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Artikel „Jabach, Everhard“ von Johann Jakob Merlo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 518–522, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jabach&oldid=- (Version vom 3. Dezember 2024, 19:10 Uhr UTC)
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Jabach: Everhard J., Vater und Sohn, einem seit der Mitte des 15. Jahrh. in Köln ansässigen Geschlechte angehörend, haben sich beide als Kunstfreunde im Andenken erhalten. – Der ältere J. hatte längere Zeit in Antwerpen an der Spitze des dortigen Filialgeschäftes seines Hauses gestanden. Im hanseatischen Hofe daselbst bestand ein Jabach’sches Comtoir, welches alle vom Könige von Spanien bestätigte „Liberteyten, vryheyden ende Immuniteten“ genoß. Die Vorfahren waren hauptsächlich mit dem einträglichen Handel in Pelzwerk thätig gewesen, woraus sich im Laufe der Zeit jedoch ein vielgestaltiger Geschäftskreis von großartiger Ausdehnung entwickelte, so daß die Jabacher ihren Handel theilweise mit eigenen Schiffen betrieben. Nachdem J., wol in Folge der in den Niederlanden ausgebrochenen bürgerlichen Unruhen, in seine Vaterstadt zurückgekehrt war, vermählte er sich mit Anna Reuters, einer Kölnerin. Mit dem Geschäftssitze in der Sternengasse nahm er eine Umgestaltung vor, wie sie seinem Range und seinen Vermögensverhältnissen entsprechend war. Es entstand der mit ausgedehnten Räumlichkeiten, kunstvoll gewölbtem Saale, Hauskapelle und Ritterthurm versehene Jabacher Hof. Kunst und Wissenschaft fanden hier, neben der regsten commerziellen Thätigkeit, eine warme Aufnahme und Förderung. Die Kapelle prangte in reichem Kunstschmucke, wozu die jetzt in München, Frankfurt a. M. und Köln zerstreuten Theile zweier auf den Innen- und Außenseiten bemalten Flügel von Albrecht Dürer’s Hand gehörten, welche wahrscheinlich eine Mitteldarstellung in Schnitzwerk deckten. Auch wird der Jabach’schen Kunstkammer ein Bild des heil. Hieronymus von demselben Meister angehört haben, wonach Crispin de Passe während seines Kölner Aufenthaltes im J. 1606 einen Kupferstich ausgeführt hat, den er „seinem Herrn und Freunde E. J., dem Bewunderer der Kupferstecherkunst“, widmete. Der treffliche Bildnißmaler Geldorp Gortzius hat das Jabach’sche Ehepaar in lebensgroßen Halbfiguren gemalt, wol des Künstlers schönste Leistung, um 1829 in der Tosetti’schen, dann in der Sammlung des 1864 verstorbenen Rentners Jos. Essingh, aus der sie ein auswärts wohnender Herr Frings erwarb. Einer ebenfalls von Geldorp für J. gemalten „schönen und sehr lebendigen Susanna“ gedenkt das Schilderboeck von Karl van Mander. Manches Hausgeräth, welches dem Jabacher Hofe in jener Zeit angehörte, Schränke, Hängelampen etc., hat sich bis zur Gegenwart erhalten, die Prachtliebe des ursprünglichen Besitzers bezeugend. Auch tauchen vielfach [519] noch Bücher aus der Jabach’schen Bibliothek auf, ausgewählt schöne Exemplare, in Leder-, Saffian- oder Sammetbänden mit dem Wappen in Gold- oder Silberdruck auf den Einbanddeckeln: Atlanten, historische, geographische oder topographische Werke, Reisebeschreibungen, numismatische und Bilderwerke, die nicht zu leerem Scheine hingestellt, sondern für den Besitzer von praktischem Nutzen waren. Besonders prachtvoll wurde ein Pergamentcodex ausgestattet, welcher die Kaiserurkunden über die Wappenverleihung und spätere Adelserhebung der Familie (1488 und 1621) in vidimirten Abschriften enthält und nicht nur ein kalligraphisches Kunstprodukt, sondern auch mit drei vorzüglichen Miniaturen von der Hand des Kölner Malers Franz Keßler geschmückt ist. Leider ist derselbe 1873 an einen englischen Antiquitätenhändler verkauft worden. J. war schon in den J. 1603 und 1606 von der Buntwerkerzunft in den Rath der Stadt gewählt, seiner religiösen Richtung wegen aber daselbst zurückgewiesen worden. Dem Pfarrer von St. Columba, dem bekannten Bibelübersetzer Caspar Ulenberg, gelang es, ihn zu einem treuen Sohne der katholischen Kirche umzustimmen. 1619 wurde er Bannerherr der Buntwerkerzunft, und als man ihn 1620 dort von Neuem zum Rathsherrn erwählte, fand er ungehinderte Aufnahme. Am 23. Mai 1636 ist er gestorben. Gelenius, ein Zeitgenosse, berichtet (De magnitud. Colon. p. 407), daß das berühmte Rubens’sche Altargemälde in der St. Peterskirche, die Kreuzigung des Apostelfürsten darstellend, eine Schenkung des reichen Kölner Senators J. sei. J., der Kirchmeister dieser seiner Pfarrkirche war, mag immerhin die Absicht gehabt haben, daselbst einen neuen Hochaltar zu stiften – ein neuerlich bekannt gewordener Brief des Pfarrers Arnold Meshov, vom 18. April 1637 an den damals in London verweilenden Sohn des seit fast einem Jahre verstorbenen Senators, liefert den Beweis, daß der jüngere J., in Verbindung mit dem in London wohnhaften Maler Georg Geldorp, die Ausführung betrieben hat. Die Inschrift des Altars sagt, daß derselbe 1642 von den Schwiegersöhnen, den Töchtern und dem Sohne zum Andenken an die hingeschiedenen Eltern errichtet worden, deren Wappen in der Höhe des Altaraufsatzes von Engeln gehalten werden. Bei dem im Mai 1640 erfolgten Tode des Malers befand sich das Bild noch im Sterbhause zu Antwerpen, es wurde auf die Summe von 1200 Gulden abgeschätzt und gegen Erlegung derselben dem Bevollmächtigten der Familie J. ausgehändigt. – E. J. der Jüngere war seiner Eltern einziger Sohn. Sein Geburtsjahr ist unbekannt. Ennen hat zwar berichtet, daß er, nach Ausweis des Taufregisters von St. Peter, am 18. Juli 1610 geboren sei; in dem Taufbuche ist dagegen, sonderbar genug, an diesem Tage die Geburt einer Tochter „Ailtgen“ (Adelheid) vermerkt, die jung gestorben ist und daher in den späteren Familiendokumenten nicht genannt wird. Auf diesen Sohn war nicht das ruhige, bedächtige Gemüth des Vaters, des ächten Kaufmannes, übergegangen. Durch Reisen hatte er die Reize des Lebens in den großen Hauptstädten kennen gelernt, seine kaufmännische Richtung war durch seine öftere Anwesenheit an den bedeutendsten Handelsplätzen Europa’s sowie durch Lectüre zu einer großartigen Anschauung gehoben worden. Vor Allem aber war es seine Leidenschaft für die Kunst und das Sammeln ihrer Schätze in den verschiedensten Gattungen, was ihn in die bewegteste der europäischen Hauptstädte trieb, die zugleich der Hauptmarktplatz der Kunstwerke und des Zusammentreffens der ersten Kenner war. Sein Geschmack verfeinerte sich weit über die Anforderungen seines Vaters, ihm genügte nicht mehr das Schöne – das Schönste, das Kostbarste wollte er besitzen. 