Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Eratosthenes, der Historiker aus Kyrene, vermutlich 2. Jhdt. v. Chr.
Band VI,1 (1907) S. 388389
GND: 119269120
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5) Eratosthenes der Historiker, jedenfalls von dem berühmten E. zu scheiden und, wenn die oben S. 359 geäußerte Vermutung richtig ist, Sohn des Agakles, ebenfalls aus Kyrene gebürtig, schrieb Γαλατικά in mindestens sieben Büchern. Die Buchzahl bei Steph. Byz. (der alle Zitate aufbewahrt [389] hat) Ὕδρηλα· Ἐ. τριακοστῷ τρίτῳ Γαλατικῶν ist sicher verderbt (Bernhardy Eratosth. 109). Erwähnt war im siebenten Buche (Steph. Byz. Βοὸς κεφαλαί) der Kampf des Attalos I. mit Prusias, den Droysen Gesch. d. Hellenismus III 2, 275 in das J. 205 v. Chr. setzt. Weiter hinab führen die Angaben über das Ὑκράνιον πεδίον (Steph. Byz. Ὑκρανία, vgl. Liv. XXXVII 38) und über Ὕδρηλα (vgl. Liv. XXXVII 55), die auf eine Darstellung der von Polyb. XXI 33–39 = Liv. XXXVIII 12–27 erzählten Kämpfe mit den Galliern (bellum Gallograecum) schließen lassen (vgl. Nissen Krit. Unters. über d. Quellen der 4. und 5. Dekade d. Livius 203ff.). Im ersten Buch war über die Tolistobogier gehandelt (Steph. Byz. Τολιστόβιοι, vgl. Liv. XXXVIII 16). Vielleicht war dieser E. Quelle des Polybios und für den Fälscher Ps.-Plut. de fluv. 6 das Vorbild für seine Erfindung Καλλισθένης (ὁ Συβαρίτης) ἐν ιγ’ Γαλατικῶν. Fragmente bei Bernhardy 108 (unvollständig) und Müller Script. rer. Alex. M. 32 (im Anhang zum Arrian). Susemihl Alex. Litt. I 425, 84.

[Knaack. ]