Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Peres

Textdaten
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Autor: L.
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Titel: Peres
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aus: Leipziger Kreis, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band I, Seite 59–61
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
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Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser
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Erscheinungsort: Leipzig
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Kurzbeschreibung:
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Peres.


Auf einer von allen Seiten sich erhebenden Ebene liegt anderthalb Stunden nordöstlich von Pegau, eine Stunde südöstlich von Zwenkau, eine Stunde von Rötha und drei Stunden von Borna an einem kleinen Eichenhain das Dorf Peres. Dasselbe zählt etwa zweihundert Einwohner, die sich nur mit Oekonomie beschäftigen, und gehört zu dem hiesigen altschriftsässigen Rittergute.

Peres ist ein sehr alter Ort. Bereits im elften Jahrhundert geschieht desselben Erwähnung, denn schon damals war das hiesige Schloss der Stammsitz eines adlichen Geschlechts, das wahrscheinlich ursprünglich einem Sorbenstamme angehörte und gemeinschaftliche Sache mit den eindringenden deutschen Siegern machend, von diesen im Besitze seines Eigenthums gelassen wurde. So wird Baderich von Peres (Peris, Boritze) im Jahre 1073 genannt, der ausser dem Dorfe Peres in hiesiger Gegend auch noch andere Güter besass. 1090 finden wir Peres als Eigenthum des Grafen Wiprecht von Groitsch, des mächtigsten Dynasten weitumher. Es dürfte hier der Ort sein, über diesen in Sachsens Geschichte so oft vorkommenden Grafen von Groitzsch, einige Worte zu sagen, welche aus einer Lebensbeschreibung des jüngeren Grafen von Groitzsch, die ein fast gleichzeitig mit ihm lebender Klosterbruder niederschrieb, entnommen sind.

Der König der Dithmarschen, Edelrich, hatte zwei Brüder, Dittmar und Herlibo, von denen Letzterer Vater von drei Söhnen Edelreich, Vridelo und Herlibo wurde. Der junge Herlibo vermählte sich mit einer Norwegischen Prinzessin, die ihm Suetibor und Wolf gebar. Wolfs Gemahlin war eine Prinzessin von Dänemark und die Mutter Wipprechts I. Als die Prinzen von Dänemark nach ihres Vaters Tode dem Schwager Wolf bitteres Unrecht zufügten, zog dieser gegen sie mit Waffengewalt, und es gelang ihm sogar, sie zu erschlagen; nach Wolfs Tode aber setzte sich Wipprecht in des Vaters erobertem Lande in der Mark Brandenburg fest und zeichnete sich hier durch Muth und Klugheit dergestalt aus, dass der mächtige Graf Goswin zur Leye, ihm seine Tochter, Sigena, zur Gemahlin gab, die ihm Gattersleben und Morungen als Ausstattung zubrachte. Aus dieser Ehe entsprangen zwei Töchter und ein Sohn, Wipprecht, und als der Vater in dem rüstigsten Lebensalter plötzlich mit Tode abging, vermählte sich Sigena bald darauf mit einem Grafen von Lengefeld.

Der junge Graf Wipprecht lebte am Hofe des Markgrafen Udo von Stade, und als er herangewachsen war, belehnte ihn der Markgraf mit der Stadt Tangermünde. Aber die kriegerischen Eigenschaften des Vaters lebten auch im Sohne, und da er sein Gebiet durch Waffengewalt zu vergrössern anfing, rieth man dem Markgrafen Udo, einen so gefährlichen Nachbar zu entfernen. Udo, der Wipprecht ebenfalls zu fürchten begann, veranlasste darauf Wipprecht zu einem Ländertausche, in dessen Folge der junge Graf die Grafschaft Groitzsch an der Elster nebst mehreren Gütern in der Nordmark empfing. Zur Residenz erhob Wipprecht die Burg Groitzsch (deren Ruinen man vor kurzem auszugraben begonnen hat), und von hier aus befehdete der unruhige Kriegsmann den benachbarten Adel, bis dieser sich gegen ihn verband und ihn zur Flucht nach Böhmen zwang, wo er beim Herzog Wratislaw freundliche Aufnahme fand. Aber auch hier vermochte der Graf nicht Ruhe zu halten, sondern beredete den Herzog sich die Königskrone zu verschaffen, wofür er dem Kaiser, der damals sowohl mit den Sachsen, als auch in Italien viel zu thun hatte, eine bedeutende Unterstüzung an Geld und Mannschaft versprach. Wratislaw empfing wirklich die Böhmische Krone und sandte nunmehr dem Kaiser ein stattliches Heer unter Wipprechts Anführung, das sich durch seine Tapferkeit vor allen auszeichnete, und namentlich bei der Erstürmung Roms grosse Dienste leistete. Beim Heere befand sich auch Wratislaws junger Sohn, Borivor.

