ADB:Köhler, Benjamin Friedrich
Gellert an. Nach vollendeten Studien übernahm er die Führung eines jungen Freiherrn v. Gersdorff und begleitete diesen längere Zeit auf Reisen. Im J. 1767 wurde er auf Empfehlung Gellert’s Hofmeister des damals 16jährigen Prinzen Albrecht von Anhalt-Dessau, jüngsten Bruders des rühmlichst bekannten, kunstsinnigen Fürsten Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau und erhielt zugleich den Titel eines Hofraths. Im J. 1768 legte er jedoch diese Stelle schon wieder nieder und trat unter Beibehaltung seines bisherigen Titels in die fürstliche Landesregierung zu Dessau ein, indem er in derselben das Secretariat und die Leitung des Justiz-, Consistorial- und Geheim-Archivs übernahm. Er starb als Regierungsrath am 4. Mai 1796 zu Dessau. – Im J. 1763 veröffentlichte er in Leipzig „Geistliche, moralische und scherzhafte Oden und Lieder, in vier Büchern, nebst einigen anderen Gedichten.“ Von seinen geistlichen Liedern gingen mehrere in verschiedene Gesangbücher (das Zollikofer’sche, das Neue Delitzscher, das Neue Dresdener, das Anhalt-Dessauische Gesangbuch etc.) über.
Köhler: Benjamin Friedrich K., bekannt als geistlicher Liederdichter, wurde am 22. Juni 1730 zu Döbeln im Königreich Sachsen geboren, wo sein Vater Diaconus war. Als letzterer im J. 1731 starb, begab sich die Wittwe mit dem Knaben zu ihrem Vater, dem Freiherrn v. Buda auf Börtewitz, zurück, wo K. nunmehr unter der Leitung des Großvaters erzogen wurde. Von 1744 bis 1749 besuchte er die Schule in Freiberg, bezog darauf die Universität Leipzig und schloß sich hier besonders an- Vgl. über ihn: Meusel, Lex. d. V., VII. S. 172; G. L. Richter, Allg. Biogr. Lex. alter u. neuer geistlicher Liederdichter, Leipz. 1804; Heerwagen, Litteraturgesch. der geistl. Lieder etc., I. 267; A. G. Schmidt, Anhalt’sches Schriftsteller-Lexikon, Bernburg 1830; F. Brümmer, Deutsches Dichterlexikon, Eichstätt u. Stuttgart 1876.