Favorianae, figlinae –; Ziegelei, bezeugt durch Marken stadtrömischer Ziegel (CIL XV 217f.:[1] fig. Favorian., figl. Favor.). Häufiger ist der Name geschrieben fig. Faorian., Faor. (CIL XV 214–216.[2] 219. 220) oder ex figlin. (fig.) Faurianis (CIL XV 212f.).[3] Den Marken sind vielfach Bilder beigegeben, von Gottheiten (bes. Hercules) u. a. Ihren Namen hatte die Ziegelei vom Beinamen des C. Calpetanus Favor, der als Betriebsleiter der figlinae Marcianae (CIL XV p. 91[4] ff.) bezeugt ist. Da nun in einer Marke (CIL XV 329)[5] etwa der Zeit um 190 n. Chr. letztere Ziegelei figlinae Marcian(ae) sive Faurianae heißt, so ergibt sich daraus, daß die Marcianae, welche seit Traianus kaiserlicher Privatbesitz waren, nachher Favorianae, Faurianae benannt wurden. Denn die F. sind erst seit etwa der Zeit des Commodus († 192) nachweisbar, und zwar als persönliches Eigentum der Kaiser, Dressel CIL XV p. 688.[6] Die nämliche Ziegelei tritt in der Spätzeit, nach Wiederaufnahme des vorher abgekommenen Brauches der Ziegelbezeichnungen, seit etwa 300 n. Chr., auf als of(ficina) Fauriana (CIL XV 1601;[7] abgekürzt of. Fau. 1600); vgl. Dressel CIL XV p. 386.[8] Zur Auslassung des V zwischen zwei Vokalen in der Schreibung Faorianae vgl. die Indices zu CIL, z. B. IX p. 803. XIV p. 592; besonders häufig ist die Schreibung des Namens Favor und seiner Ableitungen ohne v (Faor-).
