Topographia Sueviae: Hirschaw
Oder Hirsaugiense Monasterium S. Aurelij, ein berühmbtes MannsCloster S. Benedicti Ordens / im Hertzogth. Würtemberg / an dem Fluß Nagolt / anderthalb Stund ohngefähr von dem ZellerBad / vnd zwischen Calw / vnd LiebenZell / gelegen / so eines auß den vier vornembsten Clöstern [98] dieses Landes; allda es nach der Religions-Reformation / eine gute Schul gehabt; die man aber hernach / als man die Fürstl. Stipendiaten nach Bebenhausen / vnnd Maulbrunn / zu den andern / transferirt, wider abgehen lassen. Es hat von diesem Closter / Johan. Trithemius, ein eygene Chronick / so gedruckt / gemacht vnd schreibt auch Martin. Crus. in seiner Schwäbischen Chronick / gar vil davon. Eine Adeliche Wittib von Calw / Helizena genandt / hat langst zuvor / nämlich An. 645. einen Anfang daran gemacht / ehe folgends solches Closter Erlafridus von Calw / vnnd seine Söhn / vnter Käyser Ludovico Pio, recht auffgebracht haben. Der erste Abbt hiesse Lintbertus / oder Luitbertus / An. 830. deme II. Aebbte / biß auf deß jetzigen Closters Stifftung / succedirt haben. Es ward aber solches Closters Widerauffbawung Anno 1071. vollendet. Sihe von den folgenden Aebbten / vnd denen berühmbten Mönchen / die es in diesem Kloster gehabt / die oberwehnte Autores. Der Nahm kompt demselben von den Hirschen / deren es vor Zeiten / hierumb / in dem Thal-Geländ zwischen den Bergen / gar vil gegeben; daher auch das Closter einen Hirschen im Wappen führet. Die Statt Calw ligt etwas höher / als dieses Closter / vnd gegen Mittag: Das Zellerbad aber vnderhalb desselben / vnd gegen Mitternacht.