berichtet – vor sich gehen sehen, so ist kaum zu zweifeln, daß dieselben durch den Bruch irgend einer eingegangenen Verpflichtung, vielleicht des nicht ausgeführten Eintritts ins Kloster, neuen Anlaß zu unvorgesehener Aufhebung gegeben haben werden, Salomo’s Mitschuld spricht übrigens nur Ekkehart’s späterer Bericht aus, wenn auch durch indirecte Zeugnisse wenigstens seine Betheiligung wahrscheinlich ist.

Die tiefe Spaltung und Parteiung, welche infolge aller dieser Vorgänge die schwäbischen Gebiete zerriß, hatte S. zunächst seinem geliebten St. Gallen entfremdet. Von jeher hatten zwischen diesem und dem alten Herzogshause die nächsten Beziehungen bestanden, welche auch in vielen und reichen Schenkungen Ausdruck gefunden hatten. Unter Leitung des Decans Cozolt, der sich von hervorragendem Einfluß zeigt und vielleicht durch Verwandtschaft und sonst mit den unterdrückten Adelsgeschlechtern verbunden war, stellte sich das Kloster in Gegensatz zu seinem Abt, indem ein zwischen beiden schon 909 eingegangener Vertrag nicht ausgeführt wurde, wonach die Abtei Pfävers nach des Bischofs Tode St. Gallen zufallen, bis dahin dem Bischof jedoch der Hof Bußnang überlassen werden sollte. Durch Cozolt’s Anstiften wurde der Hof Bußnang jedoch noch bei Salomo’s Lebzeiten anderweit vergeben, so daß auf Grund dieses Vertragsbruches Salomo’s Neffe Waldo von Chur die Herausgabe der Abtei nach jenes Tode erreichte. Unter diesen Verhältnissen verschwindet von 914–917 S. aus den St. Gallischen Urkunden, und erscheint vorwiegend als Recognoscent bei Hofe. Erst in den letzten Jahren seines Lebens scheint sich das Verhältniß wieder gebessert zu haben. Nach fünftägiger Krankheit starb S. am 5. Januar 919, etwa 60 Jahre alt.

Aus den Quellen ist S. in hohem Grade plastisch zu erkennen und auch [281] entsprechend dargestellt worden. Bemerkenswerth erscheint seine Gelehrsamkeit, die in St. Gallen genährt, sich die Unterstützung dahin gerichteter Bestrebungen angelegen sein ließ. Sein kirchlicher Sinn, der sich in mehrfachen Gründungen von Kirchen, in Anwesenheit bei kirchlichen Festen zeigt. Sein persönliches Interesse für die ihm anvertrauten Stellen, welches ihn, wie es die unter den Karolingern herausgebildeten Verhältnisse zwischen Reichsregierung und Clerus mit sich brachten, zwar seine Vortheile wahrnehmen läßt, aber durchaus im Anschluß an das Reich, als dessen Mitglied er, obgleich Geistlicher, persönlich in den Kampf einzutreten sich nicht scheut. Durch seine Stellung in der Canzlei finden wir ihn lange Jahre an den wichtigsten Vorgängen im Reich betheiligt und in vielen Verbindungen. Auch ihm hat die Tradition, wie seinem Freunde Hatto, in gewissem Benehmen ein hinterlistiges Verhalten zur Last gelegt, mit ebensowenig Grund. Und in schönem Gegensatz dazu steht sein Bild in der Geschichte des deutschen Mittelalters, umzogen von dem goldenen Widerschein der guten alten Zeit, die Ekkehart so schwer in seiner Gegenwart vermißt.

Dümmler, Gesch. d. ostfr. Reiches², Bd. 3, passim. – Dümmler, Formelbuch Salomo III. – Zeumer, Ueb. Alam. Formelsammlungen, N.-A. 8, 473–533 (506–540). – Heidemann, Salomo III. von C., vor Antritt des Bisthums im J. 890, F. D. G. 7, 425–462. – Baumann, Ueb. d. Abstamm. der sogen. Kammerboten Erchanger u. Berchtold, Würt. Vierteljahrsh. 1878, 24–33. – Meyer von Knonau, Ekkeh. IV. von St. Gallen, St. Gall. Mitt. 15. – Ladewig, Regesten der Bischöfe von Constanz I, 24–42 (u. 177–341) mit der übrigen Litteratur.

[278] *) Zu der in meinen Regesten aufgeführten Litteratur, diese Vereinbarung betreffend, s. jetzt Anz. Schweiz. G. 1889, N. 1. 2, 305–309 Wartmann’s Darlegung, welche in sehr bestechender Weise die Grenze des Thurgaus und Rheingaus von Schwarzenegg am Kaien auf der Wasserscheide zum Monstein zieht, oberhalb Rheineggs.