ADB:Arnswaldt, Karl Friedrich Freiherr von

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Artikel „Arnswaldt, Frhr. Karl Friedrich Alexander von“ von Georg Waitz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 598–599, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Arnswaldt,_Karl_Friedrich_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 00:00 Uhr UTC)
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Arnswaldt: Frhr. Karl Friedrich Alexander von A., hannoverscher Staats- und Cabinetsminister und Curator der Universität Göttingen, geb. 11. September 1768 zu Celle, studirte 1785–1788 in Göttingen und durchlief dann rasch die ersten Stufen des hannoverschen Staatsdienstes, schon 1792 Kammerrath, 1803 mit dem Titel eines geheimen Kammerraths bekleidet. Während der westfälischen Herrschaft blieb er den Geschäften fern, nach Beseitigung derselben aber war er, 18. Januar 1814, seinem Vater, dem geh. Rath, Consistorialpräsident und erstem Curator der Universität Göttingen (geb. zu Helborn 5. November 1733, erst in sächsisch-weimarischen, dann in hannoverschen Diensten) [599] für die Besorgung der Universitätssachen beigeordnet, nach dessen Tode (14. Oct. 1815) zum Staatsminister und zweiten, später zum ersten Curator ernannt, eine Stelle die er beibehielt, als er 1828 das Ministerium niederlegte, und der er sich mit voller Hingebung und Liebe widmete. Selbst im Besitz umfassender geistiger Bildung, mit Sinn für wahre Wissenschaft, hat er, in Gemeinschaft mit dem geh. Cabinetsrath G. E. F. Hoppenstedt, eine lange Reihe von Jahren hindurch die Angelegenheiten der Universität mit einsichtsvoller Sorgfalt und glücklichstem Erfolg geleitet. Es war die Zeit, da Lücke, Gieseler, Göschen, K. Fr. Eichhorn, Albrecht, Bluhme, K. O. Müller, Dahlmann, die beiden Grimm[WS 1], Herbart, Gervinus berufen, Gauß u. a. der Universität erhalten wurden, da diese in den 20er Jahren ihre höchste Frequenz erreichte, auch nach der Erschütterung des Jahres 1831 sich noch einmal zu neuer Blüthe erhob. Da erfolgten die Ereignisse von 1837. A. hat die Protestation der sieben Professoren gegen Aufhebung des Staatsgrundgesetzes zurückzuhalten gesucht. Die gewaltsamen Maaßregeln gegen sie erfolgten ohne sein Zuthun und Wissen. Da er sich weiter unter der neuen Regierung auch in seiner Wirksamkeit mannigfaltig gehemmt sah, nahm er Anfang 1838 seinen Abschied und lebte in stiller Zurückgezogenheit bis zu seinem Tode den 27. April 1845. Göttingen, wo er auch der Gesellschaft der Wissenschaften als auswärtiges Mitglied angehörte, bewahrt ihm neben Münchhausen ein dankbares Andenken.


Anmerkungen (Wikisource)