ADB:Purgstall, Johann Ernst Graf

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Purgstall, Hanns Ernst Graf von“ von Karl Heinrich Hugelmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 714, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Purgstall,_Johann_Ernst_Graf&oldid=- (Version vom 6. November 2024, 01:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Purgoldt, Johannes
Band 26 (1888), S. 714 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Oktober 2018, suchen)
Hanns Ernst Graf von Purgstall in Wikidata
GND-Nummer 138944156
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|26|714|714|Purgstall, Hanns Ernst Graf von|Karl Heinrich Hugelmann|ADB:Purgstall, Johann Ernst Graf}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138944156}}    

Purgstall: Hanns Ernst Graf v. P., † am 24. März 1695 zu Graz. Das Geschlecht der Purgstalle hatte sich seit dem 12. Jahrh. in Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain, Tirol und Böhmen ausgebreitet, 1632 den Freiherrn-, 1670 (1676) den Grafenstand erworben und eine Reihe, zumal im Kriegsdienste des Staates ausgezeichneter Männer hervorgebracht. Hanns Ernst Graf v. P., innerösterreichischer Statthalter und geheimer Rath, war jenes Glied des Hauses, welches durch Heirath der Freiin Regina v. Galler die berühmte Riegersburg, die Königin der steiermärkischen Schlösser, erwarb und damit der Purgstall’schen Hausmacht den Mittelpunkt auf steiermärkischem Boden schuf (1672). In der Geschichte der Steiermark und insbesondere der Riegersburger Gegend wird Hanns Ernst namentlich als Commissär bei dem 1675 durchgeführten Feldbacher Hexenprocesse vielfach genannt.

Zweiter Stifter des Hauses Purgstall in der Steiermark ist Wenzel Karl, Graf v. P., geb. 1681 zu Prag, † am 23. Jan. 1749 zu Graz. Nach dem Tode von Hanns Ernst, dem Erwerber der Riegersburg, entbrannte ein langjähriger Streit um die Erbschaft zwischen seinem Sohne Albert, beziehungsweise dem Jesuitenorden, welchem dieser letzte Sprößling der steiermärkischen Linie Purgstall (geb. am 13. April 1671 zu Graz, † am 24. December 1744 zu Wien) als hervorragendes Mitglied angehörte, und dem böhmischen Zweige des Geschlechtes. Dieser Streit wurde durch eine Abfindung geschlichtet; Graf Wenzel Karl von der böhmischen Linie setzte sich in den Besitz der Riegersburg und Pater Albert widmete die Abfindungssumme einer Stiftung, aus der später (1758) das Gymnasium in Marburg entstand. Der neue Begründer der Dynastie erhob die Riegersburg sammt dem Freihofe in Radkersburg zum Familien-Fideicommiß und vermehrte die steiermärkischen Besitzungen im J. 1710 durch den Kauf des benachbarten Hainfeld. W. K. hat unter drei Kaisern (Leopold I., Joseph I. und Karl VI.) im Staatsdienste der innerösterreichischen Länder in hervorragenden Stellungen gewirkt; sein Name ist aber überdieß in der Litteratur bekannt durch eine als seine Doctoratsschrift erschienene Topographie der deutschen Lande Oesterreichs („Germania austriaca, seu topographia omnium Germaniae provinciarum, augustissimae domui austriacae haereditario jure subjectarum.“ Wien 1701.

Vgl. Wurzbach’s biogr. Lex. u. die dort citirten Schriften, außerdem namentlich Janisch, topogr.-statist. Lexicon v. Steiermark, Bd. II, Graz 1885 voce Riegersburg; Bd. I, Graz 1878 voce Burgstall. Außerdem Hammer-Purgstall, Porträtgallerie des steiermärk. Adels.