Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Phryger, ab 475 n. Chr. Praefectus praetorio Orientis, an Verschwörung gegen Kaiser Zenon beteiligt
Band VI,1 (1907) S. 185
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9) Phryger, wurde vom Praepositus sacri cubiculi Urbicius zu dessen Vermögensverwalter gemacht und trat dadurch in Beziehungen zu Verina, der Gattin des Kaisers Leo I. Durch ihren Einfluß wurde er erst zum Comes rerum privatarum, dann zum Comes sacrarum largitionum befördert (Joh. Antioch. frg. 211, 1 = FHG IV 618), welche Stellung er im J. 474 bekleidete (Cod. Iust. X 15). Der Usurpator Basiliscus machte ihn 475 zum Praefectus praetorio Orientis (Cod. Iust. V 5, 8. Joh. Ant. a. O. De Rossi Inscr. Christ. urb. Rom. I p. 383), nicht zum Praefectus urbis, wie Suidas (s. Ἐπίνικος) angibt. Denn das an ihn gerichtete Gesetz zeigt, daß er über Ägypten zu gebieten hatte, und Suidas selbst schreibt ihm die Steuereintreibung in den Provinzen zu, mit welcher der Praefectus urbis nichts zu tun hatte. Durch furchtbare Bedrückungen trieb er die Untertanen zur Verzweiflung und wurde daher bald seines Amtes entsetzt (Suid. a. O.). Nach dem Sturze des Basiliscus stiftete er einen Mordversuch gegen Illus an. Diesem ausgeliefert, kompromittierte er durch seine Aussagen die Kaiserin Verina als Mitschuldige (Candidus frg. 1 = FHG IV 136) und wurde in Isaurien gefangen gesetzt (Joh. Ant. frg. 211, 2). Später beteiligte er sich noch an einer Verschwörung gegen den Kaiser Zeno, deren Entdeckung ihm den Tod gebracht zu haben scheint (Joh. Ant. frg. 211, 4).

[Seeck. ]