6) Kriton von Naxos, Astronom. Er ist uns fast ausschließlich bekannt durch die Notiz bei Suid. s. v.: Κ. Νάξιος ἱστορικὸς ἔγραψεν ὀκτοετηρίδα, ἣν Εὐδόξου φασίν. Darin beruht ἱστορικός auf einem Versehen (Susemihl Alex. Lit.-Gesch. I 733, 149). Da wir seit Maaß’ Aratea (14f.; jetzt Comm. in Ar. rel. p. 47, 22) wissen, daß nach der besseren Überlieferung bei Achilleus in der Isagoge stand, Eratosthenes habe (in dem Werk περὶ τῆς ὀκταετηρίδος, s. o. Bd. VI S. 383. 945) die Oktaeteris, die gemeinhin für ein Werk des Eudoxos gilt (s. o. Bd. VI S. 945), diesem abgesprochen (bei Ach. wird zu schreiben sein ⟨κατὰ μὲν Εὔδοξον⟩ ἐν ὀκταετηρίδι, εἴγε γνήσιον τὸ σύγγραμμα [Ἐρατοσθένης γὰρ ἀντέγραψεν δεικνύς, ὅτι οὐκ εἴη Εὐδόξου]), so liegt die Kombination nahe und ist auch sogleich von Maaß a. a. O. angedeutet worden, daß eben Eratosthenes die Oktaeteris dem K. zugesprochen habe. K.s angebliches Werk für eine Überarbeitung des eudoxischen zu halten (s. o. Bd. VI S. 945), ist nach Suidas' Zeugnis kein Anlaß vorhanden. In welche Generation zwischen Eudoxos und Eratosthenes K. zu setzen ist, bleibt durchaus problematisch (vgl. Susemihl Alex. Lit.-Gesch. II 703). Kombinationen mit dem unklaren Satze bei Censorinus (c. 18, 5), Dositheus, cuius maxime octaeteris Eudoxi inscribitur, wie sie Maaß Aratea 15, 15 vorbringt, läßt man vorsichtigerweise am besten aus dem Spiel (richtig wohl Hultsch o. Bd. V S. 1608). Neben Eudoxos (und Dositheos) nennt überraschenderweise den K. für zwei Phasen Plin. n. h. XVIII 312 = Wachsmuth Lyd. de ost. 328, vielleicht einfach deshalb, weil seine Angaben aus verschiedenen Quellen kompiliert sind (anders Boeckh Sonnenkr. 136).