Feralia, römisches Totenfest (bei Ovid. fast. II 569 mit kurzem e gebraucht, während das zugehörige Adjektivum feralis überall, auch bei Ovid, z. B. fast. II 34. V 486, ein langes e hat), von Varro mit ferre zusammengebracht (de l. l. VI 13. Macrob. Sat. I 4, 14; dieselbe Erklärung Ovid. fast. II 569. Paul. p. 85, bei letzterem außerdem die Erklärung a feriendis pecudibus), letzter Tag (Ovid. fast. II 570) der parentalia (s. d.), am 21. Februar gefeiert: Kal. Caer. (CIL I2 p. 212), Maff. (ebd. p. 223), Farnes. (ebd. p. 250), Philoc. (ebd. p. 258), vgl. CIL I2 p. 309. 310. Cic. ad Att. VIII 14, 1, vgl. IX 1, 1. Ovid. fast. II 567 verlegt die F. irrtümlich auf den 18. Februar (vgl. Nick Philologus XLI 445. 538); ferales dies braucht er gleichbedeutend mit den parentales dies (vgl. fast. II 34. 548). Im Gegensatz zu den Parentalien, die nur private Totenfeiern sind (vgl. Parentalia), gehören die F. zu den öffentlichen Festen (s. Feriae publicae), weshalb sie in den Kalendarien aufgeführt werden (s. o.). An den Gräbern wurden an den F., wie auch an den Parentalien, von den einzelnen Familien Opfergaben dargebracht (Ovid. fast. II 533ff. Varro Macrob. Paul. a. a. O.), wie die F. vom Staate begangen wurden, ist nicht überliefert (vielleicht ist aus der oben angeführten Etymologie a feriendis pecudibus ein Schlachtopfer zu folgern). Wissowa Religion und Kultus der Römer 187. Marquardt Staats-Verw. III2 310. Preller Römische Mythologie II 98. De Marchi Il culto privato I 199ff. Hild bei Daremberg-Saglio Dict. II 1040.