Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Kamelreiter, Truppengattung
Band V,2 (1905) S. 17121713
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Dromedarii CIL III 93. 123. BGU II nr. 696), griechisch καμηλῖται (Herod. IV 15, 2), die Kamelreiter, eine den Völkern des Orients eigene, mit Bogen und langer Stosswaffe ausgerüstete Truppengattung (Liv. XXXVII 40, 12. Herod. IV 14, 3). [1713] Gegen die Römer führte zuerst Antiochos von Syrien D. ins Treffen (Liv. a. a. O. Plut. Lucull. 11), nach ihm Mithridates (Plut. a. a. O. Ammian. Marc. XXIII 6,56). Auf seiten der Römer kämpften D. wohl erst in der Kaiserzeit (Tac. ann. XV 12). Aus einem von Mommsen Ephem. epigr. VII p. 458f. veröffentlichten Papyrus (vgl. BGU II nr. 696) erfahren wir, dass 156 n. Chr. zu der damals in der Thebais stationierten Cohors I Augusta praetoria Lusitanorum eine kleine Abteilung D. gehörte. Hygin. de mun. castr. 29 zufolge rückten die D., von ihm Epibatae (der nämliche Ausdruck Herod. IV 15, 3) genannt, nicht nur gegen den Feind, sondern fanden auch bei Transporten Verwendung; vgl. dazu Tac. ann. XV 12 und die Darstellung der Theodosiussäule in Constantinopel, auf der zwei Kriegskamele, das eine mit Schilden und Lanzen, das andere mit Gepäck beladen, abgebildet sind (Bellini Description de la colonne dressée à l’honneur de l’empereur Théodose, Paris 1702 pl. II. Daremberg-Saglio Dict. I fig. 1050. In der diocletianischen Zeit (Mommsen Ephem. epigr. VII p. 463) waren die D. zu Alae (vgl. Cichorius o. Bd. I S. 1240) formiert. So gab es in der Thebais eine ala I Valeria D., Not. dign. or. XXXI 57 (CIL III 123 ein veteranus alae Valeriae drumedariorum genannt), eine ala II Herculia D., Not. dign. or. XXXI 48, in Palaestina eine ala Antana D., Not. dign. or. XXXIV 33.; Dass die D. im Kriege sehr zu brauchen gewesen seien, bestreitet Vegetius (III 23). Doch spricht dagegen, ausser dem oben Erwähnten, was Ammian. Marc. XXVIII 6, 5 berichtet, dass 370 n. Chr. der Comes Romanus vor seinem Kriegszuge von den Leptitanern 4000 Kamele verlangte. Vgl. überdies Procop. b. Vand. II 11. Litteratur: Saglio in Daremberg-Saglio Dict. I 856f.