Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Freund des jüngeren Plinius, Procurator der provincia Narbonensis
Band V A,1 (1934) S. 663664
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53) C.Terentius Iunior, ein Freund des Plinius. Seinen vollen Namen lernen wir aus der Inschrift eines Bronzeplättchens (Tessera paganica) von Perusia kennen, CIL XI 1947 = Dess. II 6120; Plinius nennt ihn Terentius Iunior (epist. VII 25, 2) oder einfach Iunior (VIII 15. IX 12). – Er bekleidete die ritterlichen Offiziersstellen und wurde dann Procurator der provincia Narbonensis, Plin. epist. VII 25, 2. Obwohl ihm hierauf der Zutritt zu den senatorischen Ämtern offen gestanden hätte, zog er sich in die beschauliche Ruhe des Landlebens zurück (Plin. a. O.), wie so mancher andere vornehme Ritter, der die selbstgewählte Muße eines behaglichen Daseins dem ehrgeizigen Streben nach der senatorischen Laufbahn vorzog, vgl. A. Stein. Der röm. Ritterstand 195–202. Als fleißigen Landwirt rühmt ihn Plin. epist. VII 25, 3, vgl. VIII 15, 1. Eine seiner Besitzungen befand sich in der Nähe von Perusia, im pa[g]us Paetinianus; denn auf ihn werden wir ohne Zweifel die oben zitierte Tessera [664] beziehen dürfen. Auf einem seiner Landgüter genoß seine Gastfreundschaft auch Plinius, der seine Bildung im Griechischen wie im Lateinischen schätzte (VII 25, 3. 4), ihm gelegentlich Bücher schickte (VIII 15) und an ihn Briefe (VIII 15. IX 12) richtete. Seinen Sohn erwähnt Plin. epist. IX 12, 2. Schwerlich dieser Sohn selbst, aber vielleicht dessen Sohn ist Terentius Iunior, curator operum publicorum et aedium sacrarum im J. 152, Bull. com. XLIV (1916) 39.

Aus derselben Familie stammt wohl auch der Legionslegat L. Terentius Homullus Iunior (Nr. 50). Wir sehen also, daß er ähnlich wie z. B. in derselben Zeit ein anderer Freund des Plinius, Minicius Macrinus, den senatorischen Rang nur für sich ablehnte, seine Nachkommen aber dessenungeachtet in den ersten Stand vorrückten.

[Stein. ]