Trotz der grossen Dienste und der hohen Stellung des tapferen Verbündeten, erlaubte sich dennoch der Kaiser zu Verona einen sehr starken Scherz um des Grafen Mannhaftigkeit zu prüfen. Als nämlich Wipprecht in den Hof des nahen Schlosses Theodorici trat, liess man auf Befehl des Kaisers einen Löwen auf ihn los, den indessen der furchtlose Graf bei der Mähne fasste und dergestallt schüttelte, dass die Bestie von ihrem gewaltigen Gegner abliess und die Flucht ergriff. Als nun Wipprecht erfuhr, auf wessen Befehl der gefahrvolle Spass stattgefunden habe, bat er sofort um seinen Abschied und liess alles zum Aufbruch rüsten, worauf der erschrockene Kaiser ihn dringend aufforderte, zu bleiben. Erst als die Bischöfe von Mainz, Halberstadt, Münster und Cöln dem beleidigten Manne 1900 Mark Gold jährliches Einkommen und ausserdem Ländereien, der Kaiser aber die Schlösser Leissnig und [60] Dornburg mit 600 Mark Goldes als Erbzinsen zugesichert hatten, wurde der Frieden wieder hergestellt, und Wipprecht blieb bei dem Kaiser bis das Böhmische Heer in die Heimath zog.

Als nun Wipprecht nach Böhmen zurückkam und den jungen Borivor dem Vater als tüchtigen Kriegsmann vorstellte, wollte der König den Grafen reichlich belohnen, dieser aber schlug Alles aus, weil er im Stande sei, durch sein Schwert Gold und Ehre zu erwerben so viel er wolle. Darauf vermählte ihm Wratislaw seine Tochter Judith, die als Aussteuer die Gaue Nisan und Budissin empfing. Jetzt begann Wipprecht einen Rachezug gegen die Edelleute, welche ihn einst von der Burg Groitzsch vertrieben, und als der Markgraf von Meissen dem bedrohten Adel zu Hülfe kam, theilte er dessen Niederlage. Auch Markgraf Eckbrecht von Braunschweig gehörte zu Wipprechts Feinden, und kündigte ihm Fehde an. Bei Teuchern kam es zur Schlacht, worin ein Braunschweigischer Ritter von ungeheurer Stärke auf den Grafen ansprengte, mit der Lanze dessen Schild und Visir durchstiess und ihm zwei Zähne ausrannte. Hierüber erzürnt, durchbohrte der Graf seinen Gegner mit dem Schwerte, spaltete ihm Helm und Haupt, und warf sich mit seinen Leuten dergestalt auf die feindlichen Massen, dass diese bald in wilder Flucht das Schlachtfeld verliessen.

So war Graf Wipprecht von Groitzsch einer der mächtigsten Herren des Reiches, überall gefürchtet und beneidet. Oft aber, wenn er auf der Burg zu Groitzsch ein friedliches Leben führte kamen ihm Gedanken dass er sich oft gegen Gottes Gebote vergangen habe, und etwas zur Sühne seiner Sünden thun müsse. Auf den Rath des Erzbischofs von Magdeburg beschloss der Graf eine Bussfahrt nach Rom, wo er dem Papste die Füsse küsste und Absolution empfing, doch befahl ihm der Statthalter Christi, auch bei dem Patriarchen von Spanien Vergebung zu erflehen. Dieser nahm dem Grafen das Versprechen ab, in der Heimath ein Kloster zu bauen und mit 12 Mönchen zu besetzen, wozu er ihm als Altarreliquie einen Daumen des heiligen Jacob schenkte. Nahe am Städtchen Pegau, nicht weit von Groitzsch, kaufte Wipprecht nach seiner Rückkunft ein Schloss, das einem Ritter von Erp gehörte, liess es abbrechen, und errichtete auf dessen Stätte das später so berühmte Kloster St. Jacob bei Pegau. Die Sage behauptet, der Graf habe beim Klosterbau mit seinen Hofleuten drei Jahre lang den Maurern Handreichung gethan, und namentlich bei der Einweihung des Platzes durch die Bischöfe von Zeitz und Merseburg eigenhändig zwölf mit Steinen gefüllte Körbe auf die Grundwinkel der Gebäude getragen. Neben dem Kloster baute sich der Graf ein Schloss, mit einer dem heiligen Nikolas geweihten Kapelle. Der erste Abt hiess Bero und starb 1100. Zu den Gütern, welche Graf Wipprecht dem Kloster verschrieb, gehörte auch das Dorf Peres.

