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Artikel „Matthäi, Friedrich“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 606–607, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Matthaei,_Friedrich&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 03:55 Uhr UTC)
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Matthäi: Johann Friedrich M., Historienmaler, geb. zu Meißen am 4. März 1777, † zu Wien am 23. October 1845, Sohn des Bildhauers und nachmaligen Inspectors des Mengsischen Gypscabinets zu Dresden Joh. Gottlob M., besuchte die Kunstakademien zu Dresden und Wien, genoß an ersterem Orte Casanova’s, hier Füger’s Unterricht und setzte dann während der J. 1802–1808 seine Studien in Italien fort. In Florenz erwarb er sich 1803 die Ehrenmitgliedschaft der dortigen Akademie. Nachdem er sich im J. 1808 in Dresden niedergelassen hatte, wurde er hier im October 1810 Professor an der Akademie, nicht lange darauf erster Inspector, dann Director der berühmten Gemäldegalerie, deren Bilderbestand er in einem 1826 und später wiederholt im Druck erschienenen „Verzeichniß der königl. Gemälde-Galerie“ inventarisirte. Als ausübender Künstler malte er Altarblätter, mit Vorliebe aber Gegenstände aus dem griechischen Alterthum; als Lehrer machte er sich verdient durch Leitung einer Malerschule, in welcher auch angehende Kupferstecher und Bildhauer im Zeichnen Unterricht empfingen und die so bedeutende Künstler wie Philipp Veit, Steinla und Ernst Rietschel zu ihren Schülern zählte. Von einer italienischen Reise zurückkehrend starb er, bevor er die Heimath erreicht hatte, in Wien.

Meusel, Teutsches Künstlerlexikon, 2. Ausg., Bd. 2., 1809, S. 19 f.; Nagler, Allgem. Künstler-Lexikon, Bd. 8, 1839, S. 449 ff.; Leipziger Zeitung [607] 1845, 29. October, S. 4520; Neuer Nekrolog der Deutschen, 23. Jahrg., 1845, Thl. 2, S. 814 ff.; A. Hagen, Die deutsche Kunst in unserem Jahrhundert, Thl. 1, 1857, S. 114, Thl. 2, S. 5. f.; Conversations-Lexikon, 12. Aufl. Bd. 10, Leipzig, Brockhaus, 1878, S. 210.