Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Iulius, cos. 335, Patricius, Halbbruder Constantins d. Gr.
Band IV,1 (1900) S. 1043 (IA)–1044 (IA)
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3) Iulius Constantius, Consul 335 und Patricius, Halbbruder Constantins d. Gr. (Athan. apol. c. Ar. 75 = Migne G. 25, 385. Larsow Die Festbriefe des heiligen Athanasius 95). Da er erst zwei Jahre nach seinem Bruder Dalmatius das Consulat bekleidete, scheint er jünger als dieser [1044] gewesen zu sein; auch wird er, wo die Söhne C.s I. und der Theodora aufgezählt werden, regelmässig an zweiter oder dritter Stelle genannt (Joh. Monach. pass. S. Artemii 7 = Mai Spicilegium Romanum IV 345. Zonar. XII 33 p. 644 D. Chron. Pasch. a. 304 p. 277 D). Durch die Ränke seiner Stiefmutter Helena wurde er anfangs dem Hofe seines kaiserlichen Bruders ferngehalten (Liban. or. I 434). Er musste mit seinen leiblichen Brüdern in dem abgelegenen[WS 1] Tolosa wohnen, wo er mit den Heeren in keine Berührung kam (Auson. profess. Burd. 17, 11); um 325 hielt er sich eine Zeit lang auf einem Landgut in Etrurien (Ammian. XIV 11, 27), dann in Korinth auf, um von dort nach diesen langen Irrfahrten endlich nach Constantinopel berufen zu werden (Liban. or. I 434), wo er mit Constantin d. Gr. in bester Eintracht lebte (Liban. or. I 524) und von ihm zu den höchsten Würden des Patriciats und des Consulats erhoben wurde. Dass er aber auch die Caesarenwürde erhielt, scheint nicht richtig zu sein (Zosim. II 39, 2. Joh. Monach. pass. S. Artemii 7 = Mai Spicilegum Romanum IV 345)[WS 2]. Überhaupt hat ihn Constantin im Gegensatz zu seinem andern Bruder Dalmatius wenig zu politischer Thätigkeit herangezogen, was man später daraus erklärte, dass er durch einen grausamen Rat dem Kaiser Anstoss gegeben habe (Liban. or. I 634). In erster Ehe war er vermählt mit Galla, der Schwester des Vulcatius Rufinus und des Naeratius Cerealis, die ihm zwei Söhne gebar, von denen der jüngere der spätere Caesar Gallus war (Ammian. XIV 11, 7. Iulian. epist. ad Athen. 270 D. Philost. III 25 = Migne G. 65, 512. Liban. or. I 527. 530), und eine Tochter, die im J. 335 seinem Neffen Constantius II. angetraut wurde (Euseb. vit. Const. IV 49. Iulian. epist. ad Athen. 272. D. Athan. hist. Ar. ad. mon. 69 = Migne G. 25, 776). In Constantinopel verheiratete er sich zum zweitenmal mit Basilina, der Tochter des Caeionius Iulianus Camenius Praefectus praetorio und Consuln 325, von der sein dritter Sohn, der spätere Kaiser Iulianus, abstammte (s. Bd. III S. 98). Der Militäraufstand nach dem Tode Constantins d. Gr. (337)[WS 3] brachte ihm und seinem ältesten Sohne den Tod. (Iulian. epist. ad Athen. 270 C. D. 281 B. Liban. or. I 524. 532. Zosim. II 40, 2. Ammian. XXI 16, 8. Athan.[WS 4] hist. Ar. ad mon. 69. Greg. Naz. or. 21, 26 = Migne G. 25, 776. 35, 1112). Das Märchen war verbreitet, er und sein Bruder Dalmatius hätten den Kaiser vergiftet (Philost. II 4. 16 = Migne G. 65, 468. 477. Zonar. XIII 4 p. 10 C. Joh. Monach. pass. S. Artem. 7. 45). Sein Vermögen wurde von Constantius II. confisciert (Iulian epist. ad Athen. 273 B).

[Seeck. ]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. korrigiert: abglegenen.
  2. korrigiert: fehlende Klammer ergänzt.
  3. vgl. w:Morde nach dem Tod Konstantins des Großen
  4. korrigiert: Athanas.