Im Jahre 1109 zog Graf Wipprecht mit seinen Söhnen zu Kaiser Heinrich V. nach Mainz, zu welcher Zeit seine Gemahlin Judith mit Tode abging und im Kloster Pegau ihre Ruhestätte fand. Im nächsten Jahre vermählte sich der Graf mit einer verwittweten Gräfin von Beichlingen, und sein Sohn Wipprecht mit deren Tochter, so dass Vater und Sohn an einem Tage prächtiges Beilager hielten. Damals fiel ihm durch den Tod des Ritters von Wiese auch das Städtchen Wiesenburg sammt dem dortigen Kloster zu, in welches letztere der Graf seine wiederum verwittwete Mutter Sigena zur Aebtissin setzte, welche auch daselbst starb. Als später die Nonnen ein liederliches Leben begannen, jagte er sie aus dem Kloster, und versetzte sie in das von ihm erbaute Reinsdorf an der Unstrut.

Bald entstand zwischen Kaiser Heinrich und dem Grafen Wipprecht ein Streit, der von grossen Folgen war. Der Kaiser hatte nämlich 1111 den jungen König Borivor von Böhmen des Reichs entsetzt und selbiges dem Suatuplok verliehen. Obgleich nun Graf Wipprecht häufig für seinen Schwager intercedirte, war doch Alles vergebens, bis auf einem Zuge des Kaisers nach Polen, Graf Wipprecht den König Suatuplok, der ihm heimlich nachstellte, morden liess. Da hierauf die Böhmen das Heer verliessen, musste der Kaiser den Grafen bitten, ihnen seinen Beistand nicht zu entziehen, was dieser auch unter der Bedingung that, dass Borivor die Böhmische Krone zurückerhielt. Als nun des Grafen Wipprecht Sohn nach Prag eilte, um seinem Oheime des Kaisers Zusage mitzutheilen, besann sich dieser eines Andern, belehnte Ladislaus, Suatoploks Bruder mit Böhmen, zog darauf vor Prag, nahm Borivor wie auch den jungen Wipprecht gefangen, und liess sie auf das Schloss Hammerstein in Verwahrung bringen. Um seinen Sohn zurückzulösen, musste Wipprecht dem heimtückischen Kaiser, Leissnig, Morungen und die Gaue Nisan und Budissin abtreten, welche Heinrich dem Grafen Hoyer von Mannsfeld verlieh. Im Jahre 1013 fiel Graf Wipprecht in des Kaisers Ungnade, und hatte dabei noch die Kränkung, dass zu seinen Gegnern auch der eigne Sohn gehörte, dem Heinrich für seine Dienste die Stadt Naumburg versprach. Der alte Graf Wipprecht verband sich gleichfalls mit seinen Anhängern, und befestigte die Burg zu Groitzsch aufs Beste, so dass dieselbe den Truppen des Kaisers und Königs Ladislaus von Böhmen widerstand, welche vor deren Mauern fünfhundert Todte zurück liessen. Weil nun der junge Wipprecht der Belagerung des väterlichen Schlosses beigewohnt hatte, verlangte er die versprochene Stadt, der Kaiser aber schlug ihm das Gesuch ab und belehnte einen Andern damit, worauf der junge Wipprecht den Kaiser verliess und sich mit dem Vater aussöhnte.

Im nächsten Jahre verband sich Graf Wipprecht mit dem Grafen von Orlamünde und Landgraf Ludwig von Thüringen, als sie aber deshalb zu Wahrnstädt (Varnstädt?) eine Zusammenkunft hielten, überfiel sie der Graf Hoyer von Mannsfeld mit dreihundert Reitern, wobei der Graf von Orlamünde seinen Tod fand, Ludwig durch die Flucht entkam und Wipprecht verwundet, gefangen und auf das Schloss Leissnig gebracht wurde. Von hier führte man ihn nach Würzburg, wo ein Reichstag beisammen war, und als der Graf hier den Fürsten vorgestellt wurde, verurtheilten ihn diese einstimmig zum Tode. Ritter Conrad von Pleissen bekam den Auftrag, ohne Verzug den Verurtheilten enthaupten zu lassen, da aber Conrad eine Uebereilung verhindern wollte, zögerte er so lange mit der Hinrichtung dass der junge Graf Wipprecht Zeit hatte vom Kaiser des Vaters Leben zu erbitten, doch musste er diesem die schöne Grafschaft Groitzsch abtreten. Der alte Graf blieb drei Jahre im Kerker, und seine beiden Söhne irrten heimathslos in den Merseburger Waldungen umher, bis sie Aufnahme bei den Sachsen, den Todfeinden des Kaisers fanden. In der Schlacht am Wolfesholze, den 11. Februar 1115, nahm der junge Graf Wipprecht Rache am Grafen von Mannsfeld für des Vaters Gefangenschaft, indem er ihm nach einem furchtbaren Kampfe das [61] Haupt spaltete. Hierauf verstärkte sich der junge Wipprecht dergestalt, dass er bald den Kaiser zwang, den alten Grafen aus dem Gefängniss zu entlassen und ihm die Grafschaft Groitzsch zurückzugeben. Wipprecht zog nach Leissnig, das er eroberte, und ging dann auf den Reichstag nach Worms, wo er dem Kaiser für seine Entledigung aus dem Gefängniss dankte, und gegen Erlegung von 2000 Mark Silbers mit dem Markgrafenthum Lausitz belehnt wurde.

