8) An einen T. richtet der Verfasser der Acta apostolorum und des Evangelium Lucae seine Schriften (vgl. Wendland Die urchristl. Literaturformen2. 3 314–335), act. apost. 1, 1 ὧ Θεόφιλε Luc. 1, 3 κράτιστε Θεόφιλε. Doch ist hier bei κράτιστος nicht an das offizielle Rangprädikat zu denken, das Männer des Ritterstandes, entsprechend dem lateinischen egregius, aber auch Senatoren führen, s. Wien. Stud. XXXIV 162. Daß um die Wende des 1. und 2. Jhdts. ein so vornehmer Mann Christ gewesen sei, ist höchst unwahrscheinlich, wenngleich Beispiele dafür nicht ganz fehlen, vgl. Harnack Mission u. Ausbreitg. d. Christentums II³ 31f. Vielmehr wird hier κράτιστος als Anrede ohne ,offiziellen Beigeschmack‘ zu fassen sein, wofür W. Bauer Griech. Wörterb. zu den Schriften des Neuen Testaments mehrere Beispiele anführt. Ein Präsidialprocurator (,Landpfleger‘) von Judaea kommt deshalb nicht in Frage, weil der letzte dieser Statthalter ritterlichen Ranges Gessius Florus im J. 66 n. Chr. (vielleicht auch noch L. Laberius Maximus im J. 71) war.