πούς, griechisches Längenmaß, Sigel 🜷 = πόδες, s. u. Bd. II A S. 2286, zunächst Naturmaß, dann wohl unter babylonischem, vielleicht auch ägyptischem Einflusse in Maßsysteme eingebaut und deshalb nicht gemeingriechisch örtlich und zeitlich gleichmäßig. Am Heraion von Olympia errechnet Dörpfeld den olympischen Fuß = 0,32 m (s. Ausgr. v. Ol. III 28/29). Im Solonischen Fuß = 0,297 m sieht Lehmann-Haupt (Gercke-Norden Einl. III 19) die Kante des Würfels, der bei größter Dichtigkeit (4° C.) Wasser im Gewichte des eub.-babylonisch. Talentes faßt. Im hellenistischen Ägypten galt der π. βασιλικός = π. Πτολεμαϊκός = Φιλεταιρεῖος = 0,33 m.
Der über Italien verbreitete römische Fuß war für die Griechen π. Ῥωμαϊκός oder π. Ἰταλικός. Einen Fuß bilden 4 παλαισταί = δῶρα = Handbreiten (ohne den Daumen) = 16 δάκτυλοι = Fingerbreiten. Mehrfache des Fußes sind ἄκαινα = Meßrute = 10 Fuß und στάδιον = 600 Fuß. Aus dem Längenmaße π. εὐθυμετρικός ergeben sich das Flächenmaß π. τερτράγωνος = π. γεϊκός = π. ἐπίπεδος = π. ἐμβαδικός = π. ἐμβαδομετρικός und das Raummaß π. στερεός. 10 000 Quadratfuß bilden das πλέθρον. Vgl. Fr. Hailtsch Metrologie2 28ff. 74ff.