Es war im Anfange des Jahres 1124, als der alte Graf Wipprecht in einem Dorfe, Halle genannt, das Gedinge hielt, und in der Nacht ein Feuer ausbrach, das durch umherliegendes Stroh genährt, rasch um sich griff. Das Schlafzimmer des Grafen wurde ebenfalls von den Flammen ergriffen, und als er erwachte, trat er das Feuer mit den blossen Füssen aus und legte sich wieder zur Ruhe, obgleich er sich die Füsse bedeutend verletzt hatte. Bald fühlte der alte Herr eine ernste Unpässlichkeit, so dass er sich nach seiner Burg bringen liess, vorher aber im Jacobskloster zu Pegau sein Gebet verrichtete. Die Krankheit verschlimmerte sich immer mehr, und nun berief der Graf mehrere Bischöfe und den Abt Windolf von Pegau an sein Lager und verlangte von ihnen Rath und Hülfe. Die geistlichen Herrn riethen dem Kranken in den Orden des heiligen Benedikt zu treten, und derselbe fügte sich willig, indem er ihnen sein Ritterschwert übergab und am nächsten Tage unter grossen Feierlichkeiten von dem Convente des Klosters zu St. Jacob zu Pegau als Ordensbruder aufgenommen wurde. In Stille und Gehorsam verharrte der alte Held bis zu seinem Tode, der schon am 22. Mai 1124 erfolgte. Die Kirche zu Pegau besitzt noch Graf Wipprechts aus der abgebrochenen Klosterkirche herübergebrachten Leichenstein. Sein Sohn, widmete der Seele des Vaters das Dorf Carsdorf, und fand seine Ruhestätte in der Klosterkirche neben dem Eltern (1130).

Zu welcher Zeit Peres von dem Kloster weggekommen ist, darüber fehlen alle Urkunden, doch muss es sehr zeitig geschehen sein, denn bereits im funfzehnten Jahrhundert war der Ort wieder im Besitz der Familie von Peres, von der 1477 Hans von Peres, und 1489 Sebastian von Peres urkundlich vorkommen. Hans von Peres, dem auch Medewitzsch gehörte, stiftete zur Zeit der Reformation in der dasigen Kirche eine Messe, und verordnete dem Priester daselbst ein Decem von Peres und Pulgar. Die Herren von Peres behielten ihr Stammgut bis zum Anfange des achtzehnten Jahrhunderts, wo es in Besitz eines Herrn von Hof, späterhin des Generals von Haxthausen, und von diesem an die Familie Rummel gelangte, welche es in der Person des Kaufmanns Rummel zu Leipzig, noch im Jahre 1822 besass. Später gehörte Peres dem Kaufmann Simons, der jetzige Eigenthümer aber ist Herr Albert Löber. Zu dem Rittergute gehört noch amtsässig das Dorf Pulgar und die grössere Hälfte von Piegel. Das Gut hat fast durchgängig neue Wirthschaftsgebäude mit einem Thürmchen und ein schönes grosses Herrenhaus, sowie bedeutende Oekonomie. Auf dem Schlosse befand sich in der Vorzeit eine Kapelle, welche späterhin eingangen ist, doch mussten jährlich allda in einem Saale sechs Predigten gehalten werden, welche man die Saalpredigten nannte.

Peres ist in die Kirche zu Pulgar eingepfarrt und Filial von Zwenkau, dessen Diakonus allda das Pfarramt verwaltet, doch ist auch der Pfarrer zu Medewitzsch verpflichtet, in Pulgar alljährlich neunzehn Predigten zu halten. Die hübsche obgleich einfache Kirche, wurde 1773 von Grund aus neu erbaut, nachdem das alte 1609 auf dem Grunde des uralten Gotteshauses errichtete Gebäu sehr wandelbar geworden war. Die Schule, deren Collatur dem Rittergutsbesitzer zusteht, zählt durchschnittlich funfzig Kinder.

L.