Kerkops, orphischer Dichter. Die Überlieferung über ihn scheint ausschließlich auf Epigenes zu beruhen (s. Cohn o. Bd. VI S. 64. Tannery Rev. de Phil. XXI 192). Dieser nannte ihn einen Pythagoreer und schrieb ihm die Κατάβασις εἰς Ἅιδου und den Ἱερός λόγος zu, Clem. Alex. strom. I 21 S. 81, 11 St.). Cic. nat. deor. I 107 Orpheum poetam docet Aristoteles numquam fuisse, et hoc Orphicum carmen Pythagorei ferunt cuiusdam fuisse Cercopis ist wohl so zu verstehen, daß nur der erste Satz auf Aristoteles beruht (fr. 7 Rose) der zweite wird mittelbar auf Epigenes zurückgehen. Die Stelle zeigt überdies, daß das ihm zugeschriebene Gedicht besonders wichtig war (vgl. bei Abel frg. 141ff., die aber anders wohin gehören. Dagegen gehört frg. 5f. dazu). Verwirrung herrscht bei Suid. s. v. Ὀρφεύς· ἔγραψε ... Ἱεροὺς λόγους ἐν ῥαψῳδίαις κδ· λέγονται δὲ εἶναι Θεογνήτου τοῦ θεσσαλοῦ, οἱ δὲ Κέρκωπος τοῦ Πυθαγορείου. Soweit diese Angabe Wert hat, ist sie aus derselben Quelle geflossen wie die des Clemens; mit den späten Rhapsodien hat gewiß erst Suidas den K. in Verbindung gebracht. Die Vermutung, daß K. Pythagoreer war, beruhte wohl auf dem Vorkommen von Zahlenmystik in den Gedichten und traf gewiß das Richtige. Rohde Pysche II2 106ff.