Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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mehrere Städte und ein Gebirge im südlichen Hispanien, Provinz Baetica
Band S III (1918) S. 12211222
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Ilipa, Stadt, und Ilipula, mehrere Städte sowie ein gleichnamiges Gebirge im südlichen Hispanien, in der römischen Provinz Baetica; s. o. Bd. IX S. 1066. Hübner CIL II p. 200. 122 und Mon. ling. Iber. p. 233. De Vit Onomasticon III 527f. Delgado Nuevo método de la clasificacion de las medallas autónomas de España II (1873) p. 114. 116, angeführt von Hübner CIL II Suppl. p. 834.

Der Name Ilipa ist iberisch, mit der Vorsilbe I- gleich den Städtenamen Ilerda, Igabrum, Ipagrum, Iliberri, Iliturgi, Isturgi, Ilugo, Ilurco, Iluro usw. Während die meisten dieser alten iberischen Ortschaften in unseren Quellen – abgesehen von Geldstücken, welche mutmaßlich oder bestimmt ihre Namen nennen – nicht früher als für die Zeit der römischen Kaiserherrschaft bezeugt werden, wird Ilipa bereits in Berichten über die Kriegsereignisse der J. 206 und 193 v. Chr. erwähnt; städtisches Geld aus der Zeit der Römerherrschalt, gegen Ende der römischen Republik geschlagen (über die Zeit der lateinischen Prägungen der hispanischen Städte vgl. Heiss a. a. O. 58f. Hübner Mon. ling. Iber. 8), ist mit dem (auch durch Inschriften der Kaiserzeit belegten) lateinischen Adjektiv Ilipense gezeichnet.

Aus Schriftstellen und Inschriften der römischen Kaiserzeit lernen wir aber noch für mehrere (mindestens drei) Städte den abgeleiteten Ortsnamen Ilipula kennen, der neben Ilipa steht, wie der italische, ebenfalls mehrfach belegte Stadtname Trebula (Mommsen CIL IX p. 463) neben Treba (Dessau CIL XIV p. 353). Jener Ortsname, der (wie Trebula) ein lateinisches Deminutivum zu sein scheint, wird wohl mit Recht in den Aufschriften von Münzen aus den letzten Jahrzehnten der römischen Republik, Ilipla und Ilipu., wiedererkannt.

Ebenso wie die verschiedenen Trebulae durch Beinamen unterschieden wurden [im Sabinerlande: Trebula Mutuesca oder Mutusca (CIL IX p. 463) und Trebula Suffenas (CIL IX 434, 1 und 451; vgl. zu CIL XIV 3492); in Campania: Trebula Balliensis (CIL X p. 442); unbestimmt ist eine aus CIL IX 2823 (p. 262) erschlossene Stadt Trebula in Samnium. Über einen davon wieder verschiedenen Ort Trebula in Campania s. Nissen Ital. Landeskde. II 810], so auch die verschiedenen Ilipulae. Wenigstens sind uns für zwei kennzeichnende Beinamen bekannt, denn eine Stadt hieß Ilipula minor; eine andere Stadt Ilipula nennt Ptolem. im Gegensatz dazu die ,große‘ (welches Beiwort er übrigens auch der Stadt Ilipa gibt), während bei Plinius für die nämliche Stadt, wie man annimmt, die Bezeichnung sich findet Ilipula quae Laus (s. u.). Die dritte noch nachweisbare [1222] Stadt Ilipula tritt dagegen in unseren Quellen überhaupt ohne kennzeichnendes Beiwort auf, ebenso die sonst Ilipula minor genannte Stadt vielleicht bei Ptolemaios. Auch Trebula Mutuesca wird mehrfach bloß Trebula genannt (CIL IX p. 463), und der Beiname Balliensis für Trebula in Campanien ist nur durch Plinius bezeugt (CIL X p. 442); diese Nachlässigkeit läßt sich auch in sonstigen Ortsbezeichnungen feststellen, wie in geteilten Grundstücken mit Ziegeleien (vgl. CIL XV 1 p. 26. 47 und o. Art. Domitianae figlinae).

Aber auch die Ortsnamen Ilipa und Ilipula werden nicht immer streng voneinander geschieden, indem sonst als Ilipula beglaubigte Städte einfach Ilipa genannt sind im Itin. Ant. Aug. 411, 2 und 432, 1. Ebenso sind auch, wenigstens in der Überlieferung, die Namen Treba, Trebula, Trebia (Trebium) oder Trebiae vertauscht (Tab. Peut. Treblis mit CIL XIV p. 353 und Miller Itin. Rom. 326. Liv. XXIII 14, 13 Trebianum mit CIL IX p. 196 und Nissen Ital. Landeskde. II 810, 3; über Trebiae: CIL XI 2 p. 728). Vgl. auch Hübner zu CIL II 1475.

[Keune. ]

Nachträge und Berichtigungen

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Band R (1980) S. 132
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[1]) Allg. Vorb. S III 1221,39.