ADB:Geißler, Heinrich
Hans Kohl (Carbo), welcher wegen des Druckes von Schriften, welche die Grumbach’schen Händel zum Inhalt hatten, Regensburg verlassen mußte. Woher G. stammte und wo er geboren wurde, ist unbekannt. Sicher ist, daß er von 1558–63 verschiedene Werke druckte, die seinen Namen und sein Buchdruckerzeichen (ein verbotener Baum, von welchem eine Geise Blätter frißt, zur Rechten steht ein Engel mit einer Geisel und zur Linken ein Engel mit einem Buche, an dem Baume selbst stehen die Worte: „Lignum vitae“) tragen. Seine Druckerei war von dem protestantischen Superintendenten Niklas Gall, dessen Freunden Illyricus etc. in Anspruch genommen. Wenn auch diese Traktate oft ohne Jahrszahl und Druckort erschienen sind, so verrathen doch die Lettern den Ursprung aus jener Werkstätte. Der Druck dieser Schriften übertrifft an Ausstattung weit die Kohl’schen Arbeiten an Reinheit und Festigkeit. G. druckte die Titel seiner Bücher mit rothen Buchstaben, wenigstens in der ersten Zeit, dagegen fehlen Holzschnitte und Titel- sowie Seiten-Borduren gänzlich. Wann G. gestorben, war nicht zu ermitteln, doch druckte um das J. 1567 Georg G., welcher wol der Sohn von ihm gewesen, da er das gleiche Buchdruckerzeichen führt, nur in etwas geänderter Form, woraus sich folgern läßt, daß er die Buchdruckerei seines Vaters fortsetzte. Der erste Druck von Heinrich G. ist: „Vom Irrthumen und Sekten: theses et hypotheses, d. i. gemeine Sprüche etc. durch Nicol. Gallum 1558“ und das letzte bekannte Werk 1562: „Brevis responsio ad confessionem theologorum Wittenbergensium de libero arbitrio auth. Zach. Praetorio“.
Geißler: Heinrich G. war Buchdrucker in Regensburg und wahrscheinlich Geselle bei dem bekannten Buchdrucker
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Penzkofer