Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Mühldroff

Textdaten
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Autor: M. G.
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Titel: Mühldroff
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aus: Voigtländischer Kreis, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 5, Seite 113–114
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
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Erscheinungsdatum: o. J. [1859]
Verlag: Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins
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Erscheinungsort: Leipzig
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Mühldroff.


Mühltroff, welches in den Urkunden Mühlendorf, Müeldorf, Mohldorf genannt wird und seinen Namen von den vielen Mühlen führt, die früher in dasiger Gegend gestanden haben, wovon man noch mehrere vorfindet, liegt an der durchfliessenden Wiesenthal, 2 Meilen von Plauen, 1 Meile von Schleiz und 3 Meilen von Hof.

Die Zeit, wenn Mühldrof erbauet worden, ist unbestimmt. Wie die Endung des Ortes beweiset, ist derselbe nicht wendischen, sondern deutschen Ursprungs, und im elften oder zwölften Jahrhundert angelegt.

Aller Wahrscheinlichkeit nach hat anfänglich, ausser einigen Mühlen nichts, als das Schloss dagestanden, welches auf einem dichten Felsen neben dem grossen Teiche oder See lieget, und an dessen Seite einige Häuser angebaut worden sind. Der Ort hat ursprünglich nur aus den Häusern bestanden, welche auf beiden Seiden des Marktes, von der Brücke an, bis an den Bach sich befinden, welches daher anzunehmen ist, weil diese Häuser sämmtlich und wahrscheinlich auch nur allein und mit vielen Grundstücken zusammenhingen, und mehrentheils sogenannte ganze Höfe sind.

Schon im 14. Jahrhunderte kommt Mühltroff als eine besondere Herrschaft und Residenz Heinrich V. Voigts von Plauen und Herrn zu Mühltroff vor. Sie war von solcher Wichtigkeit, dass die Voigte von Plauen durch den ganzen Husittenkrieg, und noch länger mit Friedrich und Wilhelm, Gebrüder, Landgrafen von Thüringen und Markgrafen zu Meissen, bald mit Waffen, bald mit der Feder darum stritten. Im Jahre 1459 wurden im Egerischen Hauptvergleiche zwischen gedachten Brüdern, dem König Podiebrad und der Krone Böhmen der Streit bis auf weitere Entscheidung ausgesetzt.

Von Heinrich V. kam Mühltroff an Heinrich den älteren Voigt von Plauen, den Langen genannt. Im Jahre 1357 wurde es mittelst Tausches von Heinrich dem Langen und Namens seiner Söhne an die Herren Landgrafen von Thüringen und Markgrafen zu Meissen Friedrich, Balthasar und Wilhelm überlassen. Nach einer im Jahre 1370 vorgekommenen Ländertheilung dieser Landgrafen fiel Mühltroff an Landgraf Wilhelm den älteren oder einäugigen, welcher seinen Voigt Haus von der Heyde im Jahre 1393 damit beliehen hat.

Wilhelm der einäugige starb im Jahre 1507 ohne Erben, und Mühltroff mit dem ganzen Voitglande fiel an Balthasars Sohn, an Friedrich den Jüngeren, welcher im Jahre 1437 Ulrich und Nicol, Gebrüdern von Sack, an denen Mühltroff verpfändet war, Letzteres überlies.

Die Oberlehnsherrlichkeit bekam nach dem Tode Heinrich des Jüngeren im Jahre 1445 Churfürst Friedrich der Sanftmüthige. Nach der Schlacht bei Mühlberg im Jahre 1547 erhielt die Oberbotmässigkeit über Mühltroff von Kaiser Karl V. Heinrich V. Burggraf zu Meissen. –

Nach dem Aussterben der Burggräflichen Linie kam das Voigtland an das Churhaus Sachsen Albertinischen Stammes.

Die Herren von Sack auf Mühltroff besassen solches von 1436 bis 1591. Nach dem Absterben der Herren von Säcke ohne Leibeserben fiel Mühltroff als offenes Lehn an die Oberlehnsherren, welche die Besitzung an die von Schönberg und Lindemann verschenkten, die es im Jahre 1592 an Heinrich von Schönberg auf Weissbach, dessen Gemahlin Ursula von Spiegel war, verkauften. Heinrich von Schönberg, welcher viele Prozesse mit seinen Gerichtsuntergebenen hatte, besass das Gut nur 8 Jahre, indem er solches an Curt oder Conrad von Mandelsloh auf Krockendorf in der Herrschaft Blanckenhain im Jahre 1601, dieser aber wieder im Jahre 1603 an seinen Vetter, Melchior von Bodenhausen um 60000 Gulden verkaufte. Dieses uralte Geschlecht der von Bodenhausen stammt aus Niedersachsen, besonders aus dem Braunschweigischen, und hat seinen Namen von dem Orte entlehnt, nämlich dem Schlosse Bodenhausen in Nieder-Hessen an der Braunschweigischen Grenze. Die Geschichte dieser Familie gehört zu den ältesten und berühmtesten in Deutschland. Zu Zeiten Kaiser Friedrich des Rothbarts leisteten sie erspriessliche Dienste. Verschwägert war dieses Geschlecht mit den Herren Grafen Reuss von Leiningen, Schönburg Wartenberg u. s. w.