1638, zwei Jahre nach dem Tode des Vaters, schritt er zur Ausführung des lange gehegten Planes und ließ sich in Frankreichs Hauptstadt als Banquier nieder. Später wurde er daselbst bei der Gründung der ostindischen Compagnie deren Director. An die Spitze [520] des Jabach’schen Geschäftes in Köln stellte er seinen Schwager Johann Hunthum. Seine merkantilische Stellung, seine finanziellen Unternehmungen bleiben hier außer Betracht. Es sei nur bemerkt, daß er noch im J. 1691 zu den großen Banquiers (fort banquier) in Paris zählte. „Pour l’Allemagne, la Hongrie, la Turquie et la Pologne“ sagt der Livre des adresses aus diesem Jahre. Wol selten haben in Paris so bedeutende und leidenschaftliche Kunstliebhaber miteinander gewetteifert wie damals unter der üppigen und kriegerischen, jedoch für Kunst und Wissenschaft überaus fruchtbaren Regierung Ludwigs XIV. An ihrer Spitze stand des Königs mächtiger erster Minister, der Cardinal Mazarin. Das Beispiel und die Eitelkeit trieben die reichen und hochgestellten Herren vom Hofe in dieselbe Bahn und andere gefährliche Nebenbuhler traten aus dem Kreise der großen Finanzmänner hinzu. Unter die Letzteren zählt unser J., der für den sichersten Kenner und den kühnsten Käufer galt. Mit dem Cardinal stand er in einem beständigen lebhaften Verkehr und fast immer schwebten Tauschhändel zwischen ihnen. Eine Gelegenheit, bei welcher er sich besonders hervorthat, war folgende: Nach der Hinrichtung König Karls I. verfügte das englische Parlament die öffentliche Feilstellung von dessen Kunstsammlungen an den Meistbietenden. Es geschah im J. 1650. Auch J. fand sich in London ein und traf hier mit den Beauftragten der Könige und den namhaftesten Liebhabern aus allen Theilen Europa’s zusammen. Keiner der Kauflustigen trat mit solchem Feuer auf wie der Banquier J., der als der Vertreter der Kunstliebhaberei in Frankreich angesehen und angestaunt wurde. Spaniens Gesandter Don Alonzo de Cardenas, der Erzherzog Leopold, der Bevollmächtigte der Königin Christine von Schweden, sowie die englischen und holländischen Liebhaber ersten Ranges, Reynst, Gerbier, de Critz, Wright, van Leemput, sie alle blieben bei den vorzüglichsten Gemälden der Sammlung hinter seinen Aufgeboten zurück. Auch die kostbarsten Tapisserien, die vortrefflichsten Sculpturen wurden von J. ersteigert. Ueberhäuft mit Schätzen der seltensten Art, trat er die Rückreise an, und wie nach einem großen Siege der Feldherr seine Trophäen hinter sich führt, so hielt J., gefolgt von dem mit seinen Kunsteroberungen beladenen Zuge, seine Einfahrt in Paris. Von da an gehörte er zu den europäischen Berühmtheiten. Dem Cardinal gelang es, durch die Autorität seines Ranges und seines Reichthums, J. zur Abtretung einiger der in England ersteigerten Hauptbilder zu bestimmen: Werke von Correggio, Giorgione, Giulio Romano, Pierino del Vaga, Lionardo da Vinci und Titian. Zu letzteren gehörte die Mahlzeit zu Emmaus, wonach A. Masson den berühmten Kupferstich, genannt La Nappe de Masson, gefertigt hat. Vorher (1656) war das Bild von F. Chauveau gestochen worden, mit der Bezeichnung In aedibus Jabachiis. Zu den namhaftesten Künstlern, welche die französische Hauptstadt damals aufzuweisen hatte, stand J. in dem Verhältnisse wechselseitiger Hochschätzung und unterhielt einen lebhaften Umgang mit ihnen, besonders mit den Malern P. Mignard und Ch. Lebrun, welche für tüchtige Kenner der italienischen Malerschulen galten, denen Jabach’s Geschmack mit Vorliebe anhing; auch mit H. Rigaud, N. de Largillière und A. F. van der Meulen. Der Letztgenannte, berühmt als Schlachtenmaler des kriegslustigen Ludwig XIV., auch im Landschaftsfache geachtet, erzeigte J. die