Sergius ist der Name eines alten patrizischen Geschlechtes. Eine Tribus war nach ihm benannt (s. d.), und es hing vielleicht ursprünglich mit dem Servilischen näher zusammen, da in beiden das Kognomen Fidenas üblich war (vgl. Mommsen Röm. Forsch. II 294f.). In den Fasten sind Sergii vom Decemvirat bis über den gallischen Brand hinaus verzeichnet; dann sanken sie in Dunkel und Dürftigkeit, bis ein tapferer Mann ihres Geschlechts Nr. 40 im Hannibalischen Kriege es wieder zu Ansehen brachte. Seine Nachkommen übernahmen von ihm den erblichen Beinamen Silus, abgeleitet von der Nase (Fest. 343; ep. 341. Plin. n. h. XI 158), stiegen aber nicht über die von ihm erreichte Rangstufe der Praetur hinauf (Gelzer Nobilität der röm. Rep. 28). Der letzte von ihnen vertauschte das erbliche Kognomen mit einem individuellen und steckte sich ein höheres Ziel: Es ist Catilina (Nr. 23). Den troischen Ahnherrn des Geschlechts Sergestus hat Verg. Aen. V 121ff. wenn nicht überhaupt erfunden, so jedenfalls nach dem Bilde dieses Enkels gestaltet (vgl. Ηeinze Vergils epische Technik³ 152). Über die Geschichte der Sergii s. auch Drumann-Groebe GR² V 408ff. Ihren Namen trägt eine Olivenart Sergia oder Sergiana bei Cato de agr. 6, 1; daraus Plin. n. h. XV 13, 20.