19a) Cocceius Severianus. Durch eine neugefundene karthagische Inschrift (Bull. arch. du com. d. tr. hist. 1900 p. CLXXX = Rev. arch. XXXVIII 1901, 322) erfahren wir den Namen eines Legaten von Africa, Cocceius Honorinus; derselbe ist ohne Zweifel identisch mit Honorinus, Legaten unter dem Proconsulat seines Vaters Severianus, der uns durch eine Prunkrede des Apuleius (flor. IX p. 154ff. Vliet) bekannt ist (Héron de Villefosse Bull. arch. a. a. O). Severianus war früher gleichfalls Legat des Proconsuls in Africa gewesen (vgl. Apul. p. 160, 10f.); den Proconsulat bekleidete er unter Marcus und Verus (161–169 n. Chr., vgl. favor Caesarum Apul. S. 160, 7; im J. 163 war Scipio Orfitus Proconsul der Provinz, s. o. Bd. IV S. 1508). Von Apuleius wird (allerdings in Severianus Gegenwart) dessen gravitas iucunda, mitis austeritas, placida constantia blandusque vigor animi gerühmt (p. 159, 13ff.). Mit dem Legaten von Kappadokien Severianus, der gegen die Parther fiel, ist er wohl nicht identisch (vgl. o. Aelius Nr. 138 in diesem Suppl.). Claudia Sestia Cocceia Severiana (o. Bd. III S. 2900 Nr. 441) dürfte seiner Familie, vielleicht als seine Enkelin, angehören (Héron de Villefosse a. a. O.).