Melchior von Bodenhausen war mit Elisabeth von Berlepsch vermählt, einer Tochter Hansens von Berlepsch auf Bühla. Dieser Melchior von Bodenhausen war sehr reich und kaufte auch noch Leibnitz und 3 Theile der Herrschaft Blanckenhain, ferner Lautenberg, das Gräflich Hohensteinsche Schloss Nora, und hatte das Amt Pausa Pfandweise innen.

Nach seinem Ableben mit Hinterlassung von 4 ihn überlebenden Kindern (5 waren wieder vor ihm gestorben) kam Mühltroff und Leubniz an seinen Sohn Otto, Landeshauptmann zu Hof, dessen Gattin Elisabeth von Behr, eine Tochter Franz von Behr auf Bandelin in Pommern, und deren Mutter eine geborne Jasmund war. Otto von Bodenhausen starb im Jahre 1644 zu Culmbach, und ist nebst seiner Gemahlin, die im Jahre darauf ihren Gatten im Tode nachfolgte, in Mühltroff beigesetzt. Ihm succedirte sein Sohn Franz Wilke von Bodenhausen, welcher mit Fräulein Magdalena Agnes von Rheden auf Friedland vermählt war. Derselbe wurde vom Kaiser in den Freiherrnstand erhoben. Dieser Wilke von Bodenhausen hatte einen förmlichen Hofstaat und lebte sehr glänzend; dabei [114] war er ein Wohlthäter der leidenden Menschheit und ein Freund der Künste und Wissenschaften. Er starb zu Mühltroff den 15 Oct. 1686.

Sein Sohn Melchior Otto Freiherr von Bodenhausen bekam nach des Vaters Tode Mühltroff, dessen Gattin war Fräulein Sophie Eleonore von Reisewiz auf Graboska und Tworkau in Schlesien. Herr Melchior Otto von Bodenhausen erzeugte mit derselben 7 Kinder, von welchen nach dem Ableben des Vaters der älteste Sohn Otto George von Bodenhausen mit der Herrschaft Mühltroff beliehen wurde. Letztrer war ein sehr gelehrter Mann, und wurde deshalb zum Vormund der unmündigen Kinder Heinrichs Reuss des älteren von Greiz oberen Theils durch Kaiser Leopold ernannt. Derselbe starb im Jahre 1732 und wurde im Erbbegräbniss zu Mühltroff beigesetzt. Mühltroff kam noch bei seinen Lebzeiten wegen einer Prachtliebe sowohl als wegen seiner zu grossen Güte und Menschenfreundlichkeit unter Sequestration. Sein Nachfolger und Sohn Otto George Freiherr von Bodenhausen brachte es so weit, dass seine väterlichen Besitzungen, gegen jährliche Abzahlung von 6000 Gulden an die Gläubiger, ihm erblich überlassen, und nach und nach ihrer Rangordnung gemäss befriedigt wurden. Im Jahre 1734 wurde Otto George Freiherr von Bodenhausen in Mühltroff gehuldigt, vorher aber mit Fräulein Charlotte Eleonore von Willigenau aus Schlesien ehelich verbunden, mit welcher er eine einzige Freiherrin Ottonie Eleonore erzeugte, die sich im Jahre 1749 an Herrn Carl Erdmann von Kospoth auf Frankendorf verheirathete. Mit ihm ist die Freiherrlich Bodenhausensche Linie erloschen. Durch diese Verheirathung mit Herrn Carl Erdmann von Kospoth kam Mühltroff an das Geschlecht derer von Kospoth. Unter ihnen ist der durch sein tragisches Ende, und als Compositeur bekannte Graf Otto von Kospoth, ehemaliger preussischer Kammerherr nicht unerwähnt zu lassen, durch welchen noch bei seinen Lebzeiten Mühltroff an die Hühnefeldsche Familie gekommen ist. Herr von Hühnefeld auf Christgrün verkaufte nach dem Mühltroffer Brande vom 22. Juni 1817, wobei ein Theil des schönen Schlosses mit eingeäschert wurde, das Gut an die Familie Pennold, von welcher es an die Graf Hohenthalsche Familie kam.

