Topographia Superioris Saxoniae: Leißnig

Topographia Germaniae
Leißnig (heute: Leisnig)
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Leuchtenburg
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 126–127.
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[T37]

A. S. Nicolaikirche. B. Oberthor. C. Büttel thor. D. Rahthauß. E. Pfarrkirch S. Matthiae. F. Kittelthor. G. der Eselswerder. H. der Haack. I. Burglehen. K. Schloß Mildenstein. L. Obermühle. M. Eselsstall. N. Fillerei. O. Spital. P. Tragenitz. Q. Under mühle. R. Mulda fluß. S. Fischers dorff.

[126]
Leißnig / Leisnick / Leisniz.

Eine Statt in Meissen / an der Freybergischen Mulda / zwischen Lumitsch / vnd Grim / so vor Zeiten eigene Burggraven gehabt / deren allbereit zun Zeiten Keyser Heinrichs deß Ersten gedacht wird. Keyser Heinrich der Vierte / hat hernach Statt / vnd Graffschafft / Graff Wiperten von Groitz geschenckt: vnnd hat folgends im Jahr 1192. Graff Heinrich von Leisnitz / das Closter Buch gestifftet / vnd die Leisnizische Pfarr zu vnser Frawen demselben geschencket. Als hernach Burggraff Heinrich von Leisnick / dieses Closter Buch / auff die fünff Jahr lang / in vielerley Weg beschwerte / vnnd deßwegen Klagen für die Marggraven / als Landsfürsten / kamen / so ward dieses Leisnicium von den Sächsischen Fürsten Friederichen / Wilhelmen / vnnd Balthasarn / Gebrüdern / so sich / als Schutzherren deß Closters annahmen / belagert / welche dann den Burggraven gedemütiget / vnd Ihn zum Verkauff der Statt getrungen haben: Vnd durch diesen Weg ist Leisnick an die Mißnische Fürsten kommen; wie hievon Dresserus p. 352. seq. zu lesen. Im Schmalkaldischen Krieg / als Churfürst Johann Fiederich von Sachsen / von Keyser Carolo V. in die Acht erklärt worden / hat Keys. Ferdinandus Leißnitz / Eylenburg / vnd Colditz / als Böhmische Lehen / zu sich genommen: Aber Churfürst Moritz hat sich her nach mit ihm / dem König / deßwegen verglichen / vnd demselben andere Ort darfür geben / damit also diese Stätt bey Meissen blieben seyn. Vnd wird die Graffschafft Leisnick / von Chur-Sachsen / gegen dem Reich / Monatlich mit 20. [127] fl. vertretten; wie Paulus Matthias Wehnerus, in pract. observ. p. 490. berichtet. Dann es / wie gemelt / vor Zeiten ein Burggraffthumb gewesen / vnd zwar / wie theils schreiben / zum Schutz deß Reichs wider die Wenden angerichtet: wie es dann auch ein Schloß allhie / vnnd dasselbe starcke Thürn vnd Mauren hat. In der Meißnischen Klagschrifft wird diese Statt auch vnder die jenige gesetzt / deren gemeine Stattgebäw / in diesen jetzigen Teutschen Krieg / darauff gangen seyn.

Anno 1643. den 7. Martij / haben tausend Schwedische Reutter die Statt geplündert / vnd viel Proviand allda bekommmen; vnd muste die Statt am 9. hernach noch eine Summa Gelds darzu erlegen. Anno 1644. bekamen die Chur-Sächsische / den 2. Augusti / diese Statt wider. Wie es aber mit dem Accord zugangen / davon mag Tom. 5. Theat. Eur. fol. 452. a. vnnd die Franckfurter Herbst Relation dieses Jahrs p. 74. gelesen werden. Anno. 1645. bekamen die Schwedischen diesen Ort abermals. Petrus Appianus ist von hier bürtig gewesen.

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