schmeichelhafte Aufmerksamkeit, ihm die von A. F. Bauduin ausgeführte Radirung nach einer seiner landschaftlichen Compositionen zu widmen. Auch mit L. de Boullogne, der eine ungemeine Geschicklichkeit im Copiren älterer italienischer Meister besaß, verkehrte J. und beschäftigte ihn. Er ließ ihn unter Anderem den Parnaß von P. del Vaga copiren und die Nachahmung gelang so vollkommen, daß es, nach Felibien’s Urtheil, unmöglich war, Original und Copie zu unterscheiden. Nicht weniger als die Gemälde, ja in noch höherem Grade waren Handzeichnungen die Lieblingsgegenstände [521] des Jabach’schen Sammelns. Seine Absicht war alles, was er in diesem Fache besaß, durch den Kupferstich vervielfältigen zu lassen. Er begann mit den Landschaften und bediente sich dazu junger Künstler, wie die Brüder Corneille, Pesne, Rousseau und Massé. Erst nach seinem Tode kamen sie ins Publikum, abgetheilt in 6 Hefte. Eine neue Ausgabe veranstaltete 1764 der Pariser Verleger Joullain. Jabach’s Kunstliebe und Sammlereifer, statt sich in den Grenzen einer besonnenen Neigung zu halten, war in unersättliche Leidenschaft ausgeartet, so daß er kaum noch mit den ihm zu Gebote stehenden Geldmitteln zu Rathe ging. Waren noch so bedeutende Anschaffungen kurz vorhergegangen, so ließ er sich dennoch nicht abhalten, bei jeder neuen Gelegenheit, wo irgend ein Kunst-Nachlaß Werke ersten Ranges zur öffentlichen Versteigerung brachte, in den Vordergrund zu treten und die übrigen Bieter zum Schweigen zu bringen. Eine solche Handlungsweise zog die naturgemäßen Folgen nach sich; es kam endlich dahin, daß sich der stolze Banquier in Geldverlegenheiten versetzt sah und sich nun mit dem traurigsten Gedanken, den es für ihn gab, vertraut machen mußte: der Trennung von seinen Lieblingen, seinen Kunstschätzen. Bedrängt von seinen Gläubigern, „pressé entre le marteau et l’enclume“, wie er schrieb, wandte er alle Mühen an, rasch zu einem Resultate zu gelangen. Er trat mit dem Könige in Unterhandlungen, Colbert vermittelte und am 29. März 1671 wurden ihm für 101 Gemälde und 5542 Zeichnungen 200,000 Franken angewiesen. Für Ludwig XIV. war diese Erwerbung von erheblichster Wichtigkeit. Von seinen Vorfahren waren dem Könige nur etwa 100 Bilder überkommen, welche mit dem Zuwachse von J. den Grundbestand der gegenwärtigen großen Gemäldegallerie der französischen Nation bildeten. So hatte denn J. der Nothwendigkeit das schwerste Opfer gebracht, welches zugleich eine bittere Demüthigung für den Ruf des stolzen Mannes nach sich zog. Er ist jedoch deshalb nicht aus der Reihe der Liebhaber und Sammler ausgeschieden. Ein Theil der Zeichnungen, die Sculpturen, Bronzen, Pretiosen, Möbelkostbarkeiten, gingen nicht in den Besitz des Königs über und durch die wiederhergestellte Ordnung seiner finanziellen Verhältnisse sah J. sich in der Lage, das Sammeln von Gemälden und Handzeichnungen von Neuem zu beginnen. Mit seiner Vaterstadt Köln ist J., nach der Niederlassung in Paris, nur noch in flüchtig vorübergehende persönliche Berührungen gekommen; es waren Besuche, die er theils bei geschäftlichen, theils bei Familienanlässen machte. Am 25. October 1648 vermählte er sich mit der Tochter des angesehenen Kölner Kaufherrn und Senators Heinrich de Groote, mit der schönen und sanften Anna Maria. Diese kehrte häufig von Paris zu ihren Angehörigen zurück und pflegte im elterlichen De Groote’schen Hause einzukehren, ja, zweimal hat sie daselbst ihre Niederkunft gehalten. Das Taufbuch von St. Columba meldet am 28. October 1654 die Geburt ihrer Tochter Helena und am 13. September 1656 die ihres Sohnes Everhard. J. ist zu Paris am 6. (nach Anderen am 9.) März 1695 in dem Hotel in der Rue St. Merry, welches er sich selbst erbaut und seit 45 Jahren bewohnt hatte, gestorben. Die Kunstgattungen des Kupferstiches, des Medaillenschnittes und der Malerei haben sich die Hand gereicht, um das Bildniß des großen Kunst- und Künstlerfreundes auf die Nachwelt zu bringen. Schon 1648 bei seiner Vermählung wurden zwei Gratulatorien, welche des Bräutigams junge Neffen aus den Häusern v. Imstenraedt und Brassart überreichten, mit den Bildnissen des neuen Paares von der Hand des geschickten Kölner Stechers J. H. Löffler geschmückt. Aus dem Jahre 1652 ist das schöne und sehr seltene Bildniß Jabach’s, welches der Pariser Kupferstecher Michel Lasne nach dem Leben gezeichnet und mit dem Grabstichel ausgeführt hat. Neuere Bildnisse lieferten A. Wengeroth, G. Osterwald und Henri Lefort. Eine silberne Medaille mit dem Bildnisse und dem Wappen trägt [522] die Jahresangabe 1665. Gemalt wurde Jabach’s Bildniß von den berühmtesten Meistern seiner Zeit. Dreimal besitzt ihn das Kölner Museum, von v. Dyck, Phil. de Champagne und H. Rigaud. Ein Kunstwerk ersten Ranges aber ist das viel bewunderte große Familiengemälde von Ch. Lebrun’s Hand, dessen F. L. Graf zu Stolberg, Johanna Schopenhauer und vor allem Goethe, von der Rückerinnerung der schönsten Empfindungen bewegt, in ihren Schriften gedenken. Letzterer sah es 1774 im Jabacher Hofe in der Sternengasse, als er mit Lavater und Basedow nach Köln gekommen war; dann war es einige Decennien in dem Hause eines mitbetheiligten Besitzers, Glockengasse Nr. 9, aufgestellt, bis am 4. Mai 1836 daselbst die öffentliche Versteigerung vorgenommen wurde, in Folge deren das herrliche Bild eine Zierde der Gemäldesammlung des königl. Museums in Berlin geworden ist. Lebrun wird dieses sein Meisterwerk um 1660–61 gemalt haben. Jabach’s Sohn, Everhard, ist seiner Geburtsstadt Köln treu geblieben. 1688 wurde er in den Rath gewählt, 1696 befand er sich in Paris mit dem Ordnen des väterlichen Nachlasses beschäftigt, am 3. März 1721 ist er in Köln gestorben, fünf Söhne und eine Tochter hinterlassend. Drei der Söhne, Gerhard Michael, Franz Anton und Johann Engelbert sind ebenfalls als Kunstfreunde bekannt, besonders der letztere, der sich dem geistlichen Stande widmete, Doctor beider Rechte, Professor publicus und Prokanzler der Universität, Domherr, apostolischer Protonotar und Präsident des kurfürstlichen weltlichen Hofgerichts wurde. Er war einer der angesehensten, reichsten, kunstsinnigsten und gelehrtesten Männer seiner Zeit in Köln. Seine Gemäldesammlung war sehr bedeutend; aus derselben stammt das Rubens’sche Bild der heil. Familie mit dem Vogel, welches bis 1862 die Hauptzierde der Weyer’schen Gallerie war und dann zum Preise von 15,000 Reichsmark für das städtische Museum angekauft wurde. Vor 1754 ist er gestorben. Mit ihm und seinen Geschwistern ist der alte Jabacher Stamm erloschen.

Laborde, Le palais Mazarin. Merlo, Die Familie Jabach zu Köln und ihre Kunstliebe. Ennen in d. Annal. d. hist. Vereins f. d. Niederrh., Heft XXV. Cl. de Rys, Les amateurs d’autrefois. (Das letztgenannte Werk reich an den auffallendsten Irrthümern über Jabach.)