Der dermaliche Besitzer ist der Reichsgraf Carl Julius Leopold (des sächs. Kammerherrn Reichsgrafen Carl Friedrich Anton Sohn,) welcher mit Auguste Isidore von Wuthenau vermählt ist, und in dieser Ehe zwei Kinder erzeugt hat, Carl Xaver Maximilian und Isidore Walpurga Olga.

Dieser Graf von Hohenthal besitzt ausserdem im Königreich Sachsen noch Lauenstein, Weissenhorn, Püchau, Rittmitz, Klein-Dölzig und die Pflege Löbnitz, welche also nicht, wie irrthümlich im 81. Heft der Reihefolge dieses Albums berichtet worden, Herrn Reichsgrafen und Königl. Sächs. Kammerherrn Alfred von Hohenthal auf Döbernitz gehört.

Mühltroff hat der Hohenthalischen Familie viele Wohlthaten, viele Verbesserungen zu verdanken. und wo es galt, Opfer zu bringen, stand gewiss die Gerichtsherrschaft bezüglich ihrer Untergebenen stets bereitwillig zu Diensten.

Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde noch vor Einführung der neuen Gerichtsorganisation an den Staat abgetreten. Der letzte Gerichtsdirektor von Mühltroff war der Advokat und jetzige Finanzprocurator Carl Friedrich Stimmel in Plauen.[1] Ueberhaupt verstanden die Herren Besitzer von Mühltroff zu der Verwaltung ihrer Gerichte stets tüchtige, würdige Persönlichkeiten aufzufinden. Vor Stimmel waren im Amte der spätere Justizamtmann Heubner in Freiberg und vor diesem dessen Herr Vater, der frühere Bürgermeister Heubner, zwei Männer, deren Wirken heute noch in Mühltroff rühmend anerkannt wird. Die Gerichtsdirektoren von Mühltroff führten in früherer Zeit den Titel „Amtsschösser, auch Amtleute und Amtsbefehlshaber.

[115] Jetzt gehört Mühltroff zum Gerichtsamt Pausa, zum Bezirksgericht Plauen, zur Amtshauptmanschaft Plauen, zum Regierungsbezirk Zwickau.

Die erste und älteste Nahrung des Ortes ist unzweifelhaft der Feldbau gewesen, weil die Einwohner viele Feld-Güter und Grundstücke besitzen, später kam auch die Bierbrauerei in Aufnahme und durch die Einwanderungen von Französischen Manufacturisten, denen Herr Wilke von Bodenhausen auch in Mühltroff eine freundliche Aufnahme gestattete, blühte die Strumpffabrick auf, später die Zeug- und Baumwollenweberei, die im vorigen und diesem Jahrhundert durch die Fabrikanten und Kaufleute Gebrüder Dietzsch sehr gepflegt und durch ihre grossen Absatzquellen reichlich befördert wurde. Ein Sohn vom Kaufmann Dietzsch in Mühltroff hat jetzt an dem Anhaltepunkt Schönberg, eine kleine halbe Stunde von Mühltroff, ein kaufmännisches Etablissement und eine grosse Kohlenniederlage. Von Schönberg aus auf der nach Mühltroff führenden neuen Kunststrasse nach letztrem Ort und selbst nach Schleiz, ist daher die Communication eine lebhafte zu nennen.

Die Gerichtsherrschaft von Mühltroff hat auch die Collatur über Kirche und Schule.

Die alte Kirche ist im Jahre 1817 bei dem grossen Brande gänzlich mit eingeäschert und in den darauf folgenden Jahren wieder erbaut worden, und zwar auf demselben Platze nahe beim Schlosse. Sie ist einfach und hat im Innern nichts Bemerkenswerthes.

Der derzeitige Pastor ist Herr Mag. Richter, der Sohn des Oeconomischen Special-Ablösungs-Commissar Richter in Reichenbach, vermählt mit einer Enkelin des früheren Bürgermeisters Ploss in Reichenbach.

Die Entstehung des oben gedachten im Juli 1817 aufgegangenen grossen Feuers, welches einen Theil des schönen Schlosses zerstörte konnte nie, trotz der strengsten Untersuchung ermittelt werden.

In dem Feuer verlor der als Compositeur nicht unrühmlich bekannte oben schon erwähnte ehemalige preuss. Kammerherr Graf Otto von Kosspoth das Leben. Er wohnte oben im 5. Stocke des Schlosses und wurde schon früher gewarnt, sich zu retten, allein seit einiger Zeit dem Mysticismus ergeben, verachtete er diese Warnung, denn er glaubte im Besitze eines so kräftigen Feuersegens zu sein, dass ihm keine Flamme etwas anhaben könne. Endlich, aber nun zu spät, erschien er, in ein Betttuch gehüllt am Fenster und schien sich durch einen verzweifelten Sprung retten zu wollen, aber die Gluth schlug über ihn zusammen und er wurde nicht mehr gesehen und es wurden auch bis heutigen Tages nirgends die geringsten Ueberbleibsel von ihm aufgefunden.

