Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Dichter der mittleren Komödie
Band VIII,1 (1912) S. 283284
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2) Heniochos, Dichter der mittleren Komödie, nach Suidas, der folgende Titel von ihm aufzählt: Τροχίλος, Ἐπίκληρος, Γοργόνες, Πολυπράγμων, Θωρύκιον)(?), Πολύευκτος, Φιλέταιρος, Δὶς ἐξακατώμενος. Bei Athenaios sind vier Fragmente aus den Gorgonen, Polyeuktos, Polypragmon, Trochilos erhalten, die alle wenig ausgeben. Daß der Polyeuktos nach dem bekannten Parteigenossen des Demosthenes (Prosop. Att. 11950) [284] benannt sei, ist eine wahrscheinliche Vermutung Meinekes (I 422, vgl. Breitenbach De genere quodam titul. com. Att. 38). Am interessantesten ist ein von Stobaios (ecl. IV 1, 27 Hense = frg. 5 Kock) ohne Nennung des Stückes mitgeteiltes Bruchstück eines Prologs, in dem eine ungenannte Person, wohl eine Gottheit, die im Kreise der Orchestra (vgl. Dörpfeld-Reisch Das griech. Theater 264) versammelten Πόλεις vorstellt. Sie sind nach Olympia gekommen, um ein Dankopfer für ihre Befreiung darzubringen, werden aber durch zwei Frauen, Δημοκρατία und Ἀριστοκρατία, die sie beunruhigen, von diesem Zweck abgehalten. Leider läßt sich nicht bestimmt sagen, in welche Zeit diese politische Komödie, die Meineke Πόλεις benennen möchte, gehört. Bergk Griech. Literaturgesch. IV 168, 193 dachte an 360 v. Chr., Kock (II 434) nicht glücklich an die Zeit nach dem Chremonideischen Krieg 262, Breitenbach (a. a. O. 40) sehr ansprechend an die Zeit des Korinthischen Bundes unter Philipps Führung 338. Meineke I 421f., Fragmente Meineke III 560. Kock II 431.