Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Iulius Maior Antoninus Pythodorus, Sex., Vater des Antoninus
Band XXIV (1963) S. 593596
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14) Sex. Iulius Maior Antoninus Pythodorus, der Vater des Antoninus, Aristid. or. 47, 35 S. 384 K. (= or. 23 S. 453 Dind.). Es scheint mir sicher, daß diese beiden Männer der angesehenen Nysäer Familie angehören, die uns durch eine Reihe von Ehreninschriften bekannt ist. Kouruniotes veröffentlicht im Ἀρχαιολ. Δελτίον VII (1921/2) diese Inschriften aus Nysa, sieben an der Zahl, die alle gleichzeitig unter der Regierung des Kaisers Pius aufgestellt sind ἐκ διαθήκης Ἰουλίας Ἀντωνίας Εὐρυδίκης τῆς μητρός von ihrem Sohn Iulius Antoninus Pythodorus, dessen vollen Namen wir aus einer dieser Inschriften kennen: Sex. Iulius Maior Antoninus Pythodorus, a. O. 72, 5 = SEG IV 406. Er wird da bezeichnet als Sohn Ἰουλίου [594] Μαΐορος ὑπάτου. Sein Vater ist also der Sex. Iulius Maior, den wir unter andern als Statthalter von Moesia inferior im J. 134 kennen (Groag o. Bd. X S. 665f. A. Stein Die Legaten von Moesien 1940, 67).

Die Dedikation für Pius (S. 246, 2 = SEG IV 408) ist nur ganz fragmentarisch erhalten, aber auf Grund der anderen mit voller Sicherheit zu ergänzen. – S. 69, 1 = SEG IV 402 Μᾶρκον Αἴλιον [Αὐρήλι]ον Οὐῆρον Καίσ[αρα], also für den späteren Kaiser Marcus in der Zeit zwischen 138 (Adoption durch Pius) und 161 (Beginn der Alleinherrschaft), genauer zwischen (Ende) 147 und 161, da schon die älteste Tochter des Caesar Marcus in einer dieser Dedicationen geehrt wird (s. u.). In der Parallelinschrift S. 70, 2 fig. 56 = SEG IV 403 ist zwar von dem Namen des späteren Kaisers L. Verus [Λούκιον Αἴλιον Αὐρήλιον Κόμμοδον Καίσαρα] (das ist selbstverständlich nicht, wie einige Gelehrte anzunehmen scheinen, der spätere Kaiser Commodus, der ja damals noch gar nicht lebte) nichts erhalten, aber die Ergänzung steht vollkommen fest. – Eine andere Dedikation (S. 71, 3 fig.57 = SEG IV 404) lautet Φαυστεῖναν Αὐτοκράτορος Καίσαρος Τίτου Αἰλίου Ἁδριανοῦ Ἀντωνίνου Σεβαστοῦ Εὐσεβοῦς καὶ θεᾶς Φαυστείνης θυγατέρα, es ist Faustina die Jüngere, die Tochter des Pius und Gemahlin des Marcus. Ebenso die jüngste Faustina (S. 71f., 4 fig. 58 = SEG 405), die Tochter des Caesar Marcus, Annia Galeria Aurelia Faustina (PIR I2 131, 714), die, wie wir jetzt wissen (fasti Ostienses, A. Degrassi Fasti consulares, 1947, 206) am 30. November 147 geboren war. – Eine dieser Inschriften (S. 246, 1 = SEG IV 407) ist der Schwester des Dedikanten und Tochter des Consuls Iulius Maior, Iulia lu[li...] gewidmet.

Da nun diese Inschriften zwischen (Ende) 147 und 161 gesetzt sind, die 47. Rede des Aristides aber wahrscheinlich im J. 154/55 (nicht, wie früher geglaubt wurde, 166) gehalten ist (vgl. Miltner u. Bd. III A S. 2222. W. Hüttl Antoninus Pius II 1933, 54f.), so ist P., der Vater des Antoninus, der dem Sophisten im Traum erschien, schwerlich jemand anderer als der Dedikant der Inschriften von Nysa, Sex. Iulius Maior Antoninus Pythodorus. Von seinem Sohn Antoninus wissen wir sonst nichts.