Das früher nahe beim Schlosse befindliche Vermeintliche Franziskaner-Kloster ist wohl blos eine Terminei gewesen und jetzt nichts mehr davon vorhanden.

Abgesondert stehen das Schiesshaus, die Schäferei, im Norden das Vorwerk Wildberg, im Nordwesten das Lusthaus Luisium. Ausserdem treibt die durch Mühltroff fliessende Wiesenthal 4 Mühlen.

Vor Abtretung der Gerichte Mühltroff an den Staat gehörten noch die Dörfer Dröswein, Langenbach, Langenbuch (oder Missgunst) Ransbach nebst dem Hüttenhause Thierbach, ein Antheil von Wallengrün und ein Antheil von Schönberg zu dem dasigen Gerichtssprengel mit einer Seelenzahl von nahe an 3000 Unterthanen.

Mühltroff hat jetzt 201 bewohnte Gebäude mit 351 Familienhaushaltungen und 1737 Einwohnern.

(M. G.)     





  1. Stimmel, ein als Jurist und als Mensch gleich achtungswerthe Persönlichkeit ist in Voigtsberg, wo sein Vater als Mühlenbesitzer noch lebt, geboren, genoss seine Schulbildung auf dem Gymnasium zu Plauen, bezog 1832 die Universität Leipzig und kehrte 1835 nach Plauen zurück, um daselbst seinen Access zu absulviren. In der Expedition des damaligen Herrn Gerichtsdirektor, nachmaligen Minister und jetzigen Herrn Geheimrath und Amtshauptmann Braun, fand derselbe Aufnahme und eine gute juristische practische Schule. Bald wurde seine Brauchbarkeit und sein zuverlässiges Wesen erkannt und ihm schon als jungen angehenden Advocaten die wichtigsten Geschäfte übertragen. Trotz allen Anfeindungen fand unter den vielen Bewerbern um die Gerichtsstelle in Mühltroff, die damalige Gerichtsherrschaft ihn als den heraus, dem das ganze Vertrauen geschenkt werden konnte, und dieses Vertrauen hat auch Stimmel jeder Zeit in seinem Amte gerechtfertigt, weshalb auch die Jahre 1848 und 1849 nicht ohne Verfolgungen für ihn waren. Sein öffentlicher Charackter wurde damals in öffentlichen Blättern sehr verdächtigt, ja sogar der moralischen Vernichtung reif gezeichnet und seine Feinde wunderten sich nur, wie auf solche starke öffentliche Anklage nicht sofort die Einleitung der Untersuchung gegen ihn folgte: Denn das begriffen jene Menschen in ihrem blinden Eifer nicht, dass das etwaige Fehlen gegen Moralgesetze noch nicht die Existenz eines nach den Social-Gesetzen zu bemessenden Vergehens annehmen lässt. Noch vielweniger wollte man erkennen, dass das Ganze ein reines Phantasiestück eines erhizten jugendlichen Kopfes sein könnte, bei welchem es auf weiter nichts abgesehen war, als seine Bravour und Makellossigkeit als sogenannter Volksführer zu beweisen. Stimmel steht rein, schlicht in Sitten, unbescholtnen Wandels, offen, uneigennützig, edelsinnig, nimmer Anstoss nehmend, mit einem Worte sittlich gross nach jeder Seite hin heute noch da, und die Unterdrückten finden in ihm stets einen warmen Beschützer, die Rechtsuchenden einen gechickten und gewandten Fürsprecher.
    Stimmel ist hoch und schlank gewachsen.
    Mit stolzem, nach hinten geworfenen Haupte schreitet er einher. Seine Gesichtszüge sind mehr streng und sogar mürrisch, als freundlich. Deshalb wird er oft bei dem ersten Begegnen verkannt und irrig beurtheilt, sein Innres aber ist ohne Falsch und ganz voller Theilnahme für die Leiden der Menschheit, eine Tugend, welche mit ihm seine vortreffliche hochgebildete Gattin „Laura geb. Schreiner, die würdige Enkelin des frühern Kaufmann und Stadtrath Heynig zu Plauen theilt.“
    Mögen diese Zeilen, welche ich Dir und Deiner Familie weihe, und welche nicht die Schmeichelei dictirt, Deinen Namen über diese flüchtige Zeit hinaustragen, die vorübergeht und uns dahinreisst, mögen sie Dich von meiner Anhänglichkeit an Dich und Dein Haus immer mehr überzeugen, und meiner Erinnerung schmerzliches Rücksehnen noch erhöhen.
    D. R.