Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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südlichste der liparischen Inseln, heute Vulcano
Band VIII,2 (1913) S. 1397
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8) H. ist die südlichste der liparischen Inseln (als Volcaniae von Cic. nat. deor. III 22 bezeichnet, bei Liv. XXI 51 Insulae Vulcani genannt), die auch unter dem Namen Therasia (Plin. n. h. III 93. Anonym. Leidens. 27) oder Thermessa (Strab. VI 275) erscheint, gewöhnlich aber als die (dem Hephaistos-Vulcanus) geheiligte Insel bezeichnet wird, Polyb. XXXIV 11. Diodor. V 7. Strab. a. O. Ptolem. III 4, 8. Plin. a. O. Solin. 6, 2. Tab. Peut. Geogr. Rav. (Vulcano), heute Vulcano. Die nördliche Halbinsel Vulca-nello ist wohl die durch vulkanische Aufschüttung entstandene Vulcani insula, quae ante non fuerat, die 183 v. Chr. sich aus dem Meere hervorhob (Oros. adv. pag. IV 20) und durch Asche und Lava mit der Hauptinsel in späterer Zeit verbunden wurde. (Von der Verschüttung des Küstengewässers durch die Auswürflinge der Vulcanokrater berichtet Strab. VI 2751, von einer großen Eruption während des Bundesgenossenkriegs, Plin. II 238). Der Volksglaube hat in die Insel wegen ihrer ständig rauchenden, bei Nacht feurigflammenden Krater (Thuc. III 88. Kallias frg. 4 bei Müller FHG II 383. Scymn. 257f. Diodor. a. O. Pausan. X 11. Mela II 120) die Werkstätte des Gottes verlegt, Thuc. a. O. Scymn. a. O. Schol. Apoll. Argonaut. III 41; vgl. Roscher Myth. Lex. I 2, 2073. Heiße Quellen erwähnt Paus. a. O. Auf der 21 km² großen Insel, die keine Ansiedlung aufwies, hatten die Bewohner von Lipara Kulturen, Thuc. a. O. Paus. a. O., vgl. Rev. étud. Grecqu. III 91. Im Winter 427/6 sind diese von den mit Rhegion verbündeten Athenern verwüstet worden. Thuc. a. O. In römisch-byzantinischer Zeit gehörte H. zur sizilischen Provinz, Oros. IV 20. Georg. Cypr. 594. Not. I ed. Pinder-Parthey 595. Nil. Doxop. 315. Die Insel diente zur Zeit des Theoderich als Verbannungsort, Cassiod. var. III 47. Vgl. Nissen Ital. Landesk. I 250, über die physisch-geographischen Verhältnisse [Erzherzog Ludwig Salvator] Die Liparischen Inseln. I. Vulcano, Prag 1893 mit einer genauen Karte 1:25 000. Bergeat Die aeolischen Inseln, München 1899. Strazzella Attraverso l’ant. liparea, Messina 1908. D’Amico Sulle Isole Eolie (Girgenti). Die 3 letztgenannten Schriften waren mir nicht zugänglich.

[Weiss. ]