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Artikel „Dyck, Herrmann“ von Friedrich Pecht in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 508, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dyck,_Hermann&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 01:44 Uhr UTC)
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Band 5 (1877), S. 508 (Quelle).
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Dyck: Herrmann D., Architekturmaler und Director der Müncher Kunstgewerbeschule, geb. den 4. Octbr. 1812 in Würzburg, † 25. März 1874 in München, erwarb sich zuerst Ruf durch eine Anzahl geistreicher politischer Carricaturen, die er in den fliegenden Blättern veröffentlichte und dabei viel feinen Humor mit starkem Stilgefühl und decorativem Formensinn vereinigt zeigte. Diese Eigenschaften bethätigte er dann in einer Reihe von sehr originell erfundenen Architekturbildern, welche er mit humoristischer figürlicher Staffage so glücklich zu verbinden wußte, daß das Ganze immer ein eigenthümliches Zeit- oder Sittenbild abgab. Ohne alle Bravour, ja ein wenig trocken gemalt, zeigen sie doch besonders in den architektonischen Theilen ein bemerkenswerthes Talent der Charakteristik und jene Fähigkeit unbelebte Dinge zu beseelen, indem er ihre Formen mit feinfühliger Auswahl zu einer Art gemalter Erzählung benutzte, die immer eine sinnige oder satirische Pointe hatte. So seine Schreiberstuben, Wartesäle, Thore und Stadtgräben, Gerichtslocale, Vorzimmer etc. Da er dabei niemals die Natur direct nachahmte, sondern diese Localitäten alle frei erfand, führte das bedeutende decorative Geschick, welches er hierbei und auch sonst bethätigte, zu seiner Ernennung als Leiter der Münchener Kunstgewerbeschule. Unterstützt durch eine feine Bildung und höchst achtbaren festen Charakter wirkte er in dieser Stellung bis zu seinem Tode mit großer Gewissenhaftigkeit und gutem Erfolge, und half so jene Hebung unserer Kunstindustrie mit anbahnen, die jetzt allmählich eingetreten.