136) Cn. Cornelius Dolabella. a) Name. Das Praenomen Cn. findet sich nur bei Sueton (Galba 12); man darf vielleicht zweifeln, ob es das richtige ist. Da C. mit Petronia vermählt war (s. u.), ist Ser. Dolabella Petronianus cos. 86 (Nr. 147) gewiss sein Sohn gewesen; er selbst war der Sohn oder Enkel des P. Dolabella cos. 10 (Nr. 143). Hiess er nun Publius, so ist die Genealogie des Ser. Cornelius Ser. f. P. nep. P. pronep. P. abnepos Dolabella Metilianus Pompeius Marcellus (Nr. 146) ohne weiteres verständlich: Ser. Dolabella Petronianus war dann dessen Vater, unser (P.) Dolabella sein Grossvater. Hält man dagegen das von Sueton überlieferte Praenomen für richtig, so müsste man annehmen, dass Vater und Grossvater des Metilianus Pompeius Marcellus sonst unbekannt wären; höchstens könnte man dessen Grossvater mit dem Tac. ann. XI 22 genannten P. Dolabella (Nr. 144) identifizieren, wenn dieser von dem cos. 10 verschieden ist. b) Leben. C. war mit Petronia vermählt, die in erster Ehe mit dem späteren Kaiser A. Vitellius verheiratet war (Tac. hist. II 64, vgl. Suet. Vit. 6). Mit Galba verwandt (Tac. hist. I 88), erregte er dessen Misstrauen, als ob er die germanische Leibwache, die in der Nähe seiner Gärten lag, für sich gewonnen hätte (Suet. Galba 12; über die horti Dolabellae vgl. Gilbert Gesch. u. Topogr. d. St. Rom III 377, 1). Als Galba (Anfang 69 n. Chr.) mit dem Gedanken der Adoption umging, empfahlen ihm einige seiner Freunde den C. (Plut. Galba 23). Daher betrachtete ihn Otho (seit 15. Januar 69 Kaiser) als Rivalen und verbannte ihn nach Aquinum (Tac. hist. I 88. Plut. Otho 5). Auf die Kunde von Othos Tode (Mitte April 69) kehrte C. nach Rom zurück, wurde aber infolge einer Anzeige seines ehemaligen Freundes Plancius Varus, der ihm Aufwiegelung der in Ostia stehenden Cohorte zur Last legte, auf Befehl des Vitellius getötet (Tac. hist. II 63. 64).