Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Fravitta, gotischer Anführer, cos. 401 n. Chr.
Band VII,1 (1910) S. 9192
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Fravitus. Flavius Fravitus, Consul im J. 401 (Mommsen Chron. min. III 526). Heidnischer Gote (Eunap. frg. 60. 80. 82 = FHG IV 41. 49. Zosim. V 20, 1. 21, 5. Philostorg. XI 8), trat als Jüngling um das J. 380 auf das Gebiet des oströmischen Reiches über, nahm Dienste bei Kaiser Theodosius und vermählte sich mit einer Römerin (Eunap. frg. 60). Bei einem Mahle des Kaisers tötete er den Eriulfus, der unter den Goten Führer der antirömischen Partei war (Eunap. a. O. Zosim. IV 56). Dann befehligte er im Orient und unterdrückte, obgleich er körperlich krank war, die Räubereien von Kilikien bis nach [92] Phönizien und Palästina (Zosim. V 20. 1. Suid. s. Φράβιθος). Im J. 400 hinderte er den Übergang des Gainas über den Hellespont durch eine siegreiche Seeschlacht und wurde dafür mit dem Consulat belohnt (Zosim. V 20. 21. Eunap. frg. 81. 82. Ioh. Ant. frg. 190 = FHG IV 612. Philost. XI 8. Socrat. VI 6. Sozom. VIII 4; vgl. Mommsen Chron. min. II 66. Synes. Aegypt. II 3 p. 123 A). Später wurde er durch Johannes, den Günstling der Kaiserin (s. Bd. VI S. 917, 68), beschuldigt, die Eintracht der beiden Kaiser zu stören, was seinen Tod herbeiführte (Eunap. frg. 85). Als Werkzeug desselben wird Hierax genannt. Eunap. frg. 87 = FHG IV 53.

[Seeck. ]