18) M. Gavius Maximus, Kommandant der Praetorianer unter Kaiser Pius. Die im folgenden mit den Ziffern 1–11 zitierten Inschriften, die seinen Namen nennen, sind: 1. CIL III 5328[1] (aus Seckau – Flavia Solva in Noricum); 2. VI 1009 = Dessau I 2012; 3. VI 31147 = Dessau I 2182; 4. und 5. VI 31150. 31151; 6. IX 5358 = Dessau I 1325; 7. und 8. IX 5359. 5360 (die letzten drei aus Firmum in Picenum); 9. IX 6083, 125 (Bronzesiegel, gefunden zu Mesagne bei Brindisi; die Inschrift M. G. M. pr. pr. hat Bormann mit großer Wahrscheinlichkeit auf ihn bezogen); 10. XIII 3676 (= CIRh. 798, vgl. v. Florencourt Rhein. Jahrb. VIII 109–120, aus Trier); 11. Not. d. scavi 1904, 107 = Bull. com. 1904, 202 (außerhalb Roms an der Via Nomentana). Sein voller Name mit Vaters- und Tribusangabe ist nur in der Inschrift 6 ganz erhalten: M. Gavio M. f. Palat(ina) Maximo. Der Vorname ist außerdem erhalten in den Inschriften 1. 7. 9–11, der Vatersname 8. 10, in den Inschriften 2–5 ist sein Vorname nicht gesetzt, in 8 nicht erhalten; auch die Schriftsteller nennen ihn ohne sein Praenomen, bei Fronto ist sein Gentile in der Form Cavius überliefert. Daß er aus Firmum stammt, zeigen die von dort
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stammenden Inschriften, die ihm gelten; die Tribusangabe stimmt allerdings nicht, da die Bürger von Firmum der Tribus Velina angehörten, doch ist, wie Mommsen CIL IX p. 511[2] vermutet, die Tribus Palatina bei ihm damit zu erklären, daß er vielleicht der Sohn eines Freigelassenen war. Wohl aber dürfte der M. Gav... Vel(ina) M[aximus] in der Inschrift aus Firmum CIL IX 5479[3] mit ihm verwandt (vielleicht sein Sohn) sein und ebenso M. Gavius T. f. Vel. Appalius Maximus (CIL XIV 2607,[4] Tusculum), wie Dessau Prosopogr. imp. Rom. II 112, 54 annimmt, sein Adoptivsohn und der leibliche Sohn des T. Appalius T. f. Vel. Alfinus Secundus, CIL IX 5357[5] = Dessau I 1417 (gleichfalls aus Firmum), sein. Seine Ämterlaufbahn ist nicht bekannt, denn die Angabe [pr]oc(urator) Aug(usti) in der Inschrift 8 scheint sich, wie Dessau Prosopogr. imp. Rom. II 112f., 60 bemerkt, auf den Dedikanten zu beziehen. Als Praefectus praetorio ist er auf allen Inschriften genannt. Wir wissen, daß er unter Pius 20 Jahre lang bis an sein Lebensende diese hohe Stellung bekleidete, und daß (C.) Tat(t)ius Maximus sein Nachfolger wurde, Hist. aug. Pius 8, 6. 7; seine Amtsdauer dürfte also von 138–158 n. Chr. anzusetzen sein. Die stadtrömischen Inschriften 2–5 sind innerhalb dieses Zeitraums genau datiert, und zwar ist 3 vom 1. März 139, 2 aus dem J. 140, 4 aus dem J. 142 und 5 vom 15. März 143. Im J. 156 war er jedenfalls noch im Amte, da damals Tattius Maximus noch Praefectus vigilum war, CIL VI 222[6] = Dessau I 2161. In diesen Inschriften (2–5) ist mit ihm zugleich (M.) Petronius Mamertinus als Praefectus praetorio genannt. Doch dürfte G. seinen Kollegen überlebt haben und dann allein im Amte geblieben sein, da nach Pius 8, 8 erst gegen Ende der Regierung des Kaisers Pius wieder zwei Praefecten gleichzeitig fungierten. Aus Pius 10, 6 erfahren wir, daß dieser Kaiser allen seinen Praefecten ornamenta consularia verliehen habe. Das finden wir so wie bei Sex. Cornelius Repentinus und T. Furius Victorinus auch bei G. bestätigt durch die Inschriften 6 und 7: consularibus ornamentis ornatus. Fronto nennt ihn in einem Brief an den Caesar Marcus clarissimum ... virum (ad Antoninum Pium IV p. 167 Naber), doch braucht das nicht als sollemner Ausdruck für den Mann senatorischen Ranges gemeint zu sein. Als vir severissimus wird er Pius 8, 7 gerühmt. Fronto erwähnt in dem angeführten Brief einen Ausfall, den (C.) Censorius Niger in seinem Testament gegen G. gemacht hatte; er schreibt dem G. selbst in dieser Angelegenheit (ad Antonin. Pium VII p. 168 N.) und versichert ihn seiner Freundschaft. Als Freund des G. bezeichnet sich auch der Procurator von Noricum L. Cammius Secundinus in der Inschr. 1.