14) Stertinius Quartus, Consular zur Zeit Traians und Hadrians. Er ist wahrscheinlich der Adressat eines Reskriptes Traians (Ulpian. de
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off. procos. Dig. XLVIII 18. 1, 11), dessen Namen allerdings Sernius Quartus überliefert ist; doch hat Hirschfeld mit Recht dafür Stertinius eingesetzt (vgl. Prosop. imp. Rom. III 273 nr. 662); vermutlich empfing er das Reskript als praetorischer Proconsul oder als kaiserlicher Provinzstatthalter. Um das J. 109 wird er als suffectus zum Consulat gelangt sein (die Zeit ergibt sich aus dem zu jener Zeit üblichen Intervall zwischen Consulat und Proconsulat von Asia). Im J. 126/127 war er Proconsul von Asia. Hadrian richtete ein Schreiben an ihn, das in einem inschriftlich erhaltenen, gleichzeitig (am 1. März 127) abgegangenen Briefe des Kaisers an die Stadt Stratonikeia-Hadrianopolis erwähnt wird (ταῦτα ἐπέστειλα καὶ [τῳ] κρατίστῳ ἀνθυπάτω Στερτινίῳ Κουάρ[τῳ] Radet Bull. de corr. hell. XI 1887, 109f. = Dittenberger Syll. IΙ3 837 = Cagnat IGR IV 1156); auch in der Ehreninschrift einer Priesterin aus Sardes (Amer. Journ. of archeol. XVII 1913, 355 nr. 5 = IGR IV 1755) wird er als Proconsul genannt (Στερτινίω Κουάρτω ἀνθυπάτω).
Unsicher ist, ob S., wie Dessau vermutet, identifiziert werden darf mit P. Stertinius Quartus, der Ιovi Hammoni et Silvano in Rom einen Altar stiftete (CIL VI 378[1] = Dess. 4426); trifft diese Gleichsetzung zu, dann war S., da der Kult dieser Gottheiten in Afrika heimisch war (vgl. Klotz ο. III A 124), wohl Afrikaner von Herkunft.
Einem Sklaven des S., Mansuetus Stertini Quarti a manu, setzte sein Bruder Carpus die Grabschrift in Tusculum (CIL XIV 2654).[2] S. wird demnach in Tusculum einen Besitz gehabt haben.