11) Sohn des Pairisades, des ἄρχων des kimmerischen Bosporos, aus dem Hause der Spartokiden. Nach dem Tode des Vaters erhebt sich E. gegen seinen älteren Bruder Satyros, wird aber mit seinem Verbündeten, einem Barbarenkönig Aripharnes (s. d.), geschlagen. Beide ziehen sich in Aripharnes Burg zurück, die auf Pfählen im Wasser erbaut war. Beim Angriff auf diese Feste wurde Satyros tötlich verwundet. An seine Stelle tritt sein Bruder Prytanis, der aber nach verschiedenen Kämpfen erliegt und erschlagen wird. E. gewinnt nun das Reich und rottet seine Verwandten aus. Die Untertanen behandelt er gut, gibt ihnen ihre alte Verfassung zurück, erläßt Steuern und regiert verständig. Viele Wohltaten erwies
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er den Griechenstädten am Pontos, z. B. Byzantion und Sinope. Als die Einwohner von Kallatis, durch Lysimachos belagert, Hunger leiden, nimmt er 1000 davon auf, um sie in seinem Lande anzusiedeln. Sehr viel verdankte ihm die Schifffahrt auf dem Pontos, er rottete die Seeräuber aus. Auch unterwarf er weite Gebiete der benachbarten Barbaren, er würde sich die ganze Nordküste des Pontos erobert haben, wenn er nicht nach kurzer Regierung (5 Jahre und 5 Monate) durch einen unglücklichen Sturz vom Reisewagen das Leben verloren hätte, 304 v. Chr. Vgl. Diod. XX 22–25. Sein Name wird auf Inschriften seines Sohnes Spartokos III. genannt; vgl. Latyschew Inscr. ant. orae sept. Pont. Eux. II; auch IG II 311. Niese Geschichte der griech. u. maked. Staaten I 413ff.