- S. 1596 zum Art. Carminius:
9) Grammatiker, von dem eine Schrift De elocutionibus und das zweite Buch De Italia zitiert werden (Serv. Aen. V 233. Macrob. Sat. V 19, 13; an letzterer Stelle hat Meursius den Namen Granius eingesetzt, vgl. Funaioli Bd. VII S. 1819). Ohne Angabe des Buchtitels nennt ihn Servius noch Aen. VI 638 (Varro et C.). VIII 406 (Probus et C. legunt) und VI 861 (secundum Carminium). Die beiden ersteren Stellen weisen durch ihren Inhalt auf die Schrift De elocutionibus, während man die letzte zunächst auf einen Vergilkommentar beziehen möchte, den auch viele (zuletzt Lämmerhirt Comment. Jenens. IV 327. 393) ihm zugeschrieben haben. Dann fällt es aber auf, daß dieser nicht öfter genannt ist; diese Tatsache spricht auch gegen die Annahme, daß Servius seinen Kommentar direkt benutzt habe. Seine Zeit ist dadurch bestimmt, daß er Varro und Probus zitiert (denn so sind die oben genannten Stellen aufzufassen). Sein Interesse für italische Urgeschichte (Macrob. a. a. O.: prius itaque et Tuscos aeneo vomere uti, cum conderentur urbes, solitos in Tageticis eorum sacris invenio, et in Sabinis ex aere cultros, quibus sacerdotes tonderentur) widerrät, ihn (mit Schanz Röm. Lit-Gesch, IV 180) ins 4. Jhdt. herabzurücken. Der Name begegnet im 1. und 2. Jhdt. n. Chr. Vgl. Wessner bei Teuffel III⁶ 100.