Denn nicht dieser, sondern sein Vater, der Sohn des Consuls Sex. Iulius Maior, ist der reiche und freigebige Senator Antoninus, der, wie Pausanias II 27, 6. 7 rühmend berichtet, im Asklepieion und in anderen Örtlichkeiten von Epidauros zahlreiche Bauten ausführen ließ (Groag a. O. 666f.). Die Bauinschrift der Wasserleitung (IG IV 1311) ist jetzt verbessert ediert IG IV I2, 514, wo von seinem Namen [Ἀ]ντωνεῖνος und [υἱὸς Ἰουλίου] Μαΐορος erhalten ist. (Der Zusatz ν(εώτε)ρ(ος) beim Namen seines Vaters verschwindet.) Ebenso finden wir seinen Namen (Ἀντωνείνου) auf Ziegelstempeln aus dem Asklepieion, IG IV 12, 715. 716. – Eine Ehreninschrift, die ihm von der Stadt Epidauros als ihrem Wohltäter gesetzt ist, IG IV 12, 684, nennt ihn Ἰoύλιον Ἀντωνεῖνον Μαΐορος [ὑ]όν.

Der in einer aus zwei Fragmenten zusammengesetzten Inschrift aus dem Heiligtum des Apollon Maleates von Epidauros erhaltene Brief eines [595] wie es scheint vornehmen Römers, dessen Name nicht erhalten ist, IG IV 12, 88, kann, wie Hiller v. Gaertringen Herm. LXIV (1929) 64 nachgewiesen hat, nur von Antoninus (unserem P.) stammen, wozu namentlich auch die Datierung aus dem J. 163 paßt, da um diese Zeit das II. Buch von Pausanias abgefaßt ist. – Auch die Weihung [Ἀπόλλωνι Μα]λεάτῳ stammt von [Ἀντ]ῳνῖν[ος], dem Sohn des [Ἰουλ. Μαΐορος] ὑπάτου, IV 12, 454.

Die Inschriften von Nysa lassen erkennen, daß P. aus dieser Stadt stammt. Daraus ergibt sich von selbst, daß er der Nachkomme jenes steinreichen P. von Nysa (Nr. 13) war, der in ein freundschaftliches Verhältnis zu Cn. Pompeius Magnus trat. Seine Tochter Pythodoris wurde Königin von Pontus (PIR III1 111f., 834. 835). Deren Mutter Antonia hatte Mommsen Ges. Schr. VIII 266ff. für die Tochter des Triumvirn M. Antonius gehalten; doch hat Dessau ebd. 269, 1 und Ephem. epigr. IX (1913) p. 691–696 Bedenken dagegen erhoben. Aber jedenfalls führt den Namen Antonia noch die Mutter des Sex. Iulius Maior Antoninus Pythodorus.

Er selbst ist vielleicht auch der Ἰούλιος Ἀντωνεῖνος ἱερέους (der Kore), der auf Bronzemünzen von Nysa genannt ist, vgl. L. Robert Rev. numism. 1936, 273f. – Daß wir seinen Spuren [596] auch in Pergamon begegnen, kann natürlich nicht überraschen. Die Inschrift aus Pergamon, Abh. Akad. Berl. 1932, 5, 48, 12 ist eine Ehrung für ihn, wo von seinem Namen [... Πυ]θόδωρον zu lesen ist, in der Zeit, als Pergamon δ[ὶς νεωκό]ρος war, also zwischen 113/14 und der Regierung Caracallas, vgl. Fritze Abh. Akad. Berl. 1910, 74. 76. Daher dürfte auch der Senator Iulius Maior Maximianus in der Inschrift von Pergamon, Le Bas-Waddington 1723 = IGR IV 407 (vgl. Inschr. v. Perg. S. 514), mit ihm verwandt sein. – Daß P. auch identisch ist mit dem Iulius Maior Antoninus in den stadtrömischen Inschriften IG XIV 980. 1013 = IGR I 57. 95, wird kaum zu bezweifeln sein.

Vgl. über ihn Hiller v. Gaertringen Herm. LXIV (1929) 62–68 und das Stemma in IG IV 1² p. XXXIII, das allerdings nach dem hier Gesagten einiger Berichtigungen bedarf.

Wenn Aristides diesen Mann P., seinen Sohn Antoninus nennt, so dürfte das eine ähnliche Unterscheidung zwischen dem Sohn und dem Vater sein, deren voller Name wahrscheinlich bei beiden ähnlich lautete, so ähnlich wie bei Ti. Claudius Atticus Herodes und seinem gleichnamigen Sohn, dem berühmten Sophisten; wo sie kurz bezeichnet sind, wird der Vater Atticus, der Sohn Herodes genannt.

Stemma:

Sex. Iulius Maior, Consul, Legat von Moesia inf. im J. 134 Iulia Antonia Eurydice

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Sex. Iulius Maior Antoninus Pythodorus, Bauherr in Epidaurus — Iulia Iu[li...]

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(Sex. Iulius Maior) Antoninus (Pythodorus) (Aristid. or. 47).