Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Bruder von Minervius und Protadius
Band VI,2 (1909) S. 2755
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3) Bruder des Minervius und Protadius (Symm. ep. IV 56. 57), wohl der jüngste, da er immer an letzter Stelle genannt wird, Vater des Minervius, der sich um das J. 400 verheiratete (Symm. ep. IV 55), aus einer vornehmen Familie (Symm. IV 23, 2) der Stadt Trier (Symm. ep. IV 30, 1). Er diente in einem Officium, vielleicht unter den Notaren oder den Agentes in rebus, und hatte 379 schon eine hohe Rangstufe darin erreicht (Symm. ep. IV 53; vgl. 24). Quaestor sacri palatii des Honorius im J. 395 (Symm. IX 50; vgl. 20, 3); dann Praefectus urbis Romae (Symm. ep. IV 21, 2. 30, 1. 52, 3. 54, 2), in welchem Amt er vom 14. September 395 (Cod. Theod. VI 2, 16) bis zum 21. Dezember 397 nachweisbar ist (Cod. Theod. VI 2, 20. 14, 2. VIII 7, 19. XII 1, 153-156. Cod. Iust. III 23, 1; vgl. Cod. Theod. VII 21, 3. VIII 5, 55. 18, 7. XI 14, 2. XIV 2, 3. 4, 7. Cod. Iust. XI 17, 2. 48, 12). Sein Amt fiel in die Zeit, wo Gildo vom Westreiche abgefallen war und daher aus Africa kein Korn nach Rom geschickt wurde; aber trotz der Hungersnot wußte er das Volk in Ruhe zu erhalten und erwarb sich allgemeines Lob (Symm. ep. VI 47; vgl. IV 54, 2. VI 12, 1. IX 124). Da er die Forderung des Stilicho, daß die Senatoren einen Teil ihrer Sklaven als Soldaten für den Gildonischen Krieg hergeben sollten, nicht kräftig genug durchsetzte, wurde er im Amte durch Lampadius ersetzt (Symm. ep. VI 64). Ihm ist gewidmet das zweite Buch von Claudians Raptus Proserpinae (praef. 50). An ihn gerichtet Symm. ep. IV 50—57. IX 124; erwähnt Symm. ep. IV 20, 1. 27, 1. 34, 1. 35. VI 52. 56. 59, 2. Th. Birt Claudii Claudiani carmina p. XV.

[Seeck. ]