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Artikel „Dyck, Anton van“ von Adolphe Siret in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 504–508, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dyck,_Anton_van&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 13:21 Uhr UTC)
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Dyck: Anton van D., Historien- und Porträtmaler, geb. zu Antwerpen im J. 1599, † zu London 1641. Seine Mutter, eine ausgezeichnete und verständige Frau, gab ihm in seiner ersten Jugend selbst Zeichenunterricht, starb aber leider als D. kaum 8 Jahre zählte. Der Vater, ein Kaufmann, der nun allein 12 Kinder versorgen mußte, von denen Anton das siebente war, hatte Einsicht genug, die künstlerische Neigung seines Sohnes zu fördern. Er gab ihn in die Lehre bei Heinrich van Balen, der sich damals eines gewissen Ansehens erfreute. Wie lange D. bei diesem Meister blieb, ist unbekannt, doch ward er schon im J. 1618 als Freimeister in die St. Lukasgilde aufgenommen. 1620 finden wir ihn als Rubens’ Schüler, denn es wird in einem Contract zwischen Rubens und einem Obern der Jesuiten, bezüglich der 39 Deckenstücke der Ordenskirche, gesagt, daß der Maler sich von v. D. und einigen seiner andern Schüler helfen lassen könne. In dem nämlichen Contract wird ausgemacht, daß der Obere sich verpflichte, zu gelegener Zeit ein Altarbild bei v. D. zu bestellen. Diese Bestimmung zeigt, wie viel Rubens auf seinen besten Schüler hielt und für seine Zukunft Sorge trug. Kaum ein Jahr später reiste v. D. nach London, wo er, bei Hofe vorgestellt, sehr bald zum berühmten Mann ward. Jacob I. bestellte verschiedene Bilder bei ihm; am 16. Febr. 1621 ließ er ihm eine Summe von 100 £ auszahlen „für einen Sr. Maj. geleisteten besonderen Dienst“. Es liegt nahe anzunehmen, daß es sich hier um ein intimes Portrait handelt. Am 28. desselben Monats wurde ein Paß ausgefertigt „für Herrn Anton van Dyck, Diener Sr. Maj. auf eine achtmonatliche Reise, kraft Sr. Maj. Bewilligung“.

1622 treffen wir den Künstler in Antwerpen, um dem Vater, der in seinen Armen starb, die Augen zu schließen, nachdem er ihm noch hatte versprechen müssen, ein Bild für die Dominicanerinnen zu malen zum Dank für die ihm geleistete sorgfältige Pflege. (Wir werden auf dieses Bild zurückkommen.) 1623 reiste van D. nach Italien, wohin ihn nicht nur sein Kunstsinn, sondern ohne Zweifel auch der Rathschlag Rubens’ trieb, der ihm bei diesem Anlaß ein weißes Pferd schenkte. Die Legende von Saventhem fällt in diese Zeit: es wird erzählt, daß van D., durch dieses Dorf reisend, von den Reizen einer jungen Bäuerin, Anna van Ophen verführt, einige Zeit mit ihr gelebt habe. Für sie hätte er auch das schöne Bild gemalt, das sich in der Kirche zu Saventhem befindet und den heil. Martin darstellt, seinen Mantel zerschneidend, um denselben unter die Armen zu vertheilen. Diese romantische Geschichte darf man indeß wol der fruchtbaren Einbildung des Campo Weyerman zuschreiben, indem der Beweis heute vorliegt, daß der heil. Martin bei dem Künstler um die Summe von [505] 200 fl. bestellt wurde. In Italien erregten Giorgione und Tizian van Dyck’s Bewunderung. Er besuchte Venedig, Genua, wo er eine Anzahl Porträts der hervorragendsten Persönlichkeiten der Stadt malte, Rom, wo er im Schloß des Cardinals Bentivoglio wohnte, Palermo, Florenz und die übrigen Städte der Halbinsel. Aller Orten wurden ihm die glänzendsten Anerbietungen gemacht, um ihn festzuhalten; er kehrte jedoch in sein Vaterland zurück, indem er selbst den Anerbietungen der Gräfin von Arundel widerstand, die ihm eine glänzende Stellung in England in Aussicht stellte. – 1628 kehrte er nach Antwerpen zurück, wo er vier Jahre blieb, während deren er u. a. große Bilder für die Kirchen der Stadt und des Landes malte. 1632 reiste er wieder nach England; kurz vorher hatte die Königin Maria von Medicis bei ihrem Aufenthalt in Antwerpen sein Atelier besucht, ein Beweis, daß er sich also schon damals einer Berühmtheit erfreute, die gleich der von Rubens über ganz Europa ging. In London erhielt van D. Wohnung wie Unterhalt auf Kosten der Krone bei dem Grafen von Arundel. Sein Leben war fortan eine ununterbrochene Reihe von Erfolgen. Karl I. überhäufte ihn mit Gnadenbezeugungen. Er ließ in Blackfriars Zimmer für ihn einrichten, sowie eine Sommerwohnung in Eltham, ernannte ihn zu seinem Maler und machte ihn 1632 zum Ritter. Wol nie ist einem Künstler ein rascheres Glück zu Theil geworden; denn von allen Seiten berief man ihn, um Bilder zu malen, namentlich Porträts, deren er denn auch eine ansehnliche Menge ausführte, die heute den Stolz der Sammlungen in England ausmachen. In London rief er eine Brüderschaft nach dem Vorbild der St. Lukasgilde in Antwerpen ins Leben. Das noch vorhandene Verzeichniß dieser Corporation beweist, daß die englischen Künstler den Nutzen dieser Einrichtung begriffen hatten und sich derselben anschlossen.

Man hat behauptet, daß van D. die Frauen leidenschaftlich liebte und daß seine Erfolge bei dem schönen Geschlechte seine einst vorzügliche Gesundheit untergrub. Ohne die Wahrheit davon bestreiten zu können, möchten wir doch, abgesehen von der Saventhemer Legende, bemerken, daß nichts uns wirklich berechtigt anzunehmen, die Liebe habe eine derartige Hauptrolle in des Künstlers Leben gespielt. Solche Vermuthungen sind wol zunächst der körperlichen Schönheit des Künstlers zuzuschreiben, sowie den Beziehungen, die er als Porträtmaler zu den schönsten Damen des Hofes hatte. Weit noch darüber hinausgehend aber sind die unglaublich phantastischen Berichte der französischen Schriftsteller namentlich sehr ausgiebig auf diesem Gebiet; in der That kommt bei ihnen die Phantasie bezüglich van Dyck’s der Verleumdung sehr nahe. Wir halten es für überflüssig besonders hervorzuheben, was alles über diesen Gegenstand vorgebracht ist. Unsere Versicherung wird genügen und die gesunde Vernunft für den Rest sorgen.

Van D. wünschte die Wittwe des Lord Henry Stanhope zu heirathen, als er aber von ihr nicht erhört wurde, richtete er seine Augen auf Maria Ruthven, eine der schönsten Damen des Hofes, im persönlichen Dienste der Königin. Sie war die Tochter eines ausgezeichneten Arztes und Enkelin von Lord Ruthven, Grafen von Gourie. Er heirathete sie und lebte mit ihr in England bis zum J. 1640, wo er auf Reisen ging, in der Hoffnung, seine zerrüttete Gesundheit durch regelmäßige Arbeit wiederherzustellen, sowie auch, wie man glaubt, aus Enttäuschung wegen des Mißlingens eines von ihm geträumten, großartigen Planes, nämlich: den Bankettsaal von Whitehall, in welchem sich schon Bilder von Rubens befanden mit monumentalen Bildwerken auszuschmücken. Die schlechten Vermögensumstände des Königs scheinen der Grund zu der Nichtausführung dieses Planes gewesen zu sein. Wahrscheinlich im Herbst kam van D. mit seiner Frau nach Antwerpen, doch war er, nach Mariette’s Angabe, im [506] Januar 1641 in Paris. Hier war er noch am 16. Nov. desselben Jahres, wie uns ein 1876 in Paris verkaufter eigenhändiger Brief van Dyck’s beweist (Journal des Beaux-arts de Belgique, vom 31. Dec. 1876). Dieser Brief, vielleicht das letzte Schriftstück von der Hand des berühmten Meisters, zeigt zugleich, wie sehr er als großer Herr reiste. Er ist datirt vom 16. November 1641 und lautet: „Monsieur, Je vois par votre très-agréable, comme aussi j’entends par bouche du Monsieur Montagu, l’estime et l’honneur que me fait Monseigneur le Cardinal. Je plains infiniment le malheur de mon indisposition, qui me rend incapable et indigne de tant de faveurs. Je n’aurai jamais honneur plus désidérée que de servir sa Emiza et si je puis recouvrier mon salut, comme j’espère, je ferait un voyage tout exprès pour recevoir ses commandements. Cependant je m’estime extrêmement redevable et obligé et comme je me trouve de jour en jour pire je désire con touta diligence de m’avancer envers ma maison en Angleterre, pour laquelle je vous supplie de me faire tenir un passeport pour moi et cinq serviteurs, ma carosse et quatre servant et m’obligerer infiniment d'être votre à jamais, comme je suis Monsieur“ etc. Bellori behauptet, van D. habe sich nach Paris begeben in der Absicht, die Gallerie des Louvre auszumalen und daß er in dieser Hoffnung getäuscht worden. Dies ist jedoch nirgends beglaubigt. Van D. starb in London am 9. Dec.; also einige Wochen nach seiner Rückkehr von Paris, wenige Monate vor der Revolution, welche Karl I. auf das Schaffot brachte, nachdem dieser schon dem Lord Strafford, dem letzten Patron des flämischen Malers, dasselbe Schicksal bereitet hatte und 8 Tage vor der Geburt von Justinienne, dem einzigen Kinde, das er mit Maria Ruthven hatte. Einige Tage vor seinem Tode hatte er für das Geschick seiner legitimen Tochter Marie Therese van Dyck Sorge getragen, seinen beiden Schwestern (Beguinen) hatte er, was er in Antwerpen besaß, hinterlassen und das Vermögen seiner Frau und seiner Tochter festgesetzt. Er wurde in der St. Paulskirche begraben. Maria Ruthven heirathete in zweiter Ehe Sir Richard Pryse de Gogerdan. Seine Tochter wurde 1654, also nur 12 Jahre alt, dem Sir John Stepney de Frendergast angetraut, nach dessen Tode sie sich mit Martin de Carbonell verheirathete, doch scheint sie nicht glücklich gewesen zu sein und ihr Vermögen durch Untreue der Verwalter desselben eingebüßt zu haben, weshalb sie den König um eine Pension bat, die ihr auch gewährt ward.

Bevor wir uns mit dem Verdienste und den Werken des Malers beschäftigen, sei bemerkt, daß wie die Sage von Saventhem und was über van Dyck’s leichtfertige Sitten gemuthmaßt worden ist, in das Reich der Fabel gehört, so auch was man von ihm als Alchymist erzählt. Nach einigen seiner Biographen soll er sich damit beschäftigt haben, den Stein der Weisen zu suchen! – Diesen selben Stein, den er in seinem Pinsel besaß. Ueber dergleichen Fabeleien ist heutzutage der Stab gebrochen und es hebt sich das schöne Bild van Dyck’s rein und herrlich aus dem ungesunden Dunstkreis heraus, der sich durch Campo Weyerman, Houbracken und Descamps darüber gebreitet hatte.

Nach Rubens ist Anton van D. der größte Maler der flämischen Schule. Namentlich hat er als Porträtmaler seine Berühmtheit erlangt. Er verstand es als solcher, die Vorzüge der Kunst mit den Reizen der Wirklichkeit zu verbinden und wol nie hat ein Künstler diese herrliche Gabe besser ausgenutzt. Seine Zeichnung war breit, edel und elegant. Seine Umrisse sind leicht und man möchte sagen mit einer Art Majestät hingeworfen. Namentlich ist seine Zeichnung der Hände von auffallender Schönheit, trotz einer gewissen Gesuchtheit und ein wenig Monotonie in der Haltung der Finger. Er weiß seinen Köpfen eine hinreißende Anmuth oder hohe männliche Energie zu verleihen und in die Augen einen Ausdruck zu legen, in dem sich die ganze Seele des Originals [507] offenbart. In die Anordnung, in die Nebensachen sowie in tausend Einzelheiten, in denen die Alltäglichkeit nichts sieht, versteht es D., stets etwas hineinzulegen, ohne dem Hauptmotiv zu schaden. Seine Art zu componiren verdankt übrigens der Weite und der ernsten Schönheit der Zeitcostüme sehr viel. In seinen historischen Bildern hat er weniger Feuer und Originalität als Rubens, aber dafür hat er eine Nüchternheit, die fast zu streng erscheint, und eine Anmuth, die, sehr oft, fast an Melancholie grenzt. Sein Colorit ist von bewundernswerther Harmonie und von einer mehr ernsten und düstern als heitern und leichten Tonbeschaffenheit. Es gibt ein Gelb, ein Braun und ein Grau, welches seinen Namen trägt. Die Zartheit und Kraft seines Pinsels werden stets für diejenigen, die sich mit der Technik beschäftigen, unübertrefflich vollendete Muster bleiben. Man weiß die Zahl der Bilder und Porträts van Dyck’s nicht genau: doch werden wir die Hauptstücke angeben.

Antwerpen besitzt 24 Bilder von D., die sich im Museum und in den Kirchen befinden, namentlich: ein gekreuzigter Heiland; das Porträt des Johann Malderus und die Verzückung des heil. Augustin. Die übrigen in den europäischen Städten befindlichen Hauptwerke sind: in Gent der gekreuzigte Heiland; in Brüssel: der Märtyrertod des heil. Petrus; in Paris: Karl I. und Franz v. Moncade; in Brügge: die Jungfrau mit dem Kinde; in St. Petersburg: die heilige Familie; im Haag: Porträte; in Florenz: die Jungfrau mit dem Kinde; in London: Porträte; in Amsterdam: Porträte; in Rom: eine Auferstehung; in Madrid: eine Magdalena; in Berlin: Christus von den Landsknechten verspottet und die Jungfrau mit dem Christkinde; in Dresden: Silen; in Mecheln: eine Kreuzigung; in München: eine Zeugenaussage; in Turin: Porträt des Prinzen v. Carignan.

Es ist unmöglich, hier weiter ins Einzelne zu gehen oder die mehr und minder legendenhaften Geschichten in unsern Bericht mit aufzunehmen, die von vielen Bildern des berühmten Antwerpeners erzählt werden. Doch dürfen wir, was diesen letzten Punkt betrifft, nicht unerwähnt lassen, was von dem Bilde berichtet wird, das er auf Anregung des seinem sterbenden Vater gegebenen Versprechens malte, dem gekreuzigten Heiland. Als das Kloster der Dominicanerinnen im J. 1783 durch Joseph II. aufgehoben wurde, kam dieses Bild nach Brüssel und ward zugleich mit andern im September 1785 im Kloster der reichen Clarissinnen zum Verkaufe ausgestellt. Zu 21000 Frcs. angesetzt, wurde es, man weiß nicht von wem, um 6000 Frcs. erstanden, doch war der Käufer ohne Zweifel ein freigebiger Antwerpener, denn 1794 schmückte dieser Christus die Sacristei der Dominicanerkirche in Antwerpen. In demselben Jahre entführten es die französischen Commissäre, 1815 erhielt es Belgien zurück und seitdem befindet sich das schöne Bild im Museum zu Antwerpen.

Van D. war ein vorzüglicher Kupferstecher, es gibt von ihm eine Sammlung von 23 Blättern, die geniale Meisterwerke sind; fast lauter Porträte, mit festen, gewandten und ausdrucksvollen Stichen radirt. Diese Bilder sind von vielen spätern Kupferstechern wieder gestochen worden, deren hervorragendste: Vorsterman, Bolswert und Pontius sind. Diese drei berühmten Kupferstecher haben am besten den Charakter van Dyck’s wiedergegeben. Während zweier Jahrhunderte und noch heute beeifern sich die Kupferstecher der ganzen Welt, dem bezaubernden Pinsel dieses Meisters mit ihrer Kunst nachzukommen. Jede Vervielfältigungskunst schließt sich wetteifernd dem an und der Name van D. gewinnt täglich noch, falls dieses möglich ist, an Volksthümlichkeit. Interessant ist es, den Verkaufspreis der van Dyck’schen Bilder seit den ältesten bekannten Verkäufen bis heut zu verfolgen, wie das hier folgende Verzeichniß beweisen mag: 1726, im Verkauf des Marquis St. Philippe, spanischen Gesandten im [508] Haag: Ein General zu Pferde nach der Natur: 100 Fl; 1729, Porträt des Prinzen v. Croy: 100 Fl. (im Haag verkauft); 1737, Petrus im Gefängniß: 50 Fl. (im Haag verkauft); 1741, der Prinz Cardinal zu Pferde: 50 Fl. (im Verkauf van Bree in Antwerpen); 1746, englische Familie, aus 12 Personen bestehend (Höhe 2′ 6″, Breite 3′ 4″): 1200 Fl. (Verkauf Vervoort in Brüssel); 1752, Kinder und Früchte (Verkauf Peter Snyers in Antwerpen): 155 Fl., und Christus und die zwölf Apostel (derselbe Verkauf): 202 Fl. (bei dieser Versteigerung waren sieben Bilder von van D.); 1767, Erzherzog Leopold und die Infantin Eugenie (im Verkauf Julienne): 340 Livres; 1777, ein Mann, der die Guitarre spielt (im Verkauf Brunoy): 6000 Livres, und ein Porträt von Cromwell (derselbe Verkauf): 500 Livres; 1777, Porträt von Langlois, genannt Ciartres (Verk. des Fürsten v. Conti): 8001 Livres; 1777, Portrait von Richardot (Verk. Randon de Boisset): 10400 Livres; 1793, der Dudelsackpfeiffer (Verk. Choiseul-Praslin): 8800 Livres; 1832, der Judaskuß (Verk. Erard): 10080 Francs; 1845, die büßende Magdalena (Verk. des Cardinals Fesch): 18414 Francs; 1850, Porträt des Philippe le Roy (Verk. Wilhelm II.) mit dem Pendant, seine Gattin darstellend: 144944 Francs. – Wir wollen diese Aufzählung nicht weiter verfolgen, zumal weil seit 20–30 Jahren den Verkaufspreisen die Zuverlässigkeit fehlt, und sie mehr das Ergebniß der Geldspeculation sind, als daß sie den wahren Werth der Bilder darstellten.

Was über van D. von den Schriftstellern des 18. Jahrhunderts geschrieben ist, verdient im Allgemeinen wenig Glauben. Erst neuerdings ist sein Bild durch schärfere Kritik und wahrheitsliebende wissenschaftliche Forschung in das rechte Licht gesetzt. Wir verweisen den Leser dafür an die unten genannten Werke.

Carpenter, Pictorial notices consisting of memoir of sir Anthony van Dyck. 1845 französisch durch Louis Hymans (Antwerpen); Kramm, De levens en werken der Hollandsche en Vlaamsche Kunstschilders etc. 1864. Ein Mémoire über van D. von Frans de Potter und Broeckaert ward 1874 von der kgl. Belg. Akademie gekrönt. Für alles zur Bilderbeschreibung Gehörige ist der Weber’sche Katalog, Bonn 1852, unentbehrlich.