Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Ketel, Georg“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 665, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ketel,_Georg&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:45 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Ketel, Cornelis
Nächster>>>
Ketelaer, Nicolaus
Band 15 (1882), S. 665 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Georg Ketel in Wikidata
GND-Nummer 131692089
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|15|665|665|Ketel, Georg|Jacob Cornelis van Slee|ADB:Ketel, Georg}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=131692089}}    

Ketel: Georg, (Jurrien oder Joris) K., auch Lackey oder Zydenlakenkooper genannt, zu Deventer um 1511 als Sohn angesehener Eltern geb., trat schon frühe in die Dienste des Grafen von Buren und hielt sich in dieser Eigenschaft an mehreren fürstlichen Höfen auf. Zu Delft kam er um 1535 mit David Joris in Berührung, welcher ihn für seine religiösen Ansichten zu gewinnen wußte und dessen Vertrauter er seitdem war. In dem Streben, zu einer allgemeinen Weltreformation zu gelangen, versuchte David Joris, sich durch Ketel’s Vermittlung mit Menno Simonsz und Johann à Lasco zu verständigen und trug ihm 1539 eine Sendung ähnlichen Inhaltes an Landgraf Philipp von Hessen auf. Ebenso trat K. auf dem Regensburger Reichstag von 1541 als Sachwalter jenes Schwarmgeistes auf. Als aber diese Bemühungen dennoch völlig scheiterten, versuchte er der Davidjoristischen Sache, durch die Herausgabe des bekannten „Wonderboeks“ seines Freundes (1542) zu dienen. 1544 ward er in Folge seiner ketzerischen Ansichten ergriffen und am 9. August zu Deventer verbrannt, wie auch zwei seiner Weiber zu Utrecht als Wiedertäuferinnen durch Ertränken hingerichtet und eine dritte dort verhaftet wurden.

Revius Dav. illust. p. 265–267, Overyss. Almanak 1842, Bl. 39. v v. und van der Aa, Biogr